GfK erwartet Wachstum

IFA 2014: Trends im Hausgeräte-Markt

Uhr | Aktualisiert

Der Markt für Hausgeräte ist in Westeuropa im Aufschwung. Hersteller wie Philips, Samsung und Dyson zeigten an der IFA, wie sie auf den Vernetzungstrend reagieren.

Der Markt für Elektrohausgeräte hat derzeit gut Lachen. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des deutschen Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI), gab im Rahmen der IFA Zahlen zum Westeuropäischen Markt bekannt. Demnach erwartet er nach dem ersten Halbjahr mit einem leichtem Plus von 1 bis 3 Prozent auch für das Gesamtjahr Wachstum.

"Smarte" Waschmaschinen

Bei den Elektrogrossgeräten stieg die Absatzmenge im ersten Halbjahr in Westeuropa laut GfK um 3 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Wertmässig wuchs der Markt um 4 Prozent. Der Online-Handel mit Elektrogrossgeräten glänzte dabei mit zweistelligen Zuwachsraten in Menge und Umsatz.

Laut GfK setzte sich die Entwicklung hin zu besonders effizienten, grossvolumigen Hausgeräten fort. Im Trend liegen demnach vor allem energieeffiziente Kühl-Gefrier-Kombinationen, sowie flexible Induktionskochfelder.

Auf den Trend zur Vernetzung bei den Grossgeräten reagierten zahlreiche Hersteller. Samsung zeigte etwa an der IFA die bereits erhältliche Waschmaschine WW9000, die sich per App über das Smartphone steuern lässt. Die Dosierung des Waschmittels geschieht dabei automatisch.

Punkto Effizienz will Samsung nächstes Jahr eine Waschmaschine lancieren, deren Wasser-Arm quer verläuft, statt zu rotieren. Dadurch lasse sich der Druck ohne zusätzlichen Wasserverbrauch auf 260 Bar steigern, versprachen Samsung-Mitarbeiter an der IFA.

Elektrokleingeräte mit starkem Onlinehandel

Bei den Elektrokleingeräten konnte der westeuropäische Markt im ersten Halbjahr ebenfalls zulegen. Der Umsatz stieg laut GfK im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent, im E-Commerce gar um 19 Prozent.

Im Bereich Mobile Health liefen laut GfK Personenwaagen mit Bluetooth-fähiger Datenübertragung und drahtlose Blutdruck-Messgeräte besonders gut. Auch der Markt für sogenannte Fitness-Tracker bleibt ein spannendes Wachstumsfeld mit immer mehr Herstellern, schreibt die GfK.

Im Pflegebereich registrierten die Analysten einen wahren Boom bei Lockenstäben, Gesichtsreinigern und sogenannten "Bartstylern". Auch die elektrischen Zahnbürsten verkauften sich gut. Philips will diese auch bei den Jüngsten populär machen. Der Hersteller zeigte an der IFA eine Sonicare-App für Kinder, mit der sie mittels Spielen Freude am "elektrischen" Zähneputzen kriegen sollen.

In der Küche seien Küchenhilfen wie Standmixern und Küchenmaschinen sowie Bodenpflegegeräte gefragt. Bei den Bügeleisen geht der Trend zu Dampfbügelgeneratoren mit permanenter Wasserzufuhr.

Der Markt für Kaffee- und Espressomaschinen zeigte zwar mengenmäßig ein leichtes Wachstum, schloss das erste Halbjahr jedoch wertmäßig unter dem Vorjahresniveau ab. Dabei konnte lediglich das Segment der Espressokapselmaschinen zulegen.

Die Hersteller wollen das Kaffeemaschinen-Segment mit Vernetzungslösungen wieder ankurbeln. Philips stellte an der IFA etwa die Kaffeemaschine Saeco Gran Baristo Avanti vor, die auf der Gran Baristo basiert. Mit dem Zusatz Avanti bietet das Gerät eine neue App für die Bedienung über iOS-Geräte. Sie soll zahlreiche Möglichkeiten bieten, um den Lieblingskaffee zu kreieren und im System zu speichern.

Bei den Staubsaugern hätten die Konsumenten zu Geräten mit neuartigen oder ergänzenden Funktionen gegriffen, beispielsweise kabellose Handstaubsauger oder Klopf- und Bürstsauger. Zudem registriert die GfK einen kontinuierlichen Zuwachs der beutellosen Geräte

Der ab nächstem Jahr erhältliche Dyson-Roboterstaubsauger 360 Eye mit Kettenantrieb dürfte den beutellosen Saugern weiteren Zuwachs garantieren. Laut Hersteller nimmt er Staub- und Schmutzpartikel bis zu einer Grösse von 0,5 Mikrometer auf. Der Clou ist sein 360-Grad-Vision-System mit Panoramakamera, das einen Grundrissplan zur Navigation erstellt. Über eine App bleibt so das Eigenheim im Blick. Eine Akkuladung soll für 30 Minuten Saugbetrieb reichen.

Samsung will bereits zu Weihnachten neue Roboterstaubsauger auf den Markt bringen. Wie an der IFA vorgeführt, verfügen sie über verbesserte Sensoren und erkennen dadurch etwa Tisch- und Stuhlbeine. Die Roboter namens Powerbot bietet zudem eine Infrarot-Fernbedienung, über die Nutzer befehlen können, an welcher Stelle sie als nächstes putzen sollen. Samsung verspricht eine Leistung, die 60-mal stärker als bei anderen Roboterstaubsaugern ist. Eine Akkuleistung soll dabei für 40 Minuten oder 5 Räume ausreichen. UVP: 1200 Franken.

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