E3: Spiele statt Hardware

Die E3 (Electronic Entertainment Expo) in Los Angeles wird heute ihre Türen schliessen. Was bleibt von einer der grössten Fachmessen für Video- und Computergames? Standen letztes Jahr die neuen Konsolen Xbox One (Microsoft) und Playstation 4 (Sony) im Fokus, sind es diesmal die Spiele.

Abseits der alljährlich neu aufgelegten Sportspielen wie EAs Fifa-Reihe waren einige Ankündigungen auszumachen, die zahlreiche Herzen von Spielfans höher schlagen lassen. EAs vierter Teil der Science-Fiction-Rollenspielreihe "Mass Effect" etwa.

Für Aufsehen sorgte aber auch die Ankündigung des Bethesda-Action-Rollenspiels "Fallout 4", das für mehrere Plattformen erscheint. Schon im September soll das Ödland-Epos erscheinen.

Ebenso heiss erwartet werden dürfte Sonys "The Last Guardian". Das Spiel ist seit 10 Jahren in Entwicklung. Sony zeigt das Action-Adventure seit der E3 2009, entsprechend ungeduldig ist die Spielergemeinde. Voraussichtlich nächstes Jahr erscheint der inoffizielle Nachfolger von "Shadow of the Colossus".

Square Enix kündigte eine Neuauflage seines wohl grössten Rollenspielepos "Final Fantasy VII" an. Der Klassiker um Protagonist Cloud Strife, der 1997 für die erste Playstation erschien, wird noch heute von Spielfans weltweit geliebt. Laut Spiegel war die Reaktion des Publikums bei der Ankündigung des Remakes frenetisch.

Nur Sonys "The Last Guardian" und der neueste "Uncharted"-Teil, ebenfalls aus dem Hause Sony, seien noch mehr gefeiert worden. Im Action-Adventure wird sich Nathan Drake zum vierten Mal auf Schatzsuche im Stile von Lara Croft begeben.

Ein weiterer Fan-Liebling dürfte ebenfalls eine Fortsetzung finden. Das von Segas Dreamcast bekannte "Shenmue" soll über eine Kickstarter-Kampagne einen dritten Teil bekommen. Dies kündigte Entwickler Yu Suzuki an Sonys Pressekonferenz an. Am Geld solls nicht mangeln. Wie der Spiegel schreibt, war das Ziel von 2 Millionen US-Dollar innerhalb kürzester Zeit eingesammelt

Neue Controller, noch keine Brillen

Etwas Hardware zeigten Sony und Microsoft dann aber doch noch. Sony kündigte einen klassischen grauen PS4-Controller zum 20-Jahres-Jubiläum der Playstation an, Microsoft eine Edel-Version seines Controllers mit integriertem Kopfhöreranschluss und individueller Konfigurierbarkeit für rund 150 Dollar. Mehr Aufmerksamkeit erhielt Microsoft durch die Ankündigung, die Xbox One abwärtskompatibel für Xbox-360-Spiele zu machen. Zunächst sollen es aber nur rund hundert Spiele sein.

Nintendo hielt sich ganz zurück mit einer eigenen Pressekonferenz. In einem Videostream zeigte der Mario-Entwickler aber einige kommende Spiele wie den Super Mario Maker.

Eines der heissesten Themen der Branche, die Virtual Reality, ist immer noch nicht ganz angekommen, wie die Zeit berichtet. Zwar zeigte etwa Microsoft am Beispiel "Minecraft", welche Möglichkeiten die VR-Brille Hololens bietet. Mit konkreten Details zur Brille wie etwa einem Erscheinungstermin hielt sich Microsoft aber zurück.

Microsoft arbeitet mit VR-Pionier Oculus VR zusammen. Wie der mittlerweile von Facebook aufgekaufte Hersteller im Vorfeld der E3 ankündigte, will er Microsofts Xbox-One-Controller für seine virtuelle Brille nutzen. Auch ein Video zum Spiel "Adrift" präsentierte Oculus.

Sony arbeitet ebenfalls an einer VR-Brille. Das sogenannte Project Morpheus soll "eine neue Dimension des E-Sports bringen", zitiert die Zeit den Hersteller. Einen Einblick liefert ein Video zum Multiplayer-Actionspiel "Rigs".

Weitere Anbieter drängen auf den VR-Markt, darunter auch Valve. Der Spielhersteller und Betreiber der Verkaufsplattform Steam will gemeinsam mit HTC eine Brille namens Vive auf den Markt bringen. Mit Starbreeze versucht sich ein weiterer Spielentwickler als Hersteller von VR-Brillen. Die sogenannte StarVR soll mit einer Auflösung von 5120 x 1440 Pixel auftrumpfen.