Jahreszahlen

SRG bleibt im Plus

Uhr
von René Jaun und lha

Die SRG schliesst ihr Geschäftsjahr mit einem Konzernergebnis von 27,6 Millionen Franken ab – 21,1 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Die starken Verwerfungen an der Börse aufgrund des Ukrainekrieges machten dem Konzern zu schaffen, während zwei Sportgrossereignisse die Kassen klingeln liessen.

(Source: SRG)
(Source: SRG)

Die SRG hat 2022 ein operatives Konzernergebnis von 27,6 Millionen Franken erzielt. Das sind 21,1 Millionen Franken weniger als die vergangenes Jahr ausgewiesenen 48,7 Millionen Franken. In der Mitteilung zu den Zahlen gibt sich die Genossenschaft zufrieden: Man habe sich finanziell weiter stabilisiert und blicke auf ein "ereignisreiches und erneut herausforderndes Jahr" zurück.

Beim Blick auf die Erfolgsrechnung fällt das grösste Minus im Bereich der "übrigen Erträge" auf. Mit 77,1 Millionen Franken fällt er rund 31 Millionen Franken geringer aus als die im Vorjahr ausgewiesenen 108,3 Millionen Franken. Der Rückgang, erklärt die SRG, rühre daher, "dass im vergangenen Jahr deutlich weniger Ertrag aus Immobilienverkäufen angefallen sei

Auswirkungen des Ukrainekrieges

Auf Aufwand-Seite reduzierte die SRG die Kosten im Bereich Programm und Produktion um mehr als 32 Millionen Franken. Allerdings fielen die Personalaufwände vergangenes Jahr 27 Millionen Franken höher aus als im Vorjahr. Grund dafür sei eine notwendige Wertberichtigung der einbezahlten Arbeitgeberbeitragsreserve, schreibt der Konzern. Insgesamt sei der Betriebsaufwand fast identisch mit jenem aus dem Vorjahr und um 0,8 Prozent geringer als jener vom Referenzjahr 2019.

Zu spüren bekam die SRG die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Den grössten unmittelbaren Einfluss auf die SRG hatten dabei die starken Verwerfungen an den Finanzmärkten: Der Deckungsgrad der Pensionskasse der SRG sei vorübergehend rund 20 Prozent tiefer gewesen als noch zu Jahresbeginn, wobei sich die Situation inzwischen wieder etwas stabilisiert habe. Die jetzt vorgelegten Zahlen nur gering beeinflusst haben die gestiegenen Treibstoffpreise, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Und die Strompreiserhöhung werde sich erst ab dem Berichtsjahr 2024 mit Mehrkosten im Millionenbereich bemerkbar machen.

Profitieren von grossen Sportereignissen

Steigern konnte die SRG die kommerziellen Erträge. Dank hoher Reichweiten und einer sehr guten Beachtung des Programms sei der Trend der sinkenden Werbe- und Sponsoringerträge gebremst worden. Positiv wirkten sich auch zwei Sportgrossereignisse aus: die Olympischen Winterspiele in Peking und die Fussball-Weltmeisterschaften in Katar. Da im Jahr 2023 keine Sportgrossanlässe stattfinden, rechnet die SRG im aktuellen Jahr wieder mit einem etwas stärkeren Rückgang der Erträge.

Bezüglich Einschaltquoten kann die SRG nicht klagen: Trotz des allgemeinen Rückgangs der linearen Nutzung von Radio- und Fernsehprogrammen und der massiven internationalen Konkurrenz seien die Marktanteile der SRG-Sender 2022 insgesamt stabil geblieben, schreibt die Genossenschaft.

Laut einer Erhebung von Mediapulse hören 5,4 Millionen Personen oder drei Viertel der Schweizer Bevölkerung täglich Radio. Zwar sank die Anzahl der Zuhörenden im Vorjahresvergleich um zwei Prozentpunkte, die durchschnittliche Hördauer blieb hingegen unverändert, wie Sie hier lesen können.

Webcode
jfBSPDrq