Ressourcen, Lebensdauer, Recycling

Vom Anfang bis zum Ende: Was man über E-Auto-Batterien wissen sollte

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von Maximilian Schenner und lha

Der Bund hat ein neues Grundlagendokument über Batterien von E-Autos vorgelegt. Es beinhaltet wissenswerte Informationen über Rohstoffe, Produktion und Lebensdauer der Batterien, die Tesla & Co. antreiben.

(Source: LeeRosario / pixabay.com)
(Source: LeeRosario / pixabay.com)

Elektroautos sind im Trend. Das belegen auch Zahlen des Bundes: Hatten 2021 noch 13,2 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge einen Elektromotor, waren es 2022 schon 17,7 Prozent. Den höchsten Anteil an E-Autos gibt es mit 4,6 Prozent im Kanton Zug.  Bis 2030 soll die Nachfrage nach E-Autos um den Faktor 10 steigen. Der Bund hat nun ein neues Grundlagendokument vorgelegt, das eine Reihe an Informationen zu E-Auto-Batterien beinhaltet. In den einzelnen Kapiteln geht es um die Rohstoffförderung, die Produktion der Batteriezellen, die Lebensdauer und die Entsorgung der Batterie.

Kupfer, Kobalt und Co. für die Autos von morgen

Am Anfang einer jeden Elektroauto-Batterie stehen die Rohstoffe. Dazu zählen vor allem Kobalt, Lithium, Nickel, Kupfer, Graphit und Mangan. Global betrachtet seien diese Ressourcen ausreichend im Boden vorhanden, schreibt der Bund. Engpässe könnten sich aber durch die Förderung ergeben. Um dies zu verhindern, sind bereits einige Massnahmen im Einsatz, wie der Bund erklärt - beispielsweise die Entwicklung von Kobalt-reduzierten zu Nickel-reichen Batterien. 

Für Lithium, Kupfer, Kobalt und Nickel werden Recyclingverfahren im industriellen Massstab künftig relevanter, um die Nachfrage zu decken, wie es weiter heisst. Die Batterieverordnung der EU aus dem Jahr 2022 soll ausserdem für mehr Transparenz entlang der Batterielieferkette sorgen, wie der Bund schreibt.

Chinesische Batterien für den Schweizer Markt

Ein Grossteil - drei Viertel - aller Batteriezellen wird laut dem Bund derzeit in China fabriziert. Europäische Hersteller wollen jedoch nachziehen, wie es weiter heisst, und bis 2030 für 40 Prozent der weltweiten Produktionskapazität sorgen. Heute seien es erst 10 Prozent. Die Herstellung in Europa ermögliche wiederum mehr Kontrolle entlang der Lieferkette und über die eingesetzten Energiequellen. Als zukünftigen Batterie-Hotspot macht der Bund dabei Deutschland aus. Mit dem Trend zu erneuerbaren Energien in Europa soll auch die Herstellung von E-Auto-Batterien nachhaltiger werden.

Nach 450'000 Kilometern ist Schluss

Bei rund 1000 bis 1500 Ladezyklen gehen Hersteller derzeit von einer Batterielebensdauer von 300'000 bis 450'000 Kilometern aus, wie der Bund ausführt. Wenn die Batterie zwischen 20 und 80 Prozent Ladung genutzt werden, wirke sich dies positiv auf die Lebensdauer des Akkus aus - ganz ähnlich wie beim Smartphone. Schnellladungen seien hingegen zu vermeiden, vor allem, wenn die Batterie kalt ist. Empirische Daten zur Lebensdauer der E-Auto-Batterien gebe es noch keine, schreibt der Bund - die Batterien der meisten Elektrofahrzeuge seien nämlich heute noch in Betrieb.

End-of-Life - und dann?

Das wird freilich nicht ewig so bleiben. Irgendwann gibt auch die langlebigste Batterie den Geist auf. Aktuell werden laut dem Bund 80 Prozent der Fahrzeuge am Ende ihrer Lebensdauer ins Ausland exportiert, vor allem in EU-Staaten. In der Schweiz sei das Recycling von E-Auto-Batterien nicht rentabel. Dies soll sich aber in Zukunft aufgrund von Skaleneffekten ändern: Je mehr E-Autos "verschrottet" werden, desto günstiger ist die Verarbeitung jedes einzelnen Modells, wie der Bund schreibt. Mit der neuen EU-Verordnung seien Verwertungsquoten von 95 Prozent für Kobalt, Kupfer und Nickel im Jahr 2030 vorgesehen.

Das beliebteste E-Auto-Modell in der Schweiz ist übrigens der Tesla Y - was hierzulande sonst noch besonders häufig durch die Strassen kurvt, erfahren Sie hier.

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