VoIP-Event in Egerkingen

Kafi, Gipfeli und UCC mit Peoplefone

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von Coen Kaat

Der Zürcher VoIP-Anbieter Peoplefone hat einen Frühstücksevent zum Thema UCC veranstaltet. Die Partner Alltron, Wildix und Starface zeigten, was sie in dem Bereich zu bieten haben. Gastgeber Peoplefone warf derweil einen Blick in die Zukunft von UCC und sieht sie in Microsoft Teams.

Antonio Rubichi (l.) und Roger Vogler, beide Partner Manager Deutschschweiz bei Peoplefone. (Source: Netzmedien)
Antonio Rubichi (l.) und Roger Vogler, beide Partner Manager Deutschschweiz bei Peoplefone. (Source: Netzmedien)

Am 23. Mai hat VoIP-Anbieter Peoplefone zum Partnertreff in Egerkingen geladen. Das grosse Thema des Frühstücksevents war UCC - Unified Communications & Collaboration. Gestärkt von Kaffee und Gipfeli machten Wildix und Starface den Anfang und stellten ihre Lösungen vor.

Das Produkt der italienischen Firma Wildix richte sich an junge Leute, sagte Martin Blöchlinger, Mitinhaber des VADs Primenet Communications. "Jungen Leuten reicht es nicht, wenn nur ein Telefon auf dem Schreibtisch steht. Sie wollen mehr: Chat-Funktionen, Videokonferenzen, Mobile-Unterstützung oder auch Desktop-Sharing."

All das gehöre zum Funktionsumfang von Wildix. Zudem sei die Telefonanlage in 10 Minuten in der AWS-Cloud in Deutschland gebaut. "Danach kann man anfangen zu administrieren und nach einer halben Stunde können Ihre Kunden schon telefonieren", sagte Blöchlinger.

Das Publikum äusserte jedoch Zweifel, dass es in der Schweiz ein grosses Interesse an einer in Deutschland gehosteten Telefonanlage gibt – schliesslich könne die Lösung auch Gespräche aufnehmen, womit der Datenschutz zu einem Thema wird. Blöchlinger verneinte jedoch: "Wir spüren hierzulande ein extrem grosses Interesse nach der Lösung." Wildix liesse sich jedoch auch vor Ort beim Kunden installieren, "wenn dieser die Cloud nicht will".

Schweizer Kunden wollen Schweizer Server

Starface wurde vom Country Manager Schweiz Ralf Schneider vorgestellt. Das deutsche Unternehmen fertigt und entwickelt in Karlsruhe und beschäftigt etwa 85 Mitarbeiter. Die Lösung bietet ähnliche Funktionen wie Wildix. Und auch bei Starface können die Kunden entscheiden, ob sie die Lösung in der Cloud, vor Ort oder virtualisiert haben wollen. Zudem seien auch Installationen in der Private Cloud möglich.

Ralf Schneider von Starface (l.) und Martin Blöchlinger von Primenet Communications. (Source: Netzmedien)

"Wir sehen, dass Schweizer Kunden ihre Cloud-Instanzen auf Schweizer Servern haben wollen", sagte Schneider. Starface suche daher aktuell nach einem lokalen Dienstleister, der ein Schweizer Rechenzentrum betreibt. Dann könnten hiesige Partner gemäss dem Country Manager in wenigen Schritten über die Benutzeroberfläche eine Cloud-Instanz hochziehen und beim Anlegen den Schweizer Standort auswählen.

Starface biete Telefonie, Konferenzlösungen, Call-Center-Funktionalitäten, Desktop-Sharing, einen Mobile-Client und einen Fax-Server. Die Firma wolle aber auch mit offenen Schnittstellen punkten. Mit diesen liesse sich Starface in bestehende Lösungen integrieren. In der Live-Demo präsentierte Schneider etwa das Starface-Plugin für Outlook. Dieses bot etwa Präsenzinformationen und Chat-Funktionen im Microsoft-Mail-Programm.

Microsoft Teams erobert Sekundarschule

Anschliessend ergriff Peoplefone selbst das Wort: Roger Vogler, Partner Manager Deutschschweiz, wollte mit dem Publikum "ein wenig in die Zukunft von UCC" blicken. Konkret ging es um Microsoft Teams – die UCC-Plattform von Office 365.

"Wir als Peoplefone sind bereit für Microsoft Teams, aber die Endkunden noch nicht", sagte Vogler. "Darum müssen Sie ihnen helfen und Beratungen anbieten." Denn die nächste Generation von Arbeitnehmern werde derartige Lösungen erwarten.

Als Beispiel nannte er eine Sekundarschule in Wettingen. Um Word, Excel und Co. zu lernen, haben 450 Kinder einen Office 365 Account im Rahmen des Lehrplans 21 erhalten. Die Kids entdeckten aber, dass die Suite noch eine andere Applikation enthielt: Teams. "Bald darauf fingen die Kinder an, über Microsoft Teams zu videochatten statt über Whatsapp", sagte Vogler. "Und das ist die Generation, die in 10 Jahren bei euren Kunden einsteigt."

Mehr Collaboration, weniger E-Mails

Teams sei aber mehr als nur eine UCC-Lösung. Teams soll die Arbeitsprozesse der Mitarbeiter einer Firma entschlacken. "Darum müsst Ihr mit euren Kunden über dessen Prozesse reden können. Ihr müsst verstehen, wie sie arbeiten und dies anschliessend in Microsoft Teams abbilden können", sagte Vogler.

Alex Nussbaumer, Inhaber des IT-Dienstleisters Centrovis, ging anschliessend auf den technischen Teil ein. Er zeigte etwa, wie sich Teams über einen physischen oder einen auf Azure virtualisierten Session Border Controller in Firmenumgebungen implementieren lässt.

In seiner Live-Demo erläuterte er die Funktionen von Teams. Aber er gab auch einen Einblick in Microsofts Idee dahinter: "Mit Teams sollen Mitarbeiter mehr an Inhalten kollaborieren können und so auch weg von einem übermässigen E-Mail-Verkehr kommen", sagte Nussbaumer.

Alltron zeigt Cloud-Service-Marktplatz

Der nächste Referent war Marco Iten, Leiter Cloud & Services bei Alltron. Er zeigte in seinem Vortrag auf, wie Reseller an die Lizenzen und Devices herankommen. "Microsoft Teams ist ein zentraler Bestandteil vom Cloud Service Offering auf unserem Marktplatz", sagte Iten.

Marco Iten von Alltron (l.) und Alex Nussbaumer von Centrovis. (Source: Netzmedien)

Dieser Cloud-Service-Marktplatz sei aber nicht bloss ein Webshop – sondern eine Managementplattform, die auch Deployments und Provisionierungen ermögliche. "Der Marktplatz ist stark verzahnt mit den Cloud-Service-Providern", sagte er. Daher könnten Nutzer innerhalb von 5 Minuten eine Lösung aktiv schalten.

Der Marktplatz biete zwei verschiedene Zugänge. So könnten Reseller darüber etwa ihre Abos, Portfolios und Finanzdokumente verwalten. Die Kunden sehen darauf ihre Nutzer, welche Services sie verwenden und welche Lizenzen sie haben. Dies könnten sie dann entsprechend auf täglicher Basis anpassen.

Was Peoplefone-Partner 2019 erwartet

Peoplefone nannte auch generelle Updates, die nichts mit dem Hauptthema UCC zu tun haben. So zeigt die Website etwa neu den Systemstatus von Peoplefone an. "Und der ist immer auf grün … meistens", scherzte Antonio Rubichi, ebenfalls Partner Manager Deutschschweiz bei Peoplefone. Das Statusupdate biete sowohl einen generellen Überblick, als auch eine Detailansicht der einzelnen Dienste.

Ferner könnten Reseller auch ihre Offerten über ein neues Webtool aufsetzen. Das Resultat komme in Form einer Word-Datei. So könnten Reseller anschliessend das herausnehmen, was sie brauchten. Peoplefone mache derweil nichts mit den eingegebenen Daten, versprach Rubichi.

Ferner enthalten die neuen Businessverträge des VoIP-Anbieters keine Bezahlungsgarantien beziehungsweise Depots mehr. Bisher waren diese für Kunden, die auf Rechnung zahlen wollen, vorgesehen. Neu sind auch die Flatrates für Geschäftskunden auf die Hosted- und SIP-Trunk-Angebote von Peoplefone.

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