Wärmepumpen boomen

Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung heizt mit Gas

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von Joël Orizet und lha

Knapp jedes fünfte Gebäude in der Schweiz ist mittlerweile mit einer Wärmepumpe ausgestattet - viermal mehr als noch vor 20 Jahren. Doch nach wie vor dominieren fossile Energieträger. Öl und Gas beheizen fast 60 Prozent der hiesigen Gebäude.

(Source: Denny Müller / Unsplash.com)
(Source: Denny Müller / Unsplash.com)

Die meisten Heizungen in der Schweiz laufen nach wie vor mit fossilen Brennstoffen. In 58 Prozent aller hiesigen Gebäude heizte man per Ende 2021 mit Öl oder Gas, wie die aktuelle Gebäude- und Wohnungsstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt.

Die Anzahl Ölheizungen sei zwar in den vergangenen 40 Jahren konstant zurückgegangen, teilt das BFS mit. Heizöl bleibt aber der Hauptenergieträger zum Heizen. Ende 2021 heizte man in 41 Prozent aller Gebäude hierzulande mit Öl.

18 Prozent der Gebäude verfügten indes über Gasheizungen - doppelt so viele wie noch vor 30 Jahren. Bei den Einfamilienhäusern belief sich der Gasanteil auf 16 Prozent; bei den Gebäuden mit mehr als zehn Wohnungen auf 28 Prozent.

Mehr und mehr Wärmepumpen

Der Anteil der Gebäude mit einer Wärmepumpe liegt derweil bei 17 Prozent und hat sich seit 2000 vervierfacht. Bei den Gebäuden, die weniger als 10 Jahre alt sind, liegt der Anteil sogar bei drei Vierteln.

21 Prozent aller Einfamilienhäuser haben inzwischen eine Wärmepumpe. Bei Gebäuden mit mehr als 10 Wohnungen sind es hingegen nur 13 Prozent.

Am häufigsten mit Gas heizt man in Genf und im Waadtland

Die Zahlen zur Gebäudestatistik decken sich weitgehend mit jenen zur Bevölkerung: Knapp 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzten 2021 Heizöl. 25 Prozent heizten mit Gas und 16 Prozent mit einer Wärmepumpe.

Anteilsmässig am häufigsten kommt Heizöl in den Kantonen Tessin (54 Prozent) und Glarus (50 Prozent) zur Anwendung. Am meisten auf Gas setzt man derweil in den Kantonen Genf und Waadt (38 respektive 37 Prozent). Und der Anteil der Personen, die Wärmepumpen nutzen, fällt in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (30 Prozent) sowie Freiburg und Uri (je 28 Prozent) am höchsten aus.

Der Bundesrat warnte bereits im Sommer vor einer drohenden Energiemangellage im Winter. Stiess die Energiesparkampagne des Bundes zu Beginn noch auf taube Ohren, scheinen die Bemühungen nun langsam Früchte zu tragen - dies lässt zumindest der steigende Absatz einiger Stromspargadgets vermuten. Lesen Sie hier mehr dazu.

Ab 2023 müssen Schweizer Haushalte und Unternehmen übrigens deutlich mehr für Strom bezahlen. Im Schnitt steigen die Strompreise für Haushalte um 27 und für KMUs um 24 Prozent. Konsumentenschützer fordern Behörden auf, genau hinzusehen.

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