Internetfähige Fernseher registrieren Fernsehgewohnheiten

Smart-TV: der Schnüffler

Uhr | Aktualisiert

Smart-TVs sind zu Schnüfflern geworden. Internetfähige Fernseher registrieren, wann der Fernsehbesitzer auf welchen Sender umstellt und wie lange er dort bleibt. Verantwortlich soll vor allem HbbTV sein.

Smart-TVs sind zu Schnüfflern geworden. Internetfähige Fernseher arbeiten mit der Internettechnik, auch wenn der Kunde diese nicht eingeschaltet hat. Gemäss einem Test des C't-Magazins registriert der Fernseher, wann welcher Sender für wie lange konsumiert wird. Bestimmte Aktionen des Nutzers würden an den Server der TV-Sender und an Google gesendet.

C't untersuchte den Datentransfer von Fernsehern von LG, Panasonic, Philips, Samsung und Toshiba. Das Magazin verfügt über eines der grössten Testlabors in Deutschland, konnte den Zweck dieser gesendeten Datenpakete aber trotzdem nicht erklären. Tester stellten bereits im November letzten Jahres fest, dass LG-TVs Informationen über Dateien eines angeschlossenen Wechselträgers an den Konzern weitergeben.

Die standardmässig aktivierte HbbTV-Erweiterung sorge dafür, dass beim Zappen zwischen dem Fernseher und den Sender-Servern Daten ausgetauscht werden. Die IP-Adresse des Nutzers und der Zeitpunkt des Aufrufs könne vom HbbTV-Rückkanal unbemerkt übertragen werden. Google Analytics werde von vielen Privatsendern zur Überwachung der Nutzung dieses Rückkanals genutzt.

Angeblich weist die Verschlüsselung der über das Netz geschickten Daten gravierende Sicherheitslücken auf. So sei es C't mit überschaubarem Aufwand gelungen, etwa an Zugangsdaten für Amazon und Maxdome zu gelangen.

Obwohl Smart-TVs grundsätzlich Computer sind, erwartet der Kunden beim Fernseher kein solches Tracking. Die C't-Redaktion rät deshalb Nutzern, die HbbTV-Erweiterung zu deaktivieren.

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