Ärgerliste

Diese 6 Dinge trieben Konsumenten 2018 auf die Palme

Uhr | Aktualisiert

Konsumverträge, Versicherungen und unlautere Geschäftspraktiken haben die Schweizer Konsumenten dieses Jahr unter anderem besonders geplagt. Auch Telkos belegten einen Platz auf der Ärgerliste 2018.

Die Ärgerliste 2018 ist da. Bereits zum dritten Mal zeigt sie auf, was Schweizer Konsumenten das Jahr hindurch besonders zu schaffen machte. Die Liste wird von der Allianz der Konsumentenschutzorganisatonen herausgegeben und basiert auf Anfragen, Beschwerden und Meldungen, welche bei den grossen Konsumentenschützern 2018 eingingen.

6. Finanzdienstleister

Stetig steigende, oft intransparente Kosten, welche Banken für ihre Dienstleistungen verlangen, waren den Konsumenten ein Dorn im Auge. Auch dass Finanzdienstleister hierzulande immer mehr Kundenschalter schiessen, ihre Öffnungszeiten verkürzen oder das Zustellen von Dokumenten verrechnen, wurde bemängelt. Oft hätten die Kunden nur die Wahl, Änderungen anzunehmen oder den Dienst zu kündigen.

5. Unerlaubte Inkasso-Forderungen

Ein Eintrag im Betreibungsregister ist keine spassige Angelegenheit. Genau damit drohen laut Ärgerliste einige Inkassounternehmen ungerechtfertigt. Die Konsumentenschützer skizzieren das Szenario folgendermassen: Eine Rechnung würde nur wenige Tage nach Ablauf der Zahlungsfrist beglichen. Die Zahlung kreuze sich mit der Mahnung eines Inkassounternehmens, welches einen unerlaubten Vollzugsschaden geltend mache. Obwohl der Konsument die Grundforderung inklusive Verzugszinsen begleiche, allerdings richtigerweise den Verzugsschaden abziehe, drohten die Inkassounternehmen mit einer Betreibung.

Auch die Swisscom sorgte 2018 für wütende Konsumenten. So strich der Anbieter sieben Abos aus dem Angebot. Die betroffenen Kunden wechselten automatisch auf ein neues Abonnement. Einige Kunden hätten dadurch mehr bezahlen müssen. Lesen Sie hier mehr zum automatischen Abo-Wechsel.

4. Versicherungen und Gesundheit

Hohe Versicherungsprämien, teuere Medikamente, unseriöse Ärzte und undurchsichtige Arztrechnungen schafften es auf Platz vier der Ärgerliste. Auch der Wechsel von älteren Zusatzversicherungsmodellen auf neue zählten dazu. So komme es bei älteren Versicherungsmodellen oft zu sogenannten "geschlossenen Beständen". Bei einem geschlossenen Bestand kommen keine Neukunden mehr zur jeweiligen Versicherungskategorie dazu, was zu überdurchschnittlichen Prämienerhöhungen führe. Versicherte in geschlossenen Beständen dürften zwar ohne Gesundheitscheck in ein vergleichbares Versicherungsmodell wechseln, Kunden müssten so aber häufig Leistungseinbussen in Kauf nehmen.

3. Unlautere Geschäftspraktiken

Zu den unlauteren Geschäftspraktiken, welche 2018 für Ärger sorgten, zählen aggressive Verkaufsmodelle, Irreführung und Internetfallen. So erhielten Konsumenten trotz Sterneintrag im Telefonbuch Anrufe von Unternehmen und auch der "Keine Werbung"-Kleber am Briefkasten scheint laut Ärgerliste nichts zu nützen. Zu den Internetfallen schreiben die Konsumentenschützer folgendes Beispiel: "Eine Person meldet sich auf einer ausländischen Streaming-Plattform an – nichts deutet darauf hin, dass die Anmeldung kostenpflichtig ist. Kurze Zeit später fordert die Streaming-Plattform trotzdem die Begleichung einer Jahresgebühr. Es stellt sich heraus, dass die Anmeldung nur mit der Annahme der Allgemeinen Geschäftsbedingungen möglich war; daraus ging versteckt der Abschluss eines kostenpflichtigen Abos hervor, sofern nicht innerhalb von 5 Tagen gekündigt wurde."

2. Telekom

Festnetz, TV, Radio, Internet und Mobiltelefonie sorgten bei den Konsumenten gleichermassen für rote Köpfe. Wie auf der Ärgerliste steht, sind die Beschwerden bei Mobilfunkverträgen vielseitig und betreffen alle Anbieter. Ungerechtfertigte, nicht nachvollziehbar hohe Roaming-Gebühren, kurze Zahlungsfristen, kundenunfreundliches Kleingedrucktes, mühsame Nummernportierung bei Anbieterwechsel und perfide Mehrwertdienste sowie Abo-Fallen zählen zu den Beschwerden.

Ausserdem locken viele Telkos mit Kombi-Paketen. Der bekannte Schweizer Telekom-Experte Ralf Beyeler vom unabhängigen Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch hat für "CEtoday" nachgerechnet, ob sich Kombi-Pakete wirklich lohnen. Sein Fazit finden Sie im Beitrag "Was Kombi-Pakete wirklich taugen".

Welche Telkos die Konsumenten nicht, oder nur wenig, verärgerten, erfahren Sie im Telko-Ranking 2018. Darin konnten insbesondere kleine und lokale Anbieter bei den Kunden punkten. Hier geht’s zum Beitrag.

1. Konsumverträge

Das Ärgernis Nummer eins heisst Konsumverträge. Darin eingeschossen sind Probleme bei Lieferungen, Produktmängel und Garantiefragen. Als konkretes Beispiel nennt die Ärgerliste Onlineshopping-Anbieter, die eine Zahlung per Vorauskasse verlangen, die Ware dann aber nicht innerhalb der versprochenen Frist ausliefern und Kunden über längere Zeit hinhalten. Ausserdem müssten Konsumenten bei Schäden an elektronischen Geräten häufig erst beweisen, dass diese nicht selbstverschuldet sind, um Garantieleistungen in Anspruch zu nehmen. Laut den Konsumentenschützern spekulieren die Hersteller damit, dass Konsumenten in diesem Fall aus Kostengründen keine Expertise erstellen lassen, die ihre Unschuld beweisen würde und darum keine Garantieleistungen erhalten.

Immerhin über einen Punkt müssen sich Konsumenten nicht ärgern: Replay-TV-Nutzer können weiterhin Werbung überspulen. Das hat der Nationalrat im Zuge der Urheberrechtsrevision entschieden, dass das Überspulen von TV-Werbung nach wie vor erlaubt bleibt. Mehr über den Entscheid zum Überspulen von TV-Werbung erfahren Sie hier.

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