Chinesen holen auf

Europäische Elektroautohersteller geraten ins Hintertreffen

Uhr
von Dejan Wäckerlin und tme

Europäische Autohersteller sind in Bedrängnis. Tesla und BYD Auto dominieren den Elektroautomarkt. Traditionelle Fahrzeughersteller haben es schwer - vor allem auf dem chinesischen Markt.

(Source: User6702303 / Freepik.com)
(Source: User6702303 / Freepik.com)

Europäische Traditionsmarken wie BMW, Mercedes und VW haben es schwer auf dem E-Auto-Markt. Hierzulande gehören Tesla-Fahrzeuge zu den beliebtesten und meistverkauften Elektroautos, wie "SRF" schreibt. Weltweit würden rund 60-70 Milliarden neue Autos verkauft, wobei die Mehrheit noch mit Verbrennungsmotor seien. Doch die Zeiten ändern sich, wie "SRF" unter Berufung auf eine Studie zur Entwicklung des Elektroautos berichtet. Die weltweiten Elektroauto-Verkäufe dieses Frühjahr relativ zum Vorjahr um 50 Prozent zugenommen.

Einen grosser Teil dieses Marktes habe Tesla bereits für sich eingenommen. In China seien es hingegen chinesische Marken, vor allem solche des Konzerns BYD Auto. Aykan Gökbulut, Studienautor, erklärt gegenüber "SRF": "50 Prozent der batteriebetriebenen Fahrzeuge werden in China verkauft und BYD als grösster Hersteller ist führend im chinesischen Markt."

Chinas Führungsposition lasse sich auch darauf zurückführen, dass die Behörden Elektroautos und die Batterietechnologie förderten. Neben BYD gebe es viele andere aufstrebende Autokonzerne in China. Diese fassten nicht nur in China sehr schnell Fuss, sondern auch in Europa. Chinesische Elektroautos hätten Mercedes und Audi in puncto Verkaufszahlen bereits übertroffen. Laut Gökbulut liegt dies vor allem an den Preisen, die gegenüber der deutschen Konkurrenz deutlich tiefer sind.

Chinesische Autofirmen werden voraussichtlich weitere Marktanteile in Europa gewinnen. Teslas Marktanteil sei von über 30 Prozent in Europa auf 15 bis 20 Prozent zurückgegangen und liege gleichauf mit dem Marktanteil chinesischer Hersteller. Somit müssten sich die traditionellen Autohersteller können sich den Rest des Marktes teilen. 

Deutsche Autohersteller in Bedrängnis

Die deutschen Autohersteller verlieren laut Studie immer mehr Boden in China. Die Modelle verkauften sich schlechter, insbesondere jene mit Verbrennungsmotoren. Zudem seien die deutschen Elektroautos zu gross und zu teuer für den Markt.

VW-Chef Oliver Blume habe deshalb bereits eine Neuorientierung angekündigt. VW wolle mit chinesischen Autokonzernen zusammenarbeiten unter dem Motto: "In China, für China". Insbesondere in der Forschung für autonome Fahrzeuge und der Batterieentwicklung wolle VW noch mehr mit lokalen Autokonzernen kooperieren. Wie "SRF" weiter berichtet, traut der Studienautor VW den Umschwung zu. Doch die anderen europäischen Autokonzerne müssen sich sputen. 

Das Bundesamt für Energie hat untersucht, welche Kosten bei einem Neukauf eines Autos wie bei seinem Betrieb über die nächsten acht Jahre anfallen. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Webcode
9PkZrGe8