Lieferantentagung

Klangformat will Emotionen wecken

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von Lia Perbo und jor

Am 7. März hat Klangformat zur Lieferantentagung geladen. Die Partner erhielten Einblicke in aktuelle Chancen und Herausforderungen der Heimelektronik-Branche und tauschten sich über erfolgreiches Marketing aus.

Die Lieferantentagung fand in den Räumlichkeiten von Klangformat in Rothenburg, Luzern statt. (Source: Netzmedien)
Die Lieferantentagung fand in den Räumlichkeiten von Klangformat in Rothenburg, Luzern statt. (Source: Netzmedien)

Es ist ein wolkenverhangener Tag Anfang März, an dem rund 30 Lieferanten ihren Weg in den Hauptsitz von Klangformat ausserhalb von Luzern finden. Die Firma lädt bereits zum zweiten Mal zur Lieferantentagung in ihrem Servicecenter Zesy in Rothenburg, nachdem der Anlass im vergangenen Jahr auf grosse Nachfrage stiess, wie Klangformat mitteilt.

Im Fokus des Events steht der Austausch zwischen Händlern und Lieferanten. "Wir wollen einander wieder näherkommen und zusammen an einem Strang ziehen", leitet Klangformat-Verkaufsleiter Dario Gritti den Anlass ein. Er hat verschiedene Referenten eingeladen, die die Teilnehmenden über aktuelle Trends in der Branche informieren und Inputs zu erfolgreichem Marketing liefern sollen. 

Kommunikation, die Emotionen weckt

Andreas Brennwald macht den Anfang. Der CEO von Frey + Cie spricht über das menschliche Gehirn, über Kommunikation, die Emotionen auslöst und über den Geruch von Logos. Gutes Marketing zu betreiben sei in ihrer Branche nicht immer einfach, denn Technikern und Technikerinnen fiele es zuweilen schwer, empfängergerecht zu kommunizieren. 

Das "Warum" müsse für Unternehmen im Fokus stehen. Wer keine Vision oder Mission transportiere, investiere Unmengen an Geld in Werbung und Plakate mit Preisen und Rabatten und müsse sich nicht fragen, wenn sie oder er dem Preiskampf ausgesetzt sei. Eine Marke müsse bei der Kundschaft etwas auslösen – von der Werbung über den Laden bis zum Logo. Doch die Partner seien bereits auf gutem Weg: "Eure Unternehmungen haben verstanden, wie man kommuniziert." 

Andreas Brennwald am Referieren

Andreas Brennwald, CEO von Frey + Cie und VRP von Klangformat. (Source: Netzmedien)

Der Schweizer Heimelektronik-Markt in Zahlen

Weg von den Emotionen, hin zu den Fakten führt Luca Giuriato vom Marktforschungsinstitut GfK. Anhand von farbenfrohen Balkendiagrammen zeigt er: Wirtschaftlich geht es der Schweiz mit der tiefen Inflation, sehr tiefen Arbeitslosenquote und hohen Kaufkraft gut. Die Konsumentenstimmung erholt sich zwar, aber der Heimelektronikmarkt schwächelt weiterhin. Die Situation ist klar konzentriert auf die beiden Retailer Coop und Migros, die etliche Firmen übernommen haben. Zudem bewegen sich die Menschen laut Giuriato weniger in Läden, weshalb viele grosse Warenhäuser schliessen müssen. 

Luca Giuriato am Referieren

Luca Giuriato, Senior Market Consultant bei GfK Schweiz. (Source: Netzmedien)

Für die Klangformat-Partner gibt es dennoch positive Neuigkeiten: Die Geschäftslage im Fachhandel ist stabil, der Premium-Bereich läuft gut. Im Lautsprechersegment etwa sehen sich Händler wie Klangformat, die hochpreisig verkaufen und auf Beratung setzen, gemäss Giuriato gut positioniert.

Der Marktforscher wagt noch einen Blick in die Zukunft: "Im CE-Bereich erwarten wir einen weiteren Rückgang von 5 Prozent, wenn nicht wahnsinnige Innovationen kommen, die den Markt beleben." Der Schweizer Markt sei gesättigt, man müsse sich von der Konkurrenz abheben. 

Weitere Infos zur Lage des Schweizer Detailhandels lesen Sie übrigens hier.

Erfolgreich Kaufanreize schaffen

Den dritten Input liefert Alban Haas von der Boost Group, die Kundenbindungsprogramme im Retail-Bereich realisiert. Er fordert die Gruppe zum Nachdenken auf: Wie viele Artikel kauft ein Kunde bei Klangformat durchschnittlich ein? Wie oft besucht eine Kundin den Laden? Welche Faktoren beeinflussen das Einkaufsverhalten? 

Alban Haas am Referieren

Alban Haas, Director Business Development bei Boost Group. (Source: Netzmedien)

Nach der regen Diskussion und einigen "Aha"-Erlebnissen fasst er zusammen: Klangformat hat eine heterogene Kundschaft. Die drei Ladenkonzepte ziehen unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Motiven an. "Das liefert euch den Schlüssel, wie ihr mit eurer Klientel umgehen müsst", sagt er und zeigt auf die gemeinsam erarbeitete Tabelle. Er ermutigt die Lieferanten, ihr Zielpublikum kennenzulernen und kreative Kaufanreize zu schaffen.

Verkaufsleiter Dario Gritti und CEO Timo Huber runden den Vormittag mit Informationen zu durchgeführten Events und Geschäftszahlen ab. Bevor sich die Gäste zum informellen Stehlunch sammeln, kürt Gritti noch den Gewinner der Marketing Challenge: Lautsprecher-Hersteller Airplain holt den Sieg. Ihre Idee, ein Konzert der Schweizer Sängerin Martina Linn durchzuführen, kommt besonders gut an. Anstatt nur die technischen Finessen ihrer Lautsprecher zu präsentieren, wollen sie eine Live-Aufnahme des Konzerts über ihre Lautsprecher wiedergeben. Der Gedanke dahinter: Emotionen versprühen. Die Hauptmessage der Tagung scheinen sie verstanden zu haben. 

Timo Huber am Referieren

Timo Huber, Geschäftsleiter bei Klangformat. (Source: Netzmedien)


Übrigens: Wie es zur Gründung der Klangformat kam, lesen Sie hier

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