Smarthome-News

Das Tablet an der Wand

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Tablets haben unsere Haushalte erobert. Deshalb ist es nur logisch, dass sie zunehmend auch für die Steuerung des Smarthomes eingesetzt werden. Eine schicke Dockingstation an der Wand erleichtert das Finden des Geräts, bietet einen raschen Zugriff darauf und lädt es nebenbei auch noch auf. Ein Must also für jedes Smart Home.

Seit der Einführung der Smartphones haben es auch die Smarthomes deutlich leichter, sich am Markt zu etablieren. Infolge der Digitalisierung wird ihre Bedienung ab einer zentralen oder mobilen Stelle immer wichtiger. Was wohl trotzdem nicht so schnell verschwinden wird, ist der normale, vernetzte Lichtschalter. Und weil sich Sprachsteuerungen auch bezüglich Datenschutz sicher noch etwas länger schwertun werden, haben die smarten Bedienstellen an der Wand Hochkonjunktur.

 

Der Unterputz-PC

Als vor über 20 Jahren die ersten Smarthomes endlich mithilfe einer Visualisierung gesteuert werden konnten, war es naheliegend, dass die Touchscreens dafür in die Wand eingelassen wurden. Zu Beginn waren das relativ kleine Geräte, die aus der Industrieautomation "entwendet" worden waren. Über die Jahre wandelten sie sich jedoch zu stattlichen Modellen in allen möglichen Farben und Designs, mit einer Grösse von durchschnittlich 15 Zoll. Wenn das nötige Budget vorhanden war, wuchs die Diagonale in exklusiven Bauten auch mal bis 19 Zoll. Die Geräte hatten natürlich den Nachteil, dass ein spezielles Unterputz-Loch für exakt ihre Technologie in die Wand eingebaut werden musste. War das Bildschirmmodell einige Jahre später nicht mehr verfügbar, artete der Ersatz zum Teil in ein kostspieliges Unterfangen aus.

 

Digitalisierung sorgt für Energieeffizienz und Benutzerfreundlichkeit

Ein weiterer Nachteil war der sehr grosse Energieverbrauch dieser Touchscreens und der PCs, die sie mit Informationen speisten. Eine Studie, die der Autor 2008 für das Bundesamt für Energie erstellte, belegte, dass diese Systeme mehr Energie verbrauchten als die Waschmaschinen in den untersuchten Einfamilienhäusern. Oft wurde zudem ein handelsüblicher PC installiert, der durchaus 60 Watt Leistung oder mehr verbrauchte. Zusammen mit dem Monitor (geschätzte 40 Watt als Mittelwert, der Bildschirm ging natürlich nachts in Standby) waren dies rund 100 Watt Leistung. Ein solches System lief in der Regel 8‘760 Stunden (24 Std. x 365 Tage) pro Jahr und war somit, was auf den ersten Blick kaum zu glauben ist, mit 876 Kilowattstunden der grösste Einzelverbraucher im Haushalt. Bei grösseren Gebäuden wurde jeweils eine Anlage pro Stockwerk installiert, wodurch sich der Verbrauch natürlich verdoppelte oder gar verdreifachte. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von rund 20 Rappen schlugen diese Systeme pro Einheit mit Stromkosten von rund 175.— pro Jahr zu Buche.

 

Die oben erwähnten PC-Systeme konnten sich bis nach 2010 halten, wurden dann aber langsam durch Tablets und Dockingstationen an der Wand ersetzt. Solche Docks, wie sie in der Fachwelt genannt werden, sind sehr praktisch. Zum einen sind sie ein sicherer Aufbewahrungsort für das Tablet, das dort geladen wird, und bieten auch im Stehen einen raschen Zugriff auf Informationen in bekannter Tablet- und Smartphone-Manier. Zum anderen sind dank der App-Technologie die heutigen Bedienoberflächen viel effizienter und ergonomischer als die der damaligen Touch-PCs, auf denen, abgesehen von der Gebäudevisualisierung, oft nur der für die Mausbedienung optimierte PC-Modus verfügbar war.

 

Die Zeiten haben sich geändert, und so verbrauchen heutige Tablets deutlich weniger Energie, ein iPad zum Beispiel noch rund 5 bis 15 Kilowattstunden pro Jahr, kostet somit zirka 3 Franken jährlich und damit rund 60 Mal weniger als die alten Lösungen. Dieser Technologiewandel bringt also nicht nur eine deutliche Vereinfachung in der Bedienung, sondern auch ein enormes Einsparpotenzial, rund fünfmal günstiger sind herkömmliche Lösungen. Dieser Technologiewandel bringt also nicht nur eine deutliche Vereinfachung in der Bedienung, sondern auch ein enormes Einsparpotenzial, ganz abgesehen davon, dass Tablets inklusive Dockingstation rund fünfmal günstiger sind herkömmliche Lösungen.

 

Elf Fragen führen zum richtigen Tablet

Einen Nachteil können aber auch die heutigen Tablets noch nicht aus der Welt schaffen, und zwar die Kompatibilität der Befestigung der Geräte an der Wand. Hersteller ändern Designs und Gerätegrössen in immer rascheren Zyklen, was zur Folge haben kann, dass die Geräte der neuesten Generation nicht mehr in die bewährte Dockingstation passen. Diesen Aspekt gilt es bei der Planung der Docks im Smart Home zu beachten. Bei der Anschaffung eines solchen Geräts sind deshalb folgende elf Fragen zu stellen:

 

  1. Wo ist der optimale Ort für die Installation des Systems (Wand, Einbau oder Aufbau oder gar Aufbau auf einem Möbel, einer Theke)?

  2. An welchen Orten wünscht sich die Bauherrschaft die Bedienung (beim Hauseingang reicht meistens ein einfacher "zentraler" Lichtschalter für alles aus)?

  3. Nutzt sie lieber Hoch- oder Querformat? Wie wird die Haustechnik dann jeweils visualisiert?

  4. Passt das Design zur Inneneinrichtung?

  5. Welches ist die optimale Tablet-Grösse, und welches Betriebssystem nutzt die Bauherrschaft üblicherweise?

  6. Welche App verwendet sie zur Visualisierung? Nutzt sie weitere Apps bevorzugt, und sind diese für das vorgesehene Betriebssystem verfügbar?

  7. Welche Haustechnik wird über die App gesteuert? Gibt es eine App über alle Gewerke oder wird die Bedienstation mit weiteren Systemen geteilt?

  8. Welche Smart Home-Visualisierung möchte die Bauherrschaft verwenden?

  9. Bietet der Hersteller des Docks ein System an, das sehr einfach an neue Panelgrössen oder Rahmenformen angepasst werden kann?

  10. Muss das Panel gegen Diebstahl gesichert werden können (Codeschloss oder ähnlich in Hotels oder öffentlichen Räumen)?

  11. Können bauliche Vorkehrungen getroffen werden, die einen Ersatz des Geräts einfach machen (modulare Basisinfrastruktur, AP-Installation, Blende, flexible Einbauten vs. Sichtbeton usw.)?

 

Der Markt bietet heute für alle möglichen Anwendungen eine riesige Auswahl an Docks, vom einfachen AP-Modell, bei dem das Tablet scheinbar vor der Wand schwebend installiert wird, über den motorischen Auswurf auf Tastendruck bis hin zu drehbaren Modellen, bei denen sich das Tablet von Hoch- auf Querformat und zurück drehen lässt. Natürlich gibt es auch Modelle, bei denen das Tablet nicht einfach so vom Dock entfernt werden kann. Solche Geräte sind aber im Smart Home-Bereich eher weniger zu empfehlen, denn das Tablet einfach kurz zur Hand nehmen, um auch mal von der Terrasse oder dem Sofa aus etwas nachzuschlagen, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Auch bei der Qualität und die Verarbeitung der Systeme gibt es grosse Unterschiede, die bei einem Kauf zu berücksichtigen sind.

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