80 Prozent der Fläche genutzt

IFA 2022: Auf dem Weg zurück zu voller Grösse

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von Leslie Haeny und jor

Die IFA ist zurück in den Hallen der Messe Berlin. Allerdings noch nicht in voller Grösse. Rund 20 Prozent der Messefläche sind ungenutzt. Obwohl sich Messe-Berlin-CEO Martin Ecknig positiv gestimmt zeigt, ist die Zukunft der IFA ungewiss.

Martin Ecknig, CEO der Messe Berlin, an der Pressekonferenz. (Source: Netzmedien)
Martin Ecknig, CEO der Messe Berlin, an der Pressekonferenz. (Source: Netzmedien)

Am 31. August hat die IFA noch nicht so ausgesehen, wie sie normale Besuchende kennen dürften. Handwerker und Handwerkerinnen wuselten durch die Hallen der Messe Berlin, um den Ständen der Aussteller den letzten Schliff zu verleihen. Medienschaffende versuchten sich auf dem weitläufigen Gelände zurecht zu finden. Stunde für Stunde erschienen mehr Essens- und Getränkestände um den Sommergarten im Zentrum des Messegeländes.

Dieser Zustand ist aber nicht der Zwangspause geschuldet, die die IFA nach der letzten Messe in voller Grösse im Jahr 2019 einlegen musste, er ist ganz normal. Richtig los geht es nämlich erst am 2. September. In den zwei Tagen vor dem offiziellen Messebeginn zeigen trotzdem bereits einige Hersteller, was sie zu bieten haben. Zudem fand auch die Eröffnungspressekonferenz statt.

Während dieser begrüsste Martin Ecknig, CEO der Messe Berlin, die Anwesenden. Er zeigte sich begeistert darüber, dass die IFA zum 200. Geburtstag der Messe Berlin wieder stattfinden kann. Die IFA sei auf dem Weg zurück zur vollen Grösse, sagte er. Wie IFA-Co-Direktor David Ruetz später erklärte, sind dieses Jahr weniger Aussteller an der Messe als 2019. Etwa 80 Prozent der Messefläche seien belegt. 1100 Aussteller aus 46 Ländern zeigen dieses Jahr ihre Neuheiten. Zum Vergleich: Vor drei Jahren waren es 1814 Aussteller. Mehr über die letzte IFA im Jahr 2019 können Sie hier nachlesen. Martin Ecknig fügte an, dass es anderen Messen genau so gehe. "Die Umstände sind momentan für alle nicht einfach."

Geringere Ausstellerzahlen hin oder her, die IFA ist zurück, so wie viele andere Messen auch. Laut dem Messe-Berlin-CEO ist das keine Überraschung. "Messen decken fundamentale menschliche Bedürfnisse ab. Menschen sind taktile Wesen. Sie suchen Anschluss, wollen erforschen und erleben", sagte er. Daher reisten Innovatoren und grosse Marken auch regelmässig zur IFA.

Schluss mit Corona-Boom und miese Konsumentenstimmung

Einen Überblick über das Geschehen am globalen Markt für technische Konsumgüter gab GFU-Geschäftsführerin Sara Warneke. Wie sie aufzeigte, stiegen die Umsätze in allen Regionen im Jahr 2021. In Europa legte der Markt um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Eine Wachstumsrate, die 2022 nicht mehr erreicht wird. Laut Warneke ist der Boom, den die Coronakrise dem Markt verliehen hatte, vorbei. Trotzdem seien die Prognosen für 2022 noch immer besser als die Ergebnisse aus dem Vor-Pandemiejahr 2019.

Sara Warneke, Geschäftsführerin GFU. (Source: Netzmedien)

Auch bezüglich Konsumentenstimmung hatte die GFU-Geschäftsführerin durchzogene Nachrichten. "Die Konsumentenstimmung bewegt sich im negativen Bereich", sagte sie. Der Krieg in der Ukraine, die Inflation, Lieferkettenprobleme und die Pandemie, die der Bevölkerung und der Wirtschaft noch immer in den Knochen steckt, sorgten für Pessimismus.

"Trotz allem gibt es Chancen für eine positive Entwicklung", beschwichtigte Warneke. Als Beispiel nannte sie energieeffiziente Geräte und Smarthome-Lösungen. Beide seien in der Lage, den Energieverbrauch von Konsumentinnen und Konsumenten zu reduzieren und ihnen so beim Sparen zu helfen. Als weitere Chance sieht Warnecke die Fussballweltmeisterschaft, die Ende Jahr in Katar ausgetragen wird. "Aufgrund von Covid-19 werden mehr Leute die Weltmeisterschaft von zuhause aus mitverfolgen - ein Investment in ein neues TV-System ist da eine offensichtliche Wahl."

Von links: Kai Mangelberger, David Ruetz, Sara Warneke, Martin Ecknig und Moderatorin Melinda Crane. (Source: Netzmedien)

Zum Ende der Pressekonferenz stellten sich Warnecke und Ecknig gemeinsam mit den IFA-Co-Direktoren David Ruetz und Kai Mangelberger einigen Fragen. Mangelberger und Ruetz bilden erst seit Kurzem die IFA-Leitung. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Eine der erwähnten Fragen lautete, ob die IFA 2022 die letzte in der Messe Berlin sein könnte. Eine konkrete Antwort dazu gaben der Messe-Berlin-CEO und die GFU-Geschäftsführerin nicht. Warnecke sagte: "Unser Vertrag mit der Messe Berlin läuft bis 2023. Diesen Vertrag werden wir einhalten." Was danach komme, stehe momentan noch in Verhandlung.

Weitere IFA-News sowie die in Berlin gezeigten Produktneuheiten finden Sie im Onlinedossier.

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