Der Grillmarkt leidet unter der Post-Pandemie-Sättigung

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Während der Pandemie ist der Markt für Grillgeräte in der Schweiz gewachsen. Nun macht sich eine gewisse Marktsättigung bemerkbar. Gegenüber 2022 sank der Umsatz im vergangenen Jahr um rund 13 Prozent.

(Source: Halfpoint / stock.adobe.com)
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Seit 2021 ist der Umsatz mit Outdoor-Grills in der Schweiz kontinuierlich gesunken. 2023 betrug er laut Marktforscher GfK rund 37,4 Millionen Franken. Das entspricht einem Rückgang von etwa 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie Grillhersteller Weber-Stephen auf Anfrage mitteilt, werden jährlich rund 150 000 Grillgeräte veräussert. Auch die Umsatzzahlen am Markt für Indoor-Grill- und Bratgeräte purzeln. So betrugen sie 2023 umgerechnet 4,92 Millionen Franken, während es 2022 noch 4,92 Millionen waren, wie Zahlen von Statista zeigen.

Die aktuell trübe Marktlage führen sowohl Remigi Waser, Geschäfts­führer von BBQ Master, Fast Tech als auch Hans Jörg Elsasser, Präsident der Swiss BBQ Associa­tion und Inhaber von Grill24.ch, auf die Pandemie zurück. "Während der Pandemie hatten sich viele Konsumenten mit Grillgeräten eingedeckt. Deshalb war bei uns eine geringere Nachfrage zu spüren in den letzten zwei bis drei Jahren", sagt Waser.

Zwar sinkt der Umsatz aktuell, allerdings ist er noch immer um einiges höher als vor der Pandemie - zumindest bei den Indoor-Grillgeräten. Zum Vergleich: 2019 wurden in der Schweiz umgerechnet 3,6 Millionen Franken mit Grill- und Bratgeräten umgesetzt. Das sind rund 1,18 Millionen weniger als 2023. Den stärksten Umsatzanstieg erfuhr der Markt gemäss Statista 2021. Damals wechselten Grill- und Bratgeräte im Gesamtwert von 4,96 Millionen Franken die Besitzerinnen und Besitzer.

Bei der Kundschaft sei immer noch der Gasgrill am beliebtesten, erklärt Hans Jörg Elsasser. "Heute vermehrt als Plancha-Variante», also mit einer geschlossenen Grillplatte. Diese war laut Elsasser früher vor allem in der Westschweiz und in südlicheren Ländern gebräuchlich, nun "schwappt die Art zu grillieren in den deutschsprachigen Raum über". Remigi Waser stellt hingegen einen Trend zu Keramikgrills fest. Zudem erfreuten sich Outdoor-Küchen zunehmender Beliebtheit. Die Flexibilität mit den verschiedenen Outdoor-Küchenelementen sei hier entscheidend. "Der Trend zum Wohnraum draussen ist bei uns immer noch sehr gut zu spüren. Viele Konsumenten möchten direkt alles draussen kochen können, ohne in der Küche drinnen etwas zu machen", erklärt er.

Elsasser spricht zudem das Thema Smart Grilling an. Verschiedene Arten von Smart Grills mit unterschiedlichen Features zählt er zu den aktuellen technischen Trends der Branche. So würden alle Brenner fernsteuerbar und die Grills liessen sich teils gar "rezeptgenau" per App steuern. Laut Elsasser wird sich das Thema auch in den kommenden Jahren weiterziehen. Smart Grilling werde sich verfeinern und auch auf günstigere Modelle ausbreiten. "Der Gesamtmarkt wird aber 2024 und 2025 noch nicht merklich wachsen", sagt er. Laut Waser wird der Bereich Outdoor-Küchen weiter an Fahrt aufnehmen. Zudem werde das Kochen respektive Brutzeln mit Kohle auch in Zukunft beliebt sein.

Und auf welchen Grillgeräten bereiten die Experten ihr Grillgut am liebsten zu? "Ich bleibe meinem Monolith-Kamado-Grill treu, ohne smart und ohne Schnickschnack, aber einfach gut!", sagt Elsasser. Und Waser fügt an: "Den Keramikgrill BBQ Master Kamado XL Pro liebe ich ganz besonders, da er in Sachen Geschmack und Grill­ergebnis immer hervorragende Ergebnisse liefert."

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