Roy Jakobs übernimmt

Philips wechselt CEO aus

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von Joël Orizet und kfi

Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips bekommt einen neuen CEO. Roy Jakobs folgt auf Frans van Houten, der das Unternehmen nach 12 Jahren an der Spitze verlässt – inmitten einer schwierigen Phase.

Roy Jakobs übernimmt die Führung des schwächelnden Medizintechnikkonzerns Philips. (Source: zVg)
Roy Jakobs übernimmt die Führung des schwächelnden Medizintechnikkonzerns Philips. (Source: zVg)

Philips hat einen neuen CEO ernannt. Roy Jakobs soll per Mitte Oktober die Führung des niederländischen Medizintechnikkonzerns übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Frans van Houten an, der knapp 12 Jahre an der Spitze des Konzerns stand und das Unternehmen von einem Industriekonglomerat zu einem Medizintechnik-Anbieter umbaute. Van Houten werde den Führungswechsel noch bis Ende April des kommenden Jahres in beratender Funktion unterstützen, teilt Philips mit.

Unter der Führung von Frans van Houten hat sich Philips vom Konglomerat zum spezialisierten Gesundheitsanbieter verwandelt. (Source: zVg)

Roy Jakobs arbeitet seit 12 Jahren für Philips. Er stiess als Chief Marketing Officer zum Unternehmen und fungiert zurzeit als Chief Business Leader Connected Care. Somit verantwortete der designierte CEO zuletzt auch das Krisenmanagement im Zusammenhang mit dem Rückruf von defekten Beatmungsgeräten der Tochterfirma Respironics.

Rückrufaktion belastet Ergebnis und Ruf

Der millionenfache Rückruf dieser Geräte belastet die Reputation wie auch das Geschäftsergebnis des Konzerns. Seit Bekanntwerden des Skandals sei der Marktwert des Konzerns um mehr als die Hälfte eingebrochen, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters".

Der Rückruf betrifft Beatmungsgeräte für Zuhause, die insbesondere gegen Schlafapnoe zum Einsatz kamen. Das Problem: Aus dem Schaumstoff innerhalb dieser Geräte konnten sich Partikel lösen, die beim Einatmen zu Übelkeit, Asthma und schlimmstenfalls zu Krebs führen könnten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA verzeichnet bis dato insgesamt 168 Todesfälle in Zusammenhang mit der Nutzung dieser Produkte.

Philips hatte die Geräte im Frühsommer 2021 in den USA zurückgerufen – im Rest der Welt liess es der Hersteller jedoch zunächst bei einer "Sicherheitsmitteilung" belassen. Erst Anfang 2021 startete der Hersteller eine "globale, freiwillige Korrekturmassnahme". Auch in der Schweiz habe man mit dem kostenlosen Austausch betroffener Geräte begonnen – der komplette Ersatz der defekten Geräte soll voraussichtlich bis im dritten Quartal 2022 erfolgen, wie die Philips-Medienstelle im Januar gegenüber "SRF" mitteilte.

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