Missbrauch marktbeherrschender Stellung

USA eröffnen Kartellverfahren gegen Google

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Die USA und elf Bundesstaaten eröffnen eines der grössten Kartellverfahren gegen den Suchmaschinen-Giganten Google. Das Unternehmen soll seine marktbeherrschende Stellung missbrauchen und Konkurrenten benachteiligen. Google weist die Vorwürfe von sich.

(Source: Gina Sanders / Fotolia.com)
(Source: Gina Sanders / Fotolia.com)

Auf die Alphabet-Tochter Google kommt Ärger zu. Wie "Reuters" berichtet, haben das US-Amerikanische Justizdepartement und 11 Bundesstaaten ein Kartellverfahren gegen den Suchmaschinen-Giganten eröffnet. Google missbrauche seine marktbeherrschende Stellung, lautet der Vorwurf.

Konkret habe Google bei Suchergebnissen und und im Werbegeschäft Konkurrenten benachteiligt, und dieses wettbewerbsfeindliche Verhalten müsse gestoppt werden, heisst es weiter. Auf die Frage nach möglichen Massnahmen verweist Reuters auf die Aussage eines Vertreters der anklagenden Behörde: Keine Option sei ausgeschlossen.

Die Agentur zitiert ferner Politiker aus dem Lager der Republikaner als auch der Demokraten, die das Verfahren gegen Google unterstützen. Demnach bezeichnet es der republikanische Senator Josh Hawley als "wichtigstes Anti-Trust-Verfahren einer ganzen Generation", während Senatorin Elizabeth Warren aus dem Lager der Demokraten ein "rasches, energisches Vorgehen" forderte.

Google: "Verfahren hilft den Verbrauchern nicht"

In einer Stellungnahme für Google weist Kent Walker, SVP of Global Affairs, die Vorwürfe weit von sich. "Die heutige Klage des Justizministeriums ist zutiefst fehlerhaft", schreibt er auf dem Firmenblog und fährt fort: "Die Menschen benutzen Google, weil sie sich dafür entscheiden, nicht weil sie dazu gezwungen werden oder weil sie keine Alternativen finden können."

Die Klage würde den Verbrauchern nicht weiterhelfen, sondern vielmehr dafür sorgen, dass "Suchalternativen von geringerer Qualität" gefördert und Smartphones teurer würden. Es stimme, räumt Walker ein, dass Google etwa Handy-Anbietern dafür bezahle, die unternehmenseigenen Dienste auf neuen Geräten vorzuinstallieren. Aber: "unsere Konkurrenten sind ebenfalls leicht verfügbar, wenn Sie sie nutzen wollen."

Gemäss Reuters sei das nun eröffnete Kartellverfahren das Grösste seit mehr als 20 Jahren. Eine Klage ähnlichen Ausmasses gab es zuletzt 1998 gegen Microsoft. Doch nicht nur die USA klopfen Google wegen möglichen Marktmissbrauchs auf die Finger. Im März vergangenen Jahres kassierte das Unternehmen von der EU eine Busse – und zwar nicht zum ersten Mal, wie Sie hier lesen können.

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