Suchfilter "Made in Switzerland"

Update: Das hat Amazon für die Schweiz in petto

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von Maximilian Schenner und tme

Amazon hat Schweizer Händler zu einem Event in Zürich geladen, um "strategische Initiativen" zu besprechen. Dort verkündete der Online-Gigant (noch) nicht seinen Markteintritt in der Schweiz. Dafür gibt es auf der Plattform neu einen Suchfilter für hierzulande erzeugte Produkte.

(Source: Christian Wiediger / unsplash.com)
(Source: Christian Wiediger / unsplash.com)

Update vom 5. Mai 2023: Amazon kommt doch (noch) nicht in die Schweiz. Auf seinem ersten physischen Schweizer Event verkündete der Onlinehändler nicht seinen Eintritt in den hiesigen Markt, wie die "Handelszeitung" berichtet. Stattdessen habe Amazon Schweizer Händlern Informationen dazu geliefert, wie sie erfolgreich über die Plattform verkaufen und damit in den Export gehen können. Amazon-Kundinnen und -Kunden mit Wohnsitz in der Schweiz müssen ihre Päckli also weiterhin auf Umwegen (oder auf Galaxus) bestellen. 

Ein neues Feature hat der Online-Riese aber doch in petto: Auf der Schweizer Unterseite seiner Website steht neu ein Suchfilter namens "Made in Switzerland" zur Verfügung. Ein Klick darauf filtert die Suchergebnisse nach Produkten, die in der Schweiz erzeugt worden sind. Aktuell werden dabei vor allem Uhren angezeigt.

Originalmeldung vom 26. April 2023: Amazon könnte bald in die Schweiz kommen

Amazon kommt bald in die Schweiz - vielleicht. Der E-Commerce-Gigant lädt Schweizer Händler am 3. Mai zu seinem ersten Schweizer Verkaufspartner-Event - "um strategische Initiativen" zu besprechen, wie der Website des Schweizer Handelsverbands zu entnehmen ist.

"Es kann eigentlich nur darum gehen, dass Amazon viel mehr Produkte in die Schweiz liefern will", sagte Handelsverband-Geschäftsführer Bernhard Egger auf Anfrage von "20 Minuten". Dazu komme, dass Händler aus der EU, die ihre Waren in der Schweiz verkaufen wollen, diese ab 2024 hierzulande nicht mehr verzollen müssen. Damit würde es sich für Amazon lohnen, mehr Produkte in der Schweiz zu verkaufen, schreibt "20 Minuten". Amazon könnte ein Lager in der Schweiz und für die Drittanbieter und Verkaufspartner auf seiner Plattform den Verzollungsprozess übernehmen, wird Handelsverband-Chef Egger weiter zitiert. 

Gut für Konsumenten, schlecht für Digitec

"Die Zollabwicklung war bis jetzt ein grosses Hindernis", meint auch Darius Zumstein, E-Commerce-Experte an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft ZHAW, gegenüber der Plattform. Dass Amazon früher oder später in die Schweiz komme, sei für ihn klar. Vor allem für Konsumentinnen und Konsumenten wäre dies positiv, da damit die Preise vieler Konsumgüter sinken könnten. Mit dem Event in Zürich beabsichtige der Handelsgigant jedoch wohl vorrangig den Gewinn neuer Händler und den Ausbau seines Angebots in der Schweiz. 

Weniger Freude an einem Amazon-Vorstoss in die Schweiz dürfte hingegen Digitec Galaxus haben, neben Zalando und Amazon unter den drei grössten Online-Händlern im Land. 2022 verzeichnete Digitec Galaxus noch ein starkes Geschäftsjahr mit einer Umsatzsteigerung von 8,7 Prozent. Ob das Wachstum des Online-Händlers auch mit Amazon vor der Türe weitergehen würde, ist fraglich.

Post als möglicher Amazon-Partner

Bernhard Egger vom Handelsverband sieht die Schweizerische Post als möglichen Partner für ein "Amazon-Lager" in der Schweiz, wie "20 Minuten" weiter schreibt. Die Post könnte für Amazon das "Fulfillment" übernehmen, also die Zusammenstellung der Waren für den Versand, die Qualitätsprüfung, Verpackung und Etikettierung sowie den Betrieb des Lagers. Zumstein von der ZHAW nennt auch die Competec-Gruppe um Brack.ch als möglichen Partner.

Die Post gab auf Anfrage von "20min" an, selbst an dem Amazon-Event in Zürich teilzunehmen. "Wir zeigen Schweizer Händlern auf, wie ihnen der Einstieg bei Amazon gelingt und wie wir sie bei der Verzollung ihrer Waren und beim Transport ins Ausland unterstützen können." Diese Art der Zusammenarbeit pflege die Post auch mit anderen Marktplätzen, zitiert das Blatt.

Amazon selbst gab gegenüber "20 Minuten" kein konkretes Statement zu etwaigen Expansionsplänen ab. Der Onlinehändler habe bereits seit Jahren viele Kundinnen und Kunden in der Schweiz, vor allem über seine Websites in Deutschland, Italien und Frankreich. Auch erweitere man kontinuierlich die Auswahl der in die Schweiz lieferbaren Produkte. Firmen mit Sitz in der Schweiz könnten ihre Produkte zudem als Verkaufspartner über den Amazon Marketplace verkaufen, schreibt das Unternehmen. 
 

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