TCS gibt Tipps

Ferien mit dem E-Auto wollen gut geplant sein

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von Calvin Lampert und ml

Kassensturz, Espresso und der TCS gehen das Thema Reisen mit dem E-Auto an. Dieses funktioniere oft besser als gedacht - je nachdem wo man ist. Im Südosten von Europa gebe es noch Herausforderungen.

(Source: Chuttersnap / Unsplash)
(Source: Chuttersnap / Unsplash)

Die SRF-Konsumentensendungen Kassensturz und Espresso wollten gemeinsam mit einem TCS-Experten herausfinden wie gut sich ein E-Auto für die Ferienreise eignet. Denn eines der häufigsten Argumente von E-Auto-Skeptikern sei, dass die Fahrzeuge für Kurzstrecken funktionieren mögen, es bei Langstrecken im Urlaub anders aussehen würde.

Martin Bolliger, Mobilitätsexperte beim TCS ist anderer Meinung. So sei es heute durchaus möglich, mit dem Elektroauto zu reisen - je nachdem wohin sogar spontan ins Blaue. "Es gibt ein Gefälle von Norden nach Süden", erklärt Bolliger: "In Norwegen beispielsweise gibt es eine tolle Ladeinfrastruktur mit 30, 40 Schnellladern an praktisch jeder Autobahnraststätte." Auch in den Benelux-Staaten sei die Infrastruktur sehr gut. 

Laut dem TCS-Experten sei das Reisen im Sommer 2023 schon um einiges einfacher als im Jahr zuvor. Fortschritte hätten Italien, Frankreich und Portugal gemacht. In Portugal gebe es eigenes staatliches, dichtes und zudem zuverlässiges Ladenetz - eine grosse Überraschung für Bolliger, als er dort für ein paar Tage mit einem gemieteten Elektroauto im Urlaub unterwegs war.

In Südosteuropa wird es schwierig

In Richtung Südosten bahnen sich jedoch Herausforderungen an. "In Kroatien geht es noch recht gut – aber spätestens in Bosnien und Herzegowina wird es eng mit den Ladestationen." Hier helfe eine gute Vorbereitung. Man solle prüfen, wo entlang einer Route Schnellladestationen vorhanden seien. Ein voller Handyakku und ein einigermassen grosses Datenpaket seien ebenfalls sinnvoll, da man bei der Suche nach Ladestationen auf Apps angewiesen sei.

Ein weiteres Problem sei das Fehlen eines einheitlichen Bezahlsystems. Anbieter hätten verschiedene Apps und Bezahlkarten; wer die App eines fremden Anbieters nutzt, bezahle teilweise Zusatzgebühren. Es lohne sich also, sich im Voraus über das Angebot zu informieren.

In der EU geht es laut Espresso jedoch in Sachen Vereinheitlichung voran. Eine Verordnung verlange, dass es entlang der wichtigen Verkehrsachsen bis 2025 mindestens alle 60 Kilometer Schnellladestationen geben soll. In Deutschland würden die meisten Autobahnen und Bundesstrassen in die Kategorie der wichtigen Verkehrsachsen fallen.

In den Jahren darauf soll zudem das Ladenetz verdichtet werden, und Anbieter seien dazu angehalten, die Strompreise im Sinne der Vergleichbarkeit anzuzeigen. Zahlungen sollen per Debit und Kreditkarten getätigt werden können, damit das Reisen mit dem Elektro-Auto ebenso unkompliziert wie mit Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen sei. 

 

Dass es nach wie vor eine beständige Skepsis gegenüber E-Autos gibt, bestätigt übrigens eine Umfrage von Bonus.ch. Demnach will ein Grossteil der Bevölkerung nicht auf Elektroautos umsteigen. Mehr zu der Umfrage erfahren Sie hier.

 

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