Von wegen viereckige Augen

Social Media und Fernsehen sollen Psyche nicht schaden

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von Leslie Haeny und kfi

Social Media und Fernsehen gehören zum Alltag von fast allen Jugendlichen. Was das mit der Psyche macht, hat ein Team von Forschenden der Oxford University untersucht. Das Ergebnis: Schädlich scheinen Flimmerkiste, Instagram, Facebook und Co. nicht zu sein.

(Source: Bruno Gomiero / Unsplash)
(Source: Bruno Gomiero / Unsplash)

"Wenn du zu viel fernsiehst, bekommst du viereckige Augen", oder "ständig ins Handy glotzen ist nicht gesund". Mit Sätzen wie diesen versuchen Eltern ihre Kinder vom häufigen Konsum digitaler Medien und vom Fernsehen abzuhalten. Eine Studie der Oxford University hat nun gezeigt, dass die Nutzung digitaler Medien zumindest keinen negativen Einfluss auf die Psyche Jugendlicher hat.

Die Forschenden wollten in erster Linie herausfinden, ob sich die Beziehung zwischen Technologienutzung und der psychischen Gesundheit Jugendlicher über verschiedene Zeitspannen verändert hat. Dazu untersuchten die Forschenden Datensätze von rund 430'000 Jugendlichen. Sie wurden in den vergangenen 30 Jahre in den USA und dem Vereinigten Königreich erhoben.

Assoziation zwischen TV-Konsum und Depressionen nimmt ab

"Die Beziehung zwischen sozialen Medien, Fernsehen und Verhaltensproblemen war stabil geblieben", schreiben die Studienautoren. Trotzdem stellten sie leichte Veränderungen fest: Die Assoziation von Depressionen mit sozialen Medien und TV nahm im Laufe der Zeit ab. Leicht gestiegen sei hingegen die Assoziation zwischen emotionalen Problemen und sozialen Medien. "Es wurden keine glaubwürdigen Veränderungen in der Beziehung zwischen Suizidgedanken und -verhalten und entweder sozialen Medien oder Fernsehen festgestellt", schreiben die Forschenden weiter.

Sie betrachteten auch, ob es Veränderungen gab, die lediglich bei Mädchen oder lediglich bei Jungen auftreten. Die Forschenden konnten aber keine Unterschiede feststellen und gehen deshalb davon aus, dass jegliche Veränderungen - oder das Fehlen davon - im Laufe der Zeit nicht unterschiedlich zwischen den Geschlechtern sind.

Nicht mit der Psyche, sondern mit der allgemeinen Nutzung von TV-Angeboten beschäftigt sich die Goldbach-Advanced-TV-Studie. Sie zeigt, dass vor allem bei der jüngeren Zielgruppe App- und Video-on-Demand-Angebote vermehrt genutzt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

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