ZHAW-Studie

Bevölkerung kauft Smartphones lieber neu - Reparaturen sind selten

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Leslie Haeny

In der Schweiz kaufen die meisten Menschen alle drei Jahre ein neues Mobiltelefon, obwohl das alte noch funktioniert oder repariert werden könnte. Viele sehen das Reparieren als zu aufwändig an, obwohl sie sich der Vorteile für die Umwelt und das eigene Portemonnaie bewusst sind.

(Source: Rodion Kutsaiev / Unsplash)
(Source: Rodion Kutsaiev / Unsplash)

Die meisten in der Schweiz lebenden Personen kaufen sich alle drei Jahre ein neues Mobiltelefon. Das, obwohl das alte Smartphone noch funktioniert oder reparierbar wäre, wie die Studie "Lifesaving - extending service life" der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt. Lediglich je 7 Prozent der Bevölkerung hätten ein gebrauchtes Handy gekauft oder ein kaputtes Gerät reparieren lassen.

Die Konsumenten und Konsumentinnen greifen aus verschiedenen Gründen zu neuen Geräten. Unter anderem, weil sie ein besseres Modell besitzen möchten oder weil sie wichtige Funktionen aufgrund von Updates nicht mehr nutzen können.

(Source: zVg)

(Source: Studie "Lifesaving - extending service life", ZHAW)

Eine deutliche Minderheit der Befragten hat schon einmal ein Gerät aus zweiter Hand genutzt. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie ein gebrauchtes Telefon nicht reizt, weil sie befürchten, dass es nicht so lange hält und nicht so leistungsfähig ist wie ein neues Modell. 

Reparaturen sind selten 

Lediglich 7 Prozent gaben an, dass sie ihr Mobiltelefon schon einmal reparieren liessen. Das, obwohl sich die grosse Mehrheit (91 Prozent) bewusst ist, dass eine Reparatur für die Umwelt besser wäre als ein Neukauf und meist auch günstiger ist (53 Prozent). Ist ein Gerät defekt, sind zu 42 Prozent das Display und zu 32 Prozent der Akku betroffen. Beide Komponenten sind laut ZHAW aber gut reparier- oder austauschbar.   

(Source: zVg)

(Source: Studie "Lifesaving - extending service life", ZHAW)

Die Hürde liege beim Aufwand. Fast 40 Prozent der Befragten halten eine Reparatur nämlich für sehr kompliziert. Um Reparaturen zu fördern, empfehlen die ZHAW-Forschenden, die  Bevölkerung besser über den Umweltnutzen und die Kostenersparnis zu informieren. Zudem raten sie dazu, die Verkäufer zu einem einfach zugänglichen Service zu verpflichten.

Einen weiteren Knackpunkt sehen die Forschenden darin, dass die Konsumentinnen und Konsumenten ihre elektronischen Geräte kaum recyceln. Smartphones verstauben oft in der Schublade, wenn sie durch ein neues Modell ersetzt werden. 

Auch in einer Studie aus dem Jahr 2022 kam die ZHAW zum Schluss, dass in der Schweiz viele noch funktionstüchtige Elektrogeräte - darunter auch Fotokameras, Laptops und Gaming-Konsolen - zuhause verstauben. Mehr dazu lesen Sie hier.  

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