Reparatur statt Neukauf

Konsumentenschutz will Transparenz bei Ersatzteilen

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von Sophie-Kathrin Klimas und jor

Der Konsumentenschutz hat geprüft, wie zugänglich die Ersatzteile für Elektrogeräte bei verschiedenen Anbietern sind. Der Test zeigte, dass sich seit der Übernahme der europäischen Öko-Design-Verordnung kaum etwas geändert hat. Die Stiftung will nun Anbieter in die Pflicht nehmen.

(Source: Burst / Unsplash)
(Source: Burst / Unsplash)

Der Marktcheck der Stiftung für Konsumentenschutz hat gezeigt, dass Konsumenten und Konsumentinnen nach wie vor kaum Zugang zu Ersatzteilen von grossen Haushaltselektrogeräten haben. Der Konsumentenschutz betont, dass mit der Übernahme der europäischen Öko-Design-Verordnung in die Energieeffizienzverordnung der Schweiz seit Anfang 2022 sogar eine rechtliche Grundlage für mehr Kreislaufwirtschaft bestehe.

Grosse Unterschiede zwischen Anbietern

Für den Marktcheck im Februar 2022 wurde auf den Websites verschiedener Anbieter überprüft, ob und wie einfach man Ersatzteile finden und bestellen kann. Bei 6 von 8 grossen Haushaltsgeräte-Herstellern bestand sogar die Möglichkeit dazu, jedoch seien die Ersatzteile schwer auffindbar gewesen, teilt der Konsumentenschutz mit. Die Stiftung kritisiert, dass neue Geräte prominent auf der Frontseite der Webshops platziert würden, Ersatzteile hingegen erst über Umwege zu finden seien.

Importeure und Unternehmen mit Eigenmarken schnitten im Test am schlechtesten ab. Kaum einer bietet überhaupt Ersatzteile an: "Mit diesem widerrechtlichen Verhalten werden Konsumentinnen und Konsumenten gezwungen, eher ein neues Gerät zu kaufen, statt mit einem kleinen Aufwand ihr altes Gerät zu reparieren", sagt Sara Stadler, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes. Auch reine Online-Händlerplattformen führen keine Ersatzteile für die Geräte, die sie verkaufen, sehen darin aber auch kein Problem. Es sei momentan nämlich nicht klar geregelt, wer die Verordnung einhalten muss und wer nicht.

Der Konsumentenschutz ruft Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, Geräte in Repair-Cafés wieder in Gang zu bringen. Reparaturen tragen zur Kreislaufwirtschaft bei und das längere Produktleben schone nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie der Konsumenten und Komsumentinnen.

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