Podium Konferenztechnik

Warum die Benutzerfreundlichkeit von Conferencing-Lösungen wichtiger denn je ist

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Die Coronakrise hat dem Markt für Conferencing-Lösungen einen ordentlichen Schub verliehen. Warum die Benutzerfreundlichkeit von Conferencing-Lösungen wichtiger denn je ist, sagt Turan Ercin, Managing Director Switzerland bei Logitech, und spricht über weitere Markt-Trends.

Turan Ercin, Managing Director Switzerland, Logitech. (Source: zVg)
Turan Ercin, Managing Director Switzerland, Logitech. (Source: zVg)

Wie hat sich der Schweizer Markt für Konferenztechnik in den vergangenen Jahren entwickelt?

Turan Ercin: Der Schweizer Markt für Video-Collaboration wächst kontinuierlich. Hybrides Arbeiten, also Arbeiten im Büro, von zuhause aus oder von unterwegs, wird in allen Branchen und Bereichen immer wichtiger. Wir stellen fest, dass sich immer mehr Unternehmen auf eine «hybride» Zukunft vorbereiten, indem sie Besprechungs­räume mit hochwertigen Video-Collaboration-Lösungen ausstatten, um diese «neue Normalität» des Arbeitens zu ermöglichen. Die ­Coronapandemie war natürlich eine Art Katalysator für diese Trends, die Entwicklung hin zum hybriden Arbeitsplatz war aber schon vorher absehbar.

Welche Veränderungen gab es aufgrund der Coronakrise?

Mit diversen Schliessungen, Lockdowns und Einschränkungen, nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit, ist die Coronapandemie eines der folgenreichsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte. Da die meisten Büroangestellten zu Homeoffice aufgefordert wurden, ist die Option eines Hybrid-/Remote-Modells für den Geschäftserfolg immer wichtiger geworden. Remote-Arbeit ist daher nicht mehr nur eine Option für die «Jungen und Wilden» und Experimentierfreudigen. Hochwertige Video-Collaboration-Lösungen haben sich innerhalb eines Jahres in allen Branchen und Sektoren zu einem grundlegenden Werkzeug für die Geschäftskontinuität entwickelt. Und auch wenn sich die politischen Restriktionen ändern, sieht es so aus, als gäbe es kein Zurück mehr zu dem, was vor Corona war. Hybrides Arbeiten scheint tatsächlich das «neue Normal» zu werden.

Welche technischen Trends gilt es momentan im Auge zu ­behalten?

Derzeit geht der Trend zu einer vereinfachten Benutzererfahrung und Plug-and-Play-Video-Lösungen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Menschen zuhause selbst um ihre IT kümmern müssen. Ausserdem müssen Unternehmen schnell von einer Präsenzkultur zu einer hybriden oder kompletten Remote-Arbeitsumgebung wechseln. Die Benutzerfreundlichkeit ist ein wichtiges Element für Effizienz. Wenn eine Konferenz schwer zu starten ist oder viele technische Probleme auftreten, sind die Menschen schnell genervt. Zudem geht auch viel Arbeitszeit verloren, wenn das Lösen von technischen Problemen in jeder Besprechung schon nur fünf Minuten in Anspruch nimmt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Grösse von Sitzungszimmern, da es nicht mehr nur grosse und mittelgrosse Besprechungsräume gibt, sondern auch kleine Besprechungsräume und Huddle Rooms – und alle müssen schnell ausgestattet werden, um die Geschäftskontinuität zu ­gewährleisten. Eine Technologie, die ein Maximum an Benutzerfreundlichkeit ermöglicht, sind Appliance-Lösungen, bei denen Kamera- und Audiogeräte mit einem kleinen Computer und einem einfachen Betriebssystem kombiniert werden. Alles ist darauf ausgelegt, Videokonferenzen so nahtlos und einfach wie möglich zu gestalten – und im besten Fall mit einem schlanken und eleganten Design, das gut in jeden Besprechungsraum passt.

Welche Entwicklungen erwarten Sie für 2021?

Auch im Jahr 2021 und danach wird das hybride Arbeiten definitiv bestehen bleiben und weiter an Bedeutung gewinnen. Egal, ob weitere Einschränkungen und Auflagen kommen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben die Vorteile von Hybrid- und Remote-Arbeit gesehen und beide wollen nicht mehr zurück zu dem, was vorher war. In diesem Jahr wird der Fokus auf der Qualität von Video-Collaboration-Lösungen liegen. Vergangenes Jahr mussten Unternehmen die Möglichkeit des mobilen Arbeitens überhaupt erst schaffen. Die Nachfrage nach Webcams und Headsets war lange Zeit hoch – also erwarben Unternehmen das, was sie konnten. Doch für effiziente Videokonferenzen ist Qualität entscheidend – und während vergangenes Jahr die nächstbeste Lösung gekauft wurde, werden Unternehmen dieses Jahr nach den qualitativ besten Lösungen suchen. Im «War for Talents» haben digitale Unternehmen die Nase vorn. Das liegt daran, dass Fachkräfte ortsunabhängig rekrutiert werden können und ein teurer Umzug oder Wegzug nicht mehr notwendig ist. Wir werden also wahrscheinlich mehr und mehr regional verstreute Teams sehen. Auch mit dem Fokus auf Umweltverantwortung und weniger Flugreisen werden Videokonferenzen noch mehr an Bedeutung gewinnen, da globale Unternehmen gelernt haben, dass sie keine häufigen Geschäftsreisen benötigen, um ihr Geschäft aufrechtzuerhalten.

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