Powertage 2016

Was die Strombranche bewegt

Uhr | Aktualisiert

Das BFE hat eine Führung durch die Powertage gemacht. Der Umbau des Energiesystems soll der Schweizer Stromwirtschaft neue wirtschaftliche Chancen bieten.

Gestern sind die Powertage 2016 zu Ende gegangen. Vom 31. Mai bis 2. Juni traf sich die Schweizer Stromwirtschafts-Branche zum siebten Mal in der Messe Zürich. Während der drei Tage erlebten die Besucher eine ausgebuchte Messe mit 163 Ausstellern und ein Fachforum, unterstützt vom Bundesamt für Energie (BFE), wie es in einer Mitteilung von Veranstalter MCH heisst.

Die Fachvorträge standen im Zeichen der Digitalisierung, Dezentralisierung, Konvergenz der Netze und Eigenverbrauch. Diese vier Trends werden laut MCH das Gesamtenergiesystem nachhaltig prägen. Der Umbau des Energiesystems ermögliche den grossen, traditionellen Schweizer Energieversorgungsunternehmen neue wirtschaftliche Chancen.

Vernetzte Lampen für die Smart City

Marianne Zühnd, Leiterin Medien und Politik des BFE, ist im Fachbeirat der Powertage und führte Medienvertreter durch die Ausstellung. Bei Osram zeigte Beat Lattmann, Head Key Account Management Outdoorlighting, intelligente Beleuchtungslösungen. Die vernetzten Leuchten könnten etwa für Themen wie Parking- oder Waste-Management verwendet werden. Laut Lattmann haben diverse Städte Pilotprojekte mit intelligenten Strassenlampen gestartet, darunter Zürich, Winterthur und Chiasso. Letzteres sei das grösste Projekt von Osram dieser Art in der Schweiz. In der kleinen Tessiner Gemeinde dienen die Lampen unter anderem auch als Hotspots für den Internetzugang.

Swissgrid wies auf den International Swiss Pylon Design hin. Der Wettbewerb für Architektur-, Design- und Ingenierbüros soll eine neue Generation an Strommasten hervorbringen. Weg von den Stahlfachwerktürmen hin zu ausgefallenen Strommast-Designs, um etwa elektromagnetische Felder oder Koronageräusche zu verringern und die visuelle Auswirkung auf die Landwirtschaft zu verbessern.

Stephan Moser, Abteilungsleiter Forschungsprojekte bei Super Computing Systems (SCS), stellte die Gridbox-Technologie vor. Nach drei Jahren Forschung sei das Projekt für intelligentes Monitoring und Managementsystem für künftige Verteilungsnetze fertig entwickelt. Kern der Plattform für das Stromnetz-Management sind Mess-, Kommunikations- und Steuergeräte, die in Echtzeit den Netzzustand erfassen und falls nötig Steuerungsmassnahmen durchführen.

Mit der Drohne auf Inspektion 

Die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) zeigten einen dezentralen digitalen Heimspeicher für Photovoltaikanlagen. Mit der Speicherlösung lasse sich der selbst erzeugte Strom auch abends oder nachts nutzen, wenn keine Sonne scheint. Der Strom der nicht selbst benötigt wird, lasse sich gegen eine Vergütung ins Netz des kommunalen oder kantonalen Stromverteilers einspeisen. Die CKW sind Vertriebspartner für Batteriespeichersysteme von Varta und Tesla. Sie haben einen Stromspeicherrechner erstellt, mit dem sich überprüfen lässt, ob sich die Investition in einen Batteriespeicher lohnt.

Die EWZ (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich), kam mit einer Drohne namens "LINDA" an die Messe. Wie Mustafa Cankaya von den EWZ sagt, steht der Name für "Leitungsinspektion mittels Drohnenautomatisation". So fliege die Drohne selbständig Leitungen ab und mache mittels Kameras und Sensoren Inspektionen. Die Daten würden anschliessend für eine Auswertung übermittelt.

Die nächsten Powertage finden vom 5. bis 7. Juni 2018 in der Messe Zürich statt.

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