Bargeldeinzahlung: Nur ein Viertel der Postomaten arbeitet korrekt
Der Konsumentenschutz stellt den Postomaten der Postfinance puncto Bargeldeinzahlung ein schlechtes Zeugnis aus. Nur ein Viertel funktioniert wie vorgesehen. Statt das Problem zu beheben, will die Postfinance die Kundschaft wieder an den Schalter bitten.

Nur jeder vierte Postomat mit Einzahlungsfunktion funktioniert korrekt. So lautet das ernüchternde Ergebnis eines Stichprobentests, den die Stiftung für Konsumentenschutz durchgeführt hat. Anstatt die Probleme zu beheben, will Postfinance die Einzahlungsfunktion schlicht ausser Betrieb nehmen - aus mehreren Gründen ein "äusserst kundenunfreundliches Vorhaben", wie der Konsumentenschutz festhält.
Nur zwei von acht getesteten Geräten funktionieren wie vorgesehen
Der Konsumentenschutz führte im Februar 2021 eine Stichprobe bei acht der ungefähr 40 Postomaten mit Einzahlungsfunktion durch. Grund dafür waren vermehrte Berichte von verärgerten Konsumentinnen und Konsumenten.
Bei den getesteten Geräten funktionierte die Einzahlungsfunktion nur an zwei Standorten einwandfrei, ansonsten nur teilweise oder gar nicht. An drei Automaten konnten nur entweder Münzen oder Noten einbezahlt werden und drei weitere waren ausser Betrieb, zeigten eine Fehlermeldung oder nur einen schwarzen Bildschirm an.
Gemäss Mitteilung zeigte der Stichprobentest ausserdem, dass die online angezeigten Angaben zur Verfügbarkeit der Funktionen meist nicht korrekt sind.
Zwei getestete Postomaten funktionieren wie vorgesehen, der Rest nur zum Teil oder gar nicht. (Source: Konsumentenschutz)
Problembeseitigung statt Problemlösung
Mitte Februar hat Postfinance laut Konsumentenschutz angekündigt, die Einzahlungsfunktion per 31. Juli 2021 ausser Betrieb zu nehmen. Kundinnen und Kunden sollen ihr Bargeld von da an am Schalter einzahlen. Das gehe aber nur, wenn das Geld vorher abgezählt und sortiert wurde. Ab der 20. Bargeldeinzahlung pro Monat wird das Angebot zudem kostenpflichtig.
Nicht nur verkompliziert dieses Vorgehen den Nutzerinnen und Nutzern die Bargeldeinzahlung. "Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und massivem Abbau von Postfilialen ist dies ein äusserst kundenunfreundliches Vorhaben des gesetzlich vorgeschriebenen Grundversorgungsauftrags", schreibt der Konsumentenschutz.
Auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins Espresso begründet Postfinance diesen Schritt damit, dass die Einzahlungsfunktion an den Postomaten teuer und aufwendig sei. Ausserdem gingen die Nutzungszahlen zurück.
Soll die Verwendung von Bargeld unattraktiv werden?
Die zurückgehenden Nutzerzahlen sind unter diesen Umständen nicht überraschend, wie Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, sagt.
"Kein Wunder, wenn kaum ein Automat ordnungsgemäss funktioniert und sich die Kundschaft nicht auf die Angaben zur Verfügbarkeit verlassen kann", kritisiert sie. "Bareinzahlungen bei der Post zu machen, ist für Privatkunden und KMU eine essentielle Dienstleistung und ein gesetzlich vorgeschriebener Grundversorgungsauftrag. Dass dies nun wieder an einem der verbleibenden Postschalter erledigt werden soll, während schweizweit immer mehr Poststellen abgebaut werden, ist ein No-Go."
Der Konsumentenschutz hat gemäss Mitteilung schon länger den Eindruck, dass Post und Postfinance versuchen, die Verwendung von Bargeld zunehmend unattraktiv zu machen. Der Konsumentenschutz betrachtet das als bedenkliche Entwicklung, insbesondere für Personen, die auf Bargeld angewiesen sind. "Der Konsumentenschutz wird sich diesbezüglich mit der Post in Verbindung setzen und verlangt, dass sie ihren Grundversorgungsauftrag für Bareinzahlungsmöglichkeiten nicht weiter aushöhlt", schreibt der Konsumentenschutz abschliessend.
Konsumentenschutz und Dschungelkompass haben diverse Handy-Abos verglichen. Erfahren Sie hier mehr dazu, weshalb günstige Abos oft teurer sind als erwartet.

Microsoft stellt Produktion von AR-Headsets ein

Suchmaschinen weiterhin beliebter als ChatGPT

CEtoday und Elektro Heute sind Geschichte

Beko Europe kündigt neue Organisation für die Schweiz an

ETH und EPFL gründen KI-Institut

Katzenhaare und ein Abschied

Update: BACS veröffentlicht Tipps für Jugendliche, um Deepfakes zu erkennen

Jenga ist nur etwas für kleine Kinder? Mitnichten!

Das Google Pixel 9 Pro vereint KI und hochwertige Fotografie unter einer Haube
