Spotify & Co. haben Branche immer fester im Griff

Schweizer Musikmarkt: Die Schere zwischen Streaming und Tonträger öffnet sich

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Schweizer streamen vermehrt Musik aus dem Internet, CDs und LPs lassen sie dagegen immer häufiger in den Verkaufsregalen liegen. Die Dominanz der grossen Streaming-Plattformen im Musikmarkt wird dadurch ausgeprägter.

(Source: bruce mars/unsplash.com)
(Source: bruce mars/unsplash.com)

Der Schweizer Musikmarkt legte 2018 um 3,7 Prozent zu. 170 Millionen Franken seien im vergangenen Jahr dort umgesetzt worden, geht aus Zahlen des Verbands der Schweizer Musiklabels IFPI hervor. Wachstumsmotor sei das Streaming-Segment, heisst es in einer Mitteilung. Die Umsätze aus dem Download von Musik-Dateien sowie aus dem Verkauf von physischen Tonträgern gingen dagegen wie in den Vorjahren zurück.

Die Umsätze aus Audio- und Videostreaming beliefen sich auf beinahe 100 Millionen Franken. Das seien 36 Prozent mehr als im Vorjahr und fast 60 Prozent des Gesamtmarktes, schreibt IFPI Schweiz. Die Umsätze mit Downloads seien dagegen um 23 Prozent auf 31,3 Millionen Franken gesunken. Damit stehe beim digitalen Geschäft ein Plus von 15 Prozent unter dem Strich. Mit rund 130 Millionen Franken mache es nun drei Viertel des Gesamtmarktes aus.

Auf der anderen Seite setzt sich die Talfahrt der physischen Tonträger fort. Die Umsätze mit CDs, LPs, Musikkassetten und verwandten Medien seien um 22 Prozent auf noch 40 Millionen Franken gesunken. "Dennoch bleibt die CD auf absehbare Zeit für den Musikmarkt wichtig", heisst es weiter.

 

 

Spotity ist der Streaming-Platzhirsch

IFPI Schweiz geht davon aus, dass der Streaming-Markt weiter zulegen wird. "Innerhalb weniger Jahre hat sich das Musikstreaming atemberaubend schnell zum weitaus umsatzstärksten Segment entwickelt", kommentiert Geschäftsführer Lorenz Haas die Zahlen. "Streaming etabliert sich damit als dominierender Vertriebskanal für Musik. Die Herausforderung für die Labels liegt darin, ihre Geschäftsstrategie entsprechend auszurichten."

Der Branchenverband der Schweizer Musiklabels forderte von Spotify, in Zukunft mehr Schweizer Musik vorzuschlagen. Wie das schwedische Unternehmen darauf reagierte, erfahren Sie hier.

Die Zahlen von IFPI Schweiz unterscheiden im digitalen Markt nur zwischen Premium- und werbefinanzierten Streamingdiensten. Wie sich der Marktanteil der einzelnen Plattformen gestaltet, geht aus der Analyse nicht hervor. Global sah die Streaming-Landschaft Mitte 2018 laut einer Statistik von Midia Research folgendermassen aus: Spotify liegt mit einem Marktanteil von 36 Prozent mit Abstand auf dem ersten Platz. Dahinter folgen Apple Music mit 19 sowie Amazon mit 12 Prozent. Den Rest des Marktes teilen sich kleinere Anbieter untereinander auf.

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