Zahlen von GfK

Markt für technische Konsumgüter trotzt Corona

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Der Markt für technische Konsumgüter ist und bleibt trotz dem schwierigen Wirtschaftsklima umsatzstark. Für das Jahr 2020 schätzt Marktforscher GfK ein Marktvolumen von 1038 Milliarden Euro. Zwei Faktoren sind dafür ausschlaggebend: der stärkere "Home"-Fokus der Verbraucher und der Wunsch nach mehr Digitalisierung.

(Source: AndreyPopov / iStock.com)
(Source: AndreyPopov / iStock.com)

Der Markt für technische Konsumgüter (TCG) hat turbulente Wochen und Monate erlebt. Dennoch geht Marktforscher GfK davon aus, dass der Markt auch in Zukunft umsatzstark bleiben wird und trotz der aktuellen Situation auf dem Niveau des vergangenen Jahres bleibt. Gfk schätzt einen Marktwert von weltweit 1038 Milliarden Euro. In der Erholungsphase nach dem Lockdown sorgten laut Marktforscher vor allem zwei Faktoren für das Umsatzwachstum: Verbraucher sind mehr zuhause und wollen ihre Routine vereinfachen. Ausserdem hegen sie laut Marktforscher den Wunsch nach einer stärkeren Digitalisierung des eigenen Lebensumfeldes.

"Wir gehen davon aus, dass sich der Markt weiter erholen wird. Für das letzte Quartal 2020 gibt es mehrere Indikatoren, die auf ein stabiles Szenario für die entscheidende Saison am Jahresende hinweisen", erklärt Luca Giuriato, GfK-Experte für die TCG-Branche. "Die Volatilität der Märkte wird jedoch nicht verschwinden, da es signifikante Veränderungen hinsichtlich der Nachfrage der Verbraucher gegeben hat und aus unserer Sicht auch weiterhin geben wird. Vor allem das nachhaltige Wachstum im Bereich E-Commerce wird eine solchen Trendwende beschleunigen. Händler und Hersteller sind nun gefragt, die Omnichannel-Erlebniswelt auf eine neue Ebene zu heben und dem Verbraucher das zu bieten, was er aktuell fordert."

Corona sorgt für neue Einkaufsmuster

Aufgrund von Corona war laut GfK die Marktvolatilität noch nie so stark wie in diesem Jahr: Der Telekommunikations-/ Smartphone-Markt habe einen Rückgang von 6 Prozent verzeichnet. Dieser Markt mache 40 Prozent des gesamten TCG-Umsatzes aus. Positiv habe sich hingegen das IT-/Office-Geschäft entwickelt. Dieser Markt werde voraussichtlich um 15 Prozent wachsen. GfK begründet die positive Prognose für das IT-Geschäft damit, dass aufgrund von Corona die "ich hätte gerne"-IT-/ Office-Ausrüstung zur "ich brauche"- Ausrüstung geworden ist. Nach anfänglichen Rückgängen sei nach dem Lockdown auch die Nachfrage im Markt der Haushaltskleingeräte gestiegen. Für das Jahr 2020 prognostiziert GfK ein Wachstum von 9 Prozent.

(Source: GfK)

Europa investiert in die TCG-Branche

Bei der Nachfrage nach technischen Konsumgütern zeigten sich im Hinblick auf die verschiedenen Regionen der Welt deutliche Unterschiede: Laut GfK verkraften Industrieländer die Auswirkungen von Covid-19 besser als die Schwellenländer. Konsumenten in Europa investierten auch in Krisenzeiten Geld für technische Konsumgüter. Für den europäischen Markt erwartet GfK für das Jahr 2020 eine Wachstumsrate von 5 Prozent. In den asiatischen Schwellenländern hingegen sei ein Rückgang von 6 Prozent vorhergesehen. Das verfügbare Kapital um in nicht-essentielle Güter zu investieren sei einfach kleiner.

Keine Lust aufs Tellerwaschen

Global stärker nachgefragt wurden gemäss GfK Produkte, die die tägliche Routine vereinfachen. Im Zeitraum Mai bis Juli 2020 habe sich etwa das Umsatzvolumen bei Küchenmaschinen gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt. Auch Geschirrspüler hätten um 16 Prozent zugelegt. Ausserdem habe der verstärkte Fokus auf Gesundheit und Wohlbefinden auch den Verkauf von Luftreinigern beziehungsweise -befeuchtern beschleunigt. Da Hygiene eine immer wichtigere Rolle spielt, werden sich gemäss GfK auch Waschmaschinen mit Dampffunktion zur Abtötung von Bakterien und Viren weiterhin stark verkaufen. Diese hätten ein deutliches Wachstum von 32 Prozent von Mai bis Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet.

Wie sich Haushaltsgeräte in der Schweiz im vergangenen Halbjahr verkauften, geht derweil aus Zahlen des Fachverbandes Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) hervor. Der erwartete Rückgang im Geschäft mit Haushaltsgeräten sei ausgeblieben, wie Sie hier lesen können.

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