Massenentlassungen drohen

Comparis kündigt Sparmassnahmen an

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von Calvin Lampert und msc

Nach Verlusten im vorherigen Jahr sieht sich Comparis gezwungen, das Unternehmen neu zu strukturieren. Es ist mit Massenentlassungen zu rechnen.

(Source: Pixabay / geralt / CC0 Creative Commons)
(Source: Pixabay / geralt / CC0 Creative Commons)

Comparis, der grösste Online-Vergleichsdienst der Schweiz, kündigt in einer Mitteilung einen gruppenweiten Stellenabbau an. Der Abbau ist Teil einer vom Verwaltungsrat lancierten Restrukturierung und soll dem steigenden Verlust der Comparis-Gruppe entgegenwirken. 2022 schrieb die Gruppe schon rote Zahlen, die sie zum einen auf einen signifikanten Kostenanstieg und stagnierendes Umsatzniveau zurückführe.

Zum anderen befindet sich die Comparis seit einigen Jahren in Streitigkeiten mit der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma. Diese droht im Zuge eines Enforcement-Verfahrens, die Gewinne aus der Adressvermittlung von Comparis im Bereich Versicherungen ab dem Jahr 2015 einzuziehen. Der Konflikt geht aus einer Uneinigkeit hervor, ob sich der Vergleichsdienst als Versicherungsvermittler registrieren muss. Die Comparis wehrt sich vehement gegen die Anschuldigungen, mit der Begründung, dass das Anbieten von Versicherungsvergleichen und die Adressvermittlung keine Versicherungsvermittlung darstelle, insbesondere nicht, wenn eine Versicherungsvermittlerin zwischengeschaltet wird.

Die Comparis-Gruppe sieht die Sparmassnahmen jedoch als erforderlich, um eventuelle Verluste durch den Streit mit der Finma kompensieren zu können - auch wenn Juristen den Gewinneinzug laut Comparis-Gründer und Verwaltungsratspräsident Richard Eisler als unwahrscheinlich einschätzen. Die Comparis teilt mit, dass für alle von den Sparmassnahmen betroffenen Arbeitnehmenden eine sozialverträgliche Lösung vorgesehen ist.

Wieviele Mitarbeitende die Entlassungswelle betreffen soll, ist unklar.

Erst im September 2022 ernannte Comparis einen neuen CEO. Lesen Sie hier mehr dazu.

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