Mystery-Shopping: Dampfbügelstation

Der Rolls-Royce unter den Bügeleisen

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Bruno hat genug vom Bügeln mit dem alten Eisen. Der Mystery-Shopper ging auf die Suche nach einer neuen Dampfbügelstation, für die er viel Geld auszugeben bereit wäre. Ist Laurastar auch noch nach vier Jahren das Mass aller Dinge bei Dampfbügelstationen?

(Source: Otschi-Studio / Pixabay)
(Source: Otschi-Studio / Pixabay)

Bruno T. ist das Bügeln leid. Trotz aller Mühe bekommt er mit seinem alten Eisen nie alle Knitter aus den Arbeitshemden. Ein Ersatz-Produkt für den Haushalt ist dringend nötig. Eine Dampfbügelstation sollte es sein, das ist ihm schon seit der letzten Mystery-Shopping-Tour für Bügeleisen vor vier Jahren klar geworden. Damals wurde er, abgesehen von einer Ausnahme, freundlich und kompetent beraten. Ob Laurastar immer noch das beste Bügeleisen ist, wie ihm viele Verkäufer damals versicherten? Bruno ging auf Mystery-Shopping-Tour, um das Angebot von Interdiscount, Coop City, Media Markt, Fust und einem Hausgeräte-Fachhändler auzukundschaften.

Interdiscount

Bruno betrat eine Interdiscount-Filiale und sprach einen Verkäufer auf der Suche nach Dampfbügelstationen an. "Sie meinen wohl Druckdampfbügeleisen?" sagte er und führte Bruno zu acht ausgestellten Geräten von Intertronic, Laurastar, Philips und Tefal zu Preisen von 70 bis 1500 Franken. Der Verkäufer riet überzeugt zum Laurastar Lift zum Aktionspreis von 300 statt 400 Franken. "Das ist der Rolls-Royce unter den Bügeleisen", schwärmte er, zählte Funktionen auf und führte die Bedienung vor. "Die Bügeleisen von Laurastar sehen zwar komisch aus, sind aber einfach in der Handhabung und sensationell in der Verarbeitung." Er drückte Bruno das Eisen in die Hand und merkte an, dass er für den doppelten Preis ein Bügelbrett dazu bekomme, falls er aber eines besitze, sei das nicht nötig. Danach zeigte er, wie sich der Wassertank nachfüllen lässt und erwähnte Zubehör wie die zweite Bügelsohle. Bruno bedankte sich nach 5 Minuten Beratung. Laurastar Lift kennt er schon seit vier Jahren, damals kostete es noch 400 Franken.

Coop City

Bruno ging weiter zu Coop City, wo er Bügelstationen der Marken Satrap, Philips, Tefal und Laurastar für 100 bis 450 Franken sah. Er fragte eine Verkäuferin, ob sie eines der Geräte empfehlen könne, worauf sie zur Eigenmarke Satrap für etwas mehr als 100 Franken riet. Zur Begründung sagte sie, der Wassertank sei grösser als bei herkömmlichen Bügeleisen. Bruno wollte wissen, ob das der einzige Grund für die Empfehlung sei, worauf sie meinte, die Unterschiede müsse sie auf den Verpackungsschachteln suchen. Nach minutenlanger Suche erwähnte sie die unterschiedliche Qualität der Sohlenverarbeitung. Bruno war das nicht genug. Die ahnungslose Verkäuferin holte Hilfe bei einer Kollegin. Die sagte bestimmt: "Nehmen Sie Laurastar, das ist das Beste, was wir haben." Es war gleichwohl mit 450 Franken das teuerste Modell. Die Verkäuferin sagte dazu: "Glauben Sie mir, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei Laurastar das beste." Etwas weniger gut, aber ebenfalls empfehlenswert seien Tefal und Philips für je 300 Franken. Von Satrap riet sie ab, für das Geld könne Bruno auch ein herkömmliches Bügeleisen kaufen. Sie drückte Bruno das Laurastar Lift in die Hand, erwähnte die Edelstahl- und die zweite Aufstecksohle und erklärte deren Anwendungszwecke. Möglicherweise sei für Bruno aber auch das neue Philips-Modell geeignet, weil er dank Automatik die Temperatur nicht mehr regulieren müsse. Bruno zeigte sich interessiert, worauf ihn die Verkäuferin nach rund 6 Minuten Beratung auf die Websites von Laurastar und Philips verwies. Dort könne er sich anhand der Bedienungsanleitungen schlaumachen.

Media Markt

Bruno ging weiter zu Media Markt. Er sprach eine Verkäuferin auf Dampfbügelstationen an, worauf sie ihn zu etwa drei Dutzend ausgestellten Eisen führte. Sie wollte wissen, wie oft Bruno bügle und verwies auf das "Topmodell" von Tefal für rund 250 Franken. Vergleichbare Geräte von Philips oder Laurastar würden 300 Franken mehr kosten. Sie zeigte ihm detailliert die Bedienung des Geräts auf, erklärte den Entkalkungsprozess und ratterte ohne Pause die Kennwerte des Geräts herunter. Dann drückte sie Bruno das Eisen in die Hand und erwähnte das geringe Gewicht trotz massiver Verarbeitung. Auf andere Modelle ging sie gar nicht erst ein. Stattdessen erinnerte sie Bruno daran, dass zu einem neuen Bügeleisen auch ein neues Brett gehöre. Bruno bedankte sich nach rund 5 Minuten und verabschiedete sich.

Fust

Er ging weiter zu Fust, wo ihn ein Verkäufer nach seinen Wünschen fragte. Als bestes Dampfbügeleisen empfahl er die neue Philips-Perfect-Care-Elite-Station für 700 Franken. Er erwähnte Dampfwerte und die Opti-Temp-Technologie, sagte aber: "Die Technik analysiert nicht den Stoff und passt auch nicht die Temperatur an, sondern erzeugt einfach Dampf auf der Stufe 3." Bei Manor hörte Bruno etwas anderes, doch der Verkäufer versicherte ihm, dass er mit der Philips-Technologie bedenkenlos jeden Stoff bügeln könne. Ansonsten sei auch ein Tefal-Eisen für 400 Franken empfehlenswert, dort müsse er die Temperatur aber selbst einstellen. Als Bruno die 300 Franken Preisdifferenz ansprach, sagte der Verkäufer: "Bei Philips bekommen Sie derzeit noch ein Bügelbrett im Wert von 150 Franken gratis dazu, damit kommen Sie auf ein ähnliches Niveau." Natürlich könne Bruno auch einfachere Geräte kaufen, aber die gingen schnell kaputt. Anschliessend führte er die Bedienung vor und zeigte das Entkalkungssystem. Als Bruno zögerte und meinte, er wolle den Kauf überdenken, sagte der Verkäufer: "Das müssen Sie nicht, weil wir 30 Tage Umtauschrecht bieten. Sie können das Gerät kaufen, auf Herz und Nieren testen und es auch in gebrauchtem Zustand umtauschen. Nur Geld zurück können wir nicht geben." Darauf liess sich Bruno nicht ein. Er bedankte sich nach rund 5 Minuten Beratung und ging zum Fachhandel.

Hausgeräte-Fachhändler

Beim kleinen Fachhandelsgeschäft fand Bruno 3 Bügeleisen, davon eines mit Station. Er sprach einen Verkäufer am Kassentresen auf das Gerät an, worauf der es aus dem Regal nahm und auf den Tresen legte. Der Verkäufer erkundigte sich nach Brunos bisherigem Bügeleisen, seinen Bügelgewohnheiten und -anforderungen. Darauf sagte er, für Brunos Hemden sei das Modell 9620 von Philips für etwas mehr als 450 Franken perfekt, weil es eine Funktion biete, bei der die Temperatur automatisch geregelt sei. Er erwähnte Funktionen wie Quick Start, Stand-by und auch er führte vor, wie sich der Kalkfilter reinigen lässt. Auch drückte er Bruno das Eisen in die Hand, um ihn vom geringen Gewicht zu überzeugen. Anschliessend meinte er, Bruno könne auch andere Geräte sehen, aber er zeige ihm dieses, weil es ein High-End-Gerät zum Aktionspreis sei. Er zeigte Bruno den Prospekt des Herstellers mit Preisliste, in dem das Gerät für 200 Franken mehr angeboten wurde. Bruno fragte sich, welche Geräte der Verkäufer ihm sonst noch zeigen könnte, da er keine anderen Stationen sah. Der Verkäufer schwärmte aber weiter vom Gerät und sagte, dass seine Kollegin davon begeistert sei. Bruno bedankte sich nach gut 5 Minuten Beratung und beendete seine Mystery-Shopping-Tour.

Fazit

Brunos Fazit fällt eindeutig aus. Wie bei der letzten Tour vor vier Jahren ist Laurastar noch immer der Platzhirsch unter den Dampfbügelstationen, die meisten Verkäufer empfahlen ihm ein Gerät der Schweizer Marke, bevorzugt das Modell Lift. Als Alternativen kämen Philips und Tefal infrage, Bruno war vor allem an der automatischen Regulierungsfunktion bei Philips interessiert, die ihm das Bügeln erleichtern könnte, über die er aber unterschiedliche Eigenschaften zu hören bekam. Die Verkaufsleistung überzeugte ihn ebenfalls wie schon vor vier Jahren. Auch diesmal nahmen sich die meisten Verkäufer Zeit, um Bruno von einem Modell zu überzeugen, das auch sie gut fanden. Ausser die erste Manor-Verkäuferin zeigten sich alle Verkäufer versiert und erfahren, um technische Angaben und Funktionen der Geräte aufzuzeigen und die Bedienung vorzuführen. Gewünscht hätte er sich nur noch, dass ihm ein Händler ein Gerät in der Praxis vorgeführt hätte.

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