"Kassensturz"-Test

Nur drei von elf Tageslichtlampen erhalten ein "Gut"

Uhr
von Saray-Lien Keser und lha

Tageslichtlampen sind dafür da, die Stimmung in der dunklen Jahreszeit anzuheben, indem sie den Tageslichtmangel ausgleichen. "Kassensturz" hat elf Exemplare unter die Lupe genommen und ist nur von wenigen überzeugt.

(Source: jplenio/pixabay)
(Source: jplenio/pixabay)

Um während den wenig sonnigen Tagen im Winter doch etwas Licht ins Dunkle zu bringen, werden gerne Tageslichtlampen eingesetzt. "Kassensturz" hat elf dieser Lampen getestet. Das Ergebnis fiel jedoch ernüchternd aus. Die Tests wurden vom Eidgenössiche Institut für Metrologie (Metas) durchgeführt. Untersucht wurden hierbei die drei Kriterien: Beleuchtungsstärke, Lichtqualität und Leuchtfläche.

Kein Modell erreicht Zielwert

Als Zielwert galt im Test eine Beleuchtungsstärke von 10'000 Lux in 30 Zentimetern Distanz. Diesen erreichte allerdings keine der elf Lampen, wie das Konsumentenmagazin schreibt. Den höchsten Wert und damit ein "Gut" erzielte das Modell "Soleil" der Marke Lumie mit 5901 Lux. Ebenfalls mit "Gut" bewertete "Kassensturz" die Modelle "TL 90" und "TL 100", die beide von der Marke Beurer stammen. Alle weiteren acht Lampen im Test wurden mit einem "Genügend" bewertet.

Den tiefsten Wert in der vorgegebenen Distanz erreichte die "Daylight Lamp" von Mybeo mit 1597 Lux. Zum Vergleich: An einem bewölkten Wintertag entspricht das Tageslicht draussen etwa 3000 Lux. In einem durchschnittlich beleuchteten Innenraum seien meist nur zwischen 200 und 800 Lux messbar. Eine niedrige Beleuchtungsstärke sei zwar nicht nutzlos, erfordere jedoch mehr Zeit, um denselben Therapieeffekt zu erhalten.

Mehrere Lampen verursachen Kopfschmerzen

Negativ fielen die Lampen "lampe de luminothérapie" von Astre und "LT 500" von Medisana auf. Dort mass Metas ein Flackern und einen Stroboskop-Effekt. Beides könne Kopfschmerzen und Unwohlsein verursachen, heisst es bei "Kassensturz" weiter. Generell empfiehlt das Magazin die Tageslichtlampen nicht am späten Nachmittag oder Abend zu verwenden, da dies einen negativen Einfluss auf den Schlaf haben könne.

Testergebnisse der Tageslichtlampen im Überblick (Source: Kassensturz/SRF)

Wirkung von Tageslichtlampen

Der sogenannte Winterblues entsteht, wenn der Körper bei Dunkelheit das Schlafhormon Melatonin produziert. Die dunkle Jahreszeit mache den Körper demnach auch tagsüber schläfrig. Der häufige Aufenthalt in Innenräumen unterstützt dies zusätzlich. Dagegen helfe ausser natürlichem Tageslicht, eben auch künstliches, insofern es dem Farbspektrum des Sonnenlichts ähnelt. Trifft Licht auf die Netzhaut, wird die Melatoninproduktion gehemmt, was einen aktiver macht und die Stimmung sowie Hirnleistung verbessert, schreibt "Kassensturz". Des Weiteren helfe dies der inneren Uhr ihren Tag-Nacht-Rhythmus im Gleichgewicht zu halten.

Lichttherapie findet ebenfalls in der Psychiatrie Verwendung, wo sie gegen saisonale Depressionen helfen soll. Dafür muss das Licht hell sein, gleichmässig leuchten sowie dem Lichtspektrum der Sonne ähneln, heisst es weiter. Darum sei diese Art von Lampe nicht mit einer herkömmlichen Zimmer- oder Schreibtischlampe vergleichbar. Bei einer derartigen Therapie kommt es jedoch nicht zu einer Produktion von Vitamin D, da die verwendeten Lampen keine UV-Strahlung enthalten, betont das Magazin.

Gut zu Wissen: Wenn eine Tageslichtlampe wegen saisonalen Depressionen ärztlich verschrieben wird, beteiligt sich ebenfalls die Krankenkassen-Grundversicherung an den Kosten.

Auch beim "Kassensturz"-Test von Handy-Ladesteckern konnten nur wenige Marken überzeugen. Einige der Stecker entpuppten sich als Stromfresser, auch wenn sie nicht an ein Gerät angeschlossen sind. Den ganzen Artikel können Sie hier nachlesen.

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