Kassenlose Convenience Stores

Im Avec-Shop von morgen macht Roboter "Sally" Salat und Müesli

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24 Stunden vor der Eröffnung hat Valora in die "Avec Box" und "Avec X" geladen. Beide Convenience Stores funktionieren ohne Kassen. In "Avec X" wird der Kunde von Sally dem Salatroboter bedient.

Die "Avec Box" ist nur temporär am Zürcher Hauptbahnhof aufgestellt. (Source: Netzmedien)
Die "Avec Box" ist nur temporär am Zürcher Hauptbahnhof aufgestellt. (Source: Netzmedien)

Am 5. April hat Valora dazu eingeladen, die Convenience Stores "Avec box" und "Avec X" am Zürcher Hauptbahnhof zu erkunden und auszuprobieren. Die Gäste erschienen um 10 Uhr, 24 Stunden vor der offiziellen Eröffnung der Läden. Der CEO von Valora, Michael Müller, erklärte zu Beginn die neuen Konzepte der Avec box und von Avec X, bevor die Gäste selbst einige Schritte und Einkäufe in den Stores tätigen durften.

Das zugrundeliegende Konzept der Stores ist das kassenlose Einkaufen. Zugang zu den Stores, Einscannen der Produkte sowie Bezahlung erfolgen über die "Avec App". Personal werde nur zu den Stosszeiten morgens und abends in den Läden sein, um die Kunden zu unterstützen, Regale aufzufüllen und Ordnung zu halten. Ansonsten seien die Kunden von 04.30 Uhr morgens bis 00.30 Uhr nachts sich alleine überlassen.

Die Avec Box, die momentan in der Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofs steht, wird nur bis am 22. April dort sein. Die erste fest installierte Box wird im Frühjahr 2019 in Wetzikon eröffnet, wie Sie hier nachlesen können. Danach soll es einen schweizweiten Roll-out geben. Der "Avec X"-Store am HB wird hingegen dort bestehen bleiben, ein Roll-out ist nicht geplant.

 

Ohne entsprechende App kann ein Kunde den Store nicht betreten. (Source: Netzmedien)

 

Müller äusserte sich auch zu den Mitarbeitenden der Läden. Die Mitarbeiterkapazitäten hätten sich durch das neue Konzept umverteilt. Das Projekt beschäftigte und beschäftige noch immer viele Mitarbeitende, die etwa in der Entwicklung arbeiteten.

Auch wenn die Kunden der Stores grösstenteils alleine sein werden, sind sie doch nicht unbeaufsichtigt. Verschiedene Alarm- und Sicherheitssysteme sowie Kameras und regelmässige Stichproben sollen Diebstähle und Vandalismus vorbeugen. Tabakprodukte sind sicher verwahrt und ohne App nicht zugänglich. Alkoholhaltige Getränke würden nicht angeboten.

Valora plant auch einen unbedienten Store für den K-Kiosk. Er soll ohne das Scannen von Produkten auskommen. Lesen Sie hier mehr dazu.

 

Die Avec App ist das Herzstück

Die Avec Box sei eine Ergänzung zu den bestehenden Formaten von Valora. Dementsprechend findet der Käufer hier frische Lebensmittel und Snacks sowie Haushaltsprodukte. Die ganze Box ist nach Angaben von Valora 42 Quadratmeter gross und enthält ungefähr 1000 Artikel.

Vor dem Betreten der Avec Box erhielten die Gäste Zeit, sich die Avec App auf das Smartphone zu laden. Sie ist das Herzstück des Einkauferlebnisses, ohne sie funktioniert das ganze Konzept nicht. Die App erforderte das Scannen der ID-Karte und das Hinterlegen einer Kreditkarte. Personen unter 14 Jahren können sich nicht registrieren. Weitere Bezahlmöglichkeiten seien für die Zukunft geplant.

 

Rund 1000 Artikel finden auf den 42 Quadratmetern der Avec Box Platz. (Source: Netzmedien)

 

Beim Datenschutz gibt Valora an, nur die Daten zu verwenden, die nötig sind, um das Einkaufserlebnis weiter zu bereichern. So weiss etwa die Kaffeemaschine dank der Avec App, welches Getränk ein Kunde das letzte Mal genommen hat, und schlägt es ihm wieder vor, wenn er den QR-Code bei der Maschine scannt.

Schon nur, um die Box zu betreten, musste mindestens einer der Gäste oder Veranstalter den QR-Code beim Eingang mit der Avec App scannen, worauf sich die Tür öffnete. Danach konnten zwar alle den Store betreten, doch nur eine Person, die den QR-Code bei der Tür mit der Avec App gescannt hat, hätte auch Einkäufe tätigen können. Ansonsten öffnet sich im App das Scanfenster für Produkte nicht.

 

Erste Schritte in der Avec Box

Beim Betreten des Stores fiel auf, wie sorgfältig die Platzverhältnisse geplant worden sind. Trotz einer grossen Auswahl an Artikeln hat ein Kunde genug Platz in den Gängen. Allerdings wurde es ein wenig eng, wenn dreissig Leute auf einmal versuchten, einen Blick auf das gleiche Regal zu erhaschen. Wie erwartet fand sich eine grosse Auswahl von alkoholfreien Getränken, einige Sorten abgepacktes Fleisch, Snacks, Gebäck und ein paar Haushaltsartikel. Auch frisches Obst sowie eine Kaffee- und eine Tabakmaschine standen zur Verfügung.

 

Getränke, Essen und Haushaltswaren werden angeboten. Alkohol gibt es nicht. (Source: Netzmedien)

 

Bei jedem Produkt hingen Preisschilder mit QR-Codes. Mit der Avec App kann ein Kunde jedes Produkt am Preisschild selbst einscannen, worauf in der App eine Einkaufsliste zusammengestellt wird. Ist der Kunde mit dem Einkauf fertig, drückt er den entsprechenden Button in der App und die Einkäufe werden über die hinterlegte Kreditkarte abgebucht.

 

Die App stellt eine Einkaufsliste der gescannten Produkte zusammen. Per Knopfdruck wird abgebucht. (Source: Netzmedien)

 

Möchte jemand einen Kaffee oder Tabakwaren erwerben, muss er einen QR-Code scannen, bevor die Maschinen bedienbar sind. Bei der Tabakmaschine nimmt die App eine Altersüberprüfung des Kunden vor, bevor sie Produkte herausgibt.

Kaffee und Tabakwaren sind die einzigen Produkte, die nicht wieder aus der Einkaufsliste entfernt werden können. Sollte es sich der Kunde also plötzlich anders überlegen und die Produkte zurücklegen wollen, funktioniert das nicht mit Cappuccinos oder Zigarillos.

 

Die Tabak- und die Kaffeemaschine kann der Kunde erst bedienen, nachdem er den QR-Code gescannt hat. (Source: Netzmedien)

 

Aus dem Laden kommt der Kunde übrigens auch ohne zu beahlen, ob absichtlich oder nicht. Sollte er einen der neuen Stores aber wieder betreten wollen, um wieder einzukaufen, öffnen sich die Türen der Avec Box oder von Avec X nicht mehr, bis die Einkäufe über die Kreditkarte abgebucht werden konnten. Auch das Scanfester für Produkte ist in der App nicht mehr zugänglich, bis die Zahlung getätigt wurde.

 

Die Kaffeemaschine merkt sich die letzte Wahl des Kunden und schlägt sie ihm beim nächsten Kauf wieder vor. (Source: Netzmedien)

 

Sally der Salatroboter bedient in Avec X

Der Convenience Store Avec X ist an den Zürcher HB gekommen, um zu bleiben. Hier finden sich in erster Linie Food-Artikel. Die Frische der Lebensmittel steht im Vordergrund. Verschiedene Salate und Sandwiches werden gemäss Valora stets frisch zubereitet bereitgestellt und warme Speisen wie Pizzas oder Käseküchlein können ebenfalls gekauft werden.

 

Der Avec X-Store dient zum Ausprobieren neuer Trends und Technologien. (Source: Netzmedien)

 

Valora setzt in diesem Store besonders auf frische Lebensmittel. (Source: Netzmedien)

 

Der Store dient Valora als Testlabor, um mit den Kunden neue Technologien und Convenience-Trends im Bereich Food auszuprobieren. So werde etwa bald getestet, wie die Kunden agieren, wenn sie Produkte mit NFC anstatt mit einem QR-Code erfassen können. Wenn Neuheiten erfolgreich getestet worden sind, besteht eine Chance, dass sie später in den Boxen von Avec zum Einsatz kommen werden. Mit dem Ausprobieren von Neuheiten will Valora laut eigenen Angaben auch das Einkaufserlebnis spannend halten.

 

Viele Sandwiches und Salate des Avec X-Stores werden frisch zubereitet. (Source: Netzmedien)

 

Auch warme Speisen kann der Kunde erwerben. (Source: Netzmedien)

 

Tatsächlich war das Einkaufen im Avec X spannend. Besonders drei Dinge stachen hervor.

Zunächst fielen die Kühlschränke mit Glacé und mit Getränken der Marke "ok.-" auf. Die Glasscheiben, durch die die Gäste auf die Produkte dahinter sehen konnten, dienten gleichzeitig als durchsichtiger Bildschirm. Auf ihm lief Werbung zu den Waren im Kühlschrank.

 

Die Scheibe des Kühlschranks dient auch als Bildschirm für bewegte Werbung. (Source: Netzmedien)

 

Die nächste Auffälligkeit war die Teemaschine, von Valora als "Teabot" bezeichnet. Er erlaubt es, eigene Teemischungen zusammenzustellen und das Mischverhältnis des Tees sowie die Temperatur des Wassers selbst zu bestimmen.

 

Mit dem "Teabot" kann der Kunde das Mischverhältnis verschiedener Teekräuter und die Temperatur des Wassers individuell festlegen. (Source: Netzmedien)

 

Das letzte Highlight waren der "Sally Salatroboter" und der "Sally Müesliroboter". An den Automaten konnten die Gäste entweder vorgefertigte oder benutzerdefinierte Salate und Müeslis zusammenstellen.

 

Die beiden Sally-Roboter enthalten frische Zutaten, um voreingestellte oder benutzerdefinierte Salate und Müeslis zu erstellen. (Source: Netzmedien)

 

Nach dem Verzehr eines selbst zusammengestellten Salates kann bestätigt werden, dass die Zutaten – vom Poulet bis zu den schwarzen Oliven – wirklich frisch schmecken. Sollte eine Zutat im Roboter ablaufen, sperrt die Maschine die Auswahl dieses Lebensmittels, bis die Mitarbeiter es ersetzen.

 

Sally gibt auch Auskunft über die Nährwertangaben seiner Produkte. (Source: Netzmedien)

 

Das Mittagessen. (Source: Netzmedien)

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