Trotz LED-Boom

Bei Schweizer Beleuchtungen besteht noch massig Stromsparpotenzial

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von Adrian Oberer und msc

LED-Leuchtmittel haben sich in der Schweiz mehrheitlich durchgesetzt. Das zeigt ein Monitoring-Bericht des Bundesamts für Energie. Auch die Sensorik ist auf dem Vormarsch. Trotzdem gibt es bei der Beleuchtung noch Stromsparpotenzial.

(Source: Ricardo Gomez Angel / unsplash)
(Source: Ricardo Gomez Angel / unsplash)

LED-Leuchtmittel sind spätestens seit 2015 auf dem Vormarsch - auch die Sensorik setzt sich immer mehr durch. Trotzdem besteht bei der Beleuchtung in der Schweiz noch grosses Stromsparpotenzial, wie es im Monitoring-Bericht des Bundesamts für Energie heisst. Mit 6,5 Terawattstunden (TWh) sei die Beleuchtung 2021 für 11 Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Landes verantwortlich gewesen. Die Branche strebe eine Reduktion gegenüber 2018 um 50 Prozent auf 3,5 TWh an.

Mit 2,99 TWh mache der Sektor Dienstleistung den grössten Anteil am Stromverbrauch aus, gefolgt von der Industrie mit 1,81 TWh. Im Bereich Wohnen beträgt der Stromverbrauch für die Beleuchtung 1,13 TWh, ein kleiner Teil davon geht auf das Konto der allgemeinen Beleuchtung von Korridoren, Treppenhäusern und Nebenräumen, wie es weiter heisst. Das Ziel, den Verbrauch um die Hälfte zu reduzieren, lasse sich allein durch den Ersatz von herkömmlichen Leuchtmitteln durch LED und die korrekte Inbetriebnahme der Anlagen erreichen. 

Gemäss Zahlen des BFE betrug der LED-Anteil an der Innenbeleuchtung 82,2 Prozent, an der Aussenbeleuchtung 81,2 Prozent. Insgesamt seien im vergangenen Jahr rund 33 Millionen Lampen im Gesamtwert von gut 173 Millionen Franken (inklusive Wiederverkäufen) gehandelt worden. Das seien knapp 4 Millionen weniger als im Jahr zuvor. Durch die längere Lebensdauer der LED-Leuchtmittel und die zunehmende Verwendung von LED-Leuchten werde sich der Absatzrückgang in den nächsten Jahren weiter fortsetzen, insbesondere im Segment der Niederdruckentladungslampen - 2023 tritt das Verbot für diese Lampen in Kraft.

Sensorik wird wichtiger

Auch Sensoren können gemäss dem Bericht ihren Beitrag zur Reduktion des Stromverbrauchs durch die Beleuchtung leisten: Würde in allen Neubauten zusätzlich zu den LED-Leuchtmitteln konsequent die heute verfügbaren Steuerungskomponenten (Sensoren) installiert und richtig eingestellt, könnte die Verbrauchsreduktion gegenüber alten Installationen gemäss dem BFE mehr als 80 Prozent betragen. 

Die Auswertung des Sensoren-Marktes zeige dann auch, dass Sensoren immer wichtiger werden. Im Jahr 2021 wurden in der Schweiz insgesamt rund 725'000 Sensoren für die Beleuchtung an Endnutzerinnen und -nutzer abgesetzt, wie das BFE schreibt. Im Vorjahr seien es 666'000 Einheiten gewesen. Bewegungsmelder seien der am häufigsten verwendete Sensortyp - für Innenräume machten sie 64 Prozent, im Aussenbereich 88 Prozent aus.

Übrigens: Der Konsumentenschutz Schweiz hat sich gegen den Massnahmenkatalog für den Fall einer schweren Strommangellage des Bundes gestellt. Es brauche Kontingente statt Einzelmassnahmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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