Vergleich von Moneyland

TV-Abos in Kombination mit Internet sind oft teurer

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Das Preis-/Leistungsverhältnis von Schweizer TV-Abos weist teils grosse Unterschiede auf. Die grossen Anbieter verlangen meist mehr für ihre Abos. Ausserdem lohnt es sich, getrennte Angebote für TV und Internet zu nutzen.

(Source: Glenn Carstens-Peters / Unsplash)
(Source: Glenn Carstens-Peters / Unsplash)

Je nach Angebot bezahlen Kunden fast doppelt so viel für ihr TV-Abo. Zu diesem Schluss kommt ein Vergleich von Moneyland. Für die Studie wurden die Gesamtkosten des ersten Jahres berechnet. Im Vergleich zeigt Moneyland vier unterschiedliche Nutzerprofile. Diese unterscheiden sich bezüglich Ansprüchen an die Bildqualität, die benutzten Endgeräte und die Senderanzahl. Auch die Funktion des Replay-TV und die Kapazität des Recorders spielen teilweise eine Rolle.

Keine/Wenige Ansprüche ans TV-Abo

Diese Nutzer sehen sich das Programm zum Ausstrahlungszeitpunkt auf jeglichen Bildschirmen an, vom TV bis zum Smartphone. Ausserdem geben sie sich mit den gängigen TV-Sendern in SD-Qualität zufrieden.

Für die Nutzer mit wenigen Ansprüchen gibt es einige kostenlose TV-Abos, von Anbietern wie Swisscom, Wilmaa, Zattoo, oder auch Teleboy. Bei den drei letzteren sind einige Sender in HD-Auflösung verfügbar. Ein Kombi-Abo aus TV und Internet lohnt sich gemäss Vergleich für diese Nutzer nicht.

Beliebte High-Definition-Sender

Ein Kunde in diesem Profil wünscht sich beliebte Sender in HD-Qualität. Replay-TV ode Live-Pausen braucht er nicht, denn er sieht sich die Sendungen zum Ausstrahlungszeitpunkt über den Fernseher direkt oder mit einer zusätzlichen TV-Box an.

Am günstigsten ist für diese Nutzer der Premium-Dienst von Zattoo für 110 Franken im ersten Jahr. Im gleichen Preissegment bewegt sich Wilmaa mit Kosten von 116,10 Franken. Wer sich ein Kombi-Paket wünscht, ist bei iWay mit 492 Franken an der günstigsten Stelle. Allerdings ist das Angebot nicht in der gesamten Schweiz verfügbar. Das günstigste landesweit erhältliche Angebot gibt es von Teleboy für 540 Franken.

Beliebte HD-Sender mit zeitversetztem Fernsehen

Für diese Nutzergruppe ist das zeitversetzte Fernsehen ein Muss. Die Minimalanforderungen sind Replay-TV für 7 Tage und ein Recorder mit einer Aufnahmezeit von 100 Stunden.

Auch hier sind Zattoo und Wilmaa am erschwinglichsten, mit 110 respektive 116,10 Franken im ersten Jahr. Bei den Angeboten, die als Kombi-Paket inklusive Internet-Abo angeboten werden, ist ein Angebot von Teleboy mit 540 Franken im ersten Jahr am günstigsten. Bei Swisscom bezahlt der Kunde mit 1139 Franken im ersten Jahr mehr als das Doppelte. Sunrise schlägt im ersten mit Jahr 1020 Franken zu Buche. Im Rahmen einer befristeten Aktion (vorerst bis 3. November) bezahlen Neukunden bei Sunrise derzeit aber nur 720 Franken.

Viele HD-Sender mit zeitversetztem Fernsehen

Die Nutzer im vierten Profil wollen viele Sender in HD-Qualität. Sie wünschen sich mindestens Replay TV für 7 Tage und einen Recorder, der für 500 Stunden aufnimmt.

Auch für diese Nutzer gehört Zattoo zu den günstigsten Abietern. Mit "Zattoo Premium" bezahlen die anspruchsvollen Nutzer 110 Franken im ersten Jahr. Bei Sunrise findet man ein Abo für 240 Franken. Im Bereich der Kombi-Angebote hat iWay die Nase vorn. In einigen Städten wie Zürich und Winterthur bezahlen die Kunden 552 Franken im ersten Jahr. Schweizweit kostet die Kombination aus TV und Internet 669 Franken.

Welches Angebot für Sie am besten passt, können Sie mit dem TV-Abo-Vergleich auf moneyland.ch herausfinden.

(Source: Moneyland)

"Kombi-Angebote sind massiv teurer"

Der Vergleich zeigt: TV-Streaming-Angebote über einen beliebigen Internetanschluss sind meist um einiges günstiger. Auch wenn die Kosten für einen günstigen Internet-Anschluss (mit ungefähr 400 Franken im ersten Jahr) zu den Kosten der TV-Streaming-Abos addiert würden, seien viele Kombi-Angebote noch massiv teurer.

Immer mehr Konsumenten erwarteten, dass sie TV-Sendungen ähnlich wie auf Netflix konsumieren könnten. Sie wollen ihre Inhalte also über ein beliebiges Gerät und einen beliebigen Internetanschluss ansehen. Ausserdem wünschen sie sich gemäss Moneyland einen monatlichen Pauschalpreis und Kündigungsmöglichkeiten innerhalb eines Monats. "Erstaunlicherweise ignorieren viele Schweizer Anbieter diese Kundenwünsche. Erst wenige Anbieter bieten ein TV-Abo nach dem Netflix-System an", sagt Telekom-Experte Ralph Beyeler von Moneyland. Stattdessen setzten die etablierten Anbieter weiterhin auf TV-Abos aus der Vergangenheit.

Bei Swisscom und Sunrise greift man tief in die Tasche

Wie bei den Mobilfunk-Abos sind auch bei den Fernsehangeboten die grossen Anbieter meist teurer. So kostet das günstigste Kombi-Angebot von Swisscom je nach Profil zwischen 66,5 und 110,9 Prozent mehr als beim günstigsten Anbieter. Ohne Berücksichtigung von Aktionsangeboten ist Sunrise je nach Profil zwischen 45,8 und 88,9 Prozent teurer als der günstigste Anbieter. Bei UPC zahlt man zwischen 66,9 und 116,1 Prozent mehr.

Wie Moneyland mitteilt, setzen die meisten Anbieter auf eine Set-Top-Box und ermöglichten das Fernsehen via App mit Smartphones und Tablets. Android-TV oder die Apple-TV-Box seien momentan noch selten im Einsatz.

(Source: Moneyland)

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