Schweizer Energiepreis

Sechs Projekte erhalten den "Watt D'Or" vom Bundesamt für Energie

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von Maximilian Schenner und tme

Das Bundesamt für Energie hat den Schweizer Energiepreis 2023 verliehen. Eine Fachjury vergab fünf Preise in vier Kategorien sowie einen Spezialpreis. 17 Projekte waren für den "Watt D'Or" nominiert.

Sechs Projekte wurden mit dem "Watt D'Or" ausgezeichnet. (Source: ©BFE2023)
Sechs Projekte wurden mit dem "Watt D'Or" ausgezeichnet. (Source: ©BFE2023)

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat zum sechzehnten Mal den Schweizer Energiepreis "Watt D'Or" verliehen. Aus 39 Bewerbungen wurden 17 für die Endrunde nominiert. Eine Fachjury kürte die Sieger-Projekte in vier Energiepreis-Kategorien. In der Kategorie Energietechnologien gab es zwei Gewinner, dazu gab es einen Spezialpreis der Jury. 

Der Preis soll aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich bekannt machen, wie das BFE in einer Mitteilung schreibt. Der Preis soll Wirtschaft, Politik und die breite Öffentlichkeit motivieren, die Vorteile innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken. Der Watt D'Or ist nicht dotiert, es werden also keine Preisgelder ausgeschüttet. Das sind die Gewinner des Watt D'Or 2023:

Kategorie Energietechnologien

In der Kategorie Energietechnologien vergab die Fachjury gleich zwei Preise. Einen davon gewann ein Zusammenschluss aus dem Verteilnetzbetreiber Azienda Elettrica di Massagno AEM, der Fachhochschule Südschweiz SUPSI, den Unternehmen Hive Power und Optimatik, sowie Landis & Gyr. Das Pilotprojekt aus dem Tessin vernetzte laut BFE den Kindergarten von Lugaggia, 18 Wohngebäude, 10 Wärmepumpen, 6 Elektroboiler, eine 60 kWh Quartierbatterie und sechs Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 70 kW. 94 Prozent des nicht genutzten Solarstroms seien dabei innerhalb der Community verbraucht worden. 

Das Limmattaler Regiowerk Limec in Dietikon realisierte die erste Power-to-Gas-Anlage im industriellen Massstab und erhielt dafür ebenfalls einen Watt D'Or. Dafür arbeitete das Werk mit acht Schweizer Energieversorgern und der Stadtwerke-Allianz Swisspower zusammen. Die Anlage hat eine Elektrolyse-Leistung von 2,5 Megawatt und kann pro Stunde 450 Kubikmeter Wasserstoff produzieren.

Kategorie Erneuerbare Energien

In dieser Kategorie zeichnete die Jury 3S Swiss Solar Solutions aus Gwatt bei Thun (BE) aus. Das Unternehmen stellt die Solarmodule "Mega Slate" für gebäudeintegrierte Photovoltaik her. 3S ist auf kleinere PV-Elemente spezialisiert und integriert diese vollständig und ästhetisch in Gebäudeflächen.

Kategorie Energieeffiziente Mobilität

Die EVTEC erhielt den Award für das beste Projekt im Bereich energieeffizienter Elektromobilität. Sie entwickelt und produziert an ihrem Standort in Kriens-Obernau (LU) Ladetechnologien für jeden Bedarf. Ihre neueste Innovation ist laut BFE die bidirektionale Ladestation "sospeso & charge due" mit 20 kW Leistung, an der zwei Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können.

Kategorie Gebäude und Raum

Hier gewann die Adaptive Solarfassade, die von der Professur für Architektur und Gebäudesysteme der ETH Zürich unter Professor Arno Schlüter entwickelt wurde. Sie besteht aus leichten, beweglichen Solarmodulen, die sich dank intelligenter Steuerung automatisch dem Tageslauf der Sonne anpassen. Wie Sonnenblumen drehen sie sich nach der Sonne und optimieren so den Stromertrag. Zu sehen ist die Anlage auf der Fassade des Innovationsgebäudes NEST der Empa in Dübendorf.

Spezialpreis der Jury

Das Programm Refugees Go Solar+ soll Geflüchtete für die Arbeit in der Schweizer Solarbranche ausbilden. Das Projekt von den beiden Berner Nichtregierungsorganisationen Solafrica und Root & Branch erhielt von der Jury den Spezialpreis. Die Organisationen wollen so einerseits dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenwirken und anderen geflüchteten Personen zu einer beruflichen Qualifizierung verhelfen. Das Programm wird unter anderem durch den Fachverband Swissolar, Energie Schweiz und das Staatssekretariat für Migration unterstützt.

Stichwort Energie: In zwei von drei Schweizer Miethäusern gibt es keine Zähler, die den Heizenergie-Verbrauch pro Wohnung messen. Bewohnerinnen und Bewohner dieser Häuser werden stattdessen pauschal zur Kasse gebeten. Hier lesen Sie mehr dazu.

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