Gehirn unter Strom gesetzt

ETH-Probanden spüren virtuelle Hand

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Forscher der ETH Lausanne haben in einem Experiment die Gehirne von Probanden mit Stromstössen versetzt und so ihre Hände zum Zucken gebracht. Sehen die Probanden gleichzeitig in VR eine Hand vor sich, fühlen sie diese als Teil ihres eigenen Körpers. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig.

(Source: Antti Karppinen / Fotolia.com)
(Source: Antti Karppinen / Fotolia.com)

Forschern der ETH Lausanne ist es gelungen, Probanden eine Hand, die sie in virtueller Realität vor sich sahen, als zu ihrem Körper zugehörig erscheinen zu lassen – sie konnten die virtuelle Hand "fühlen". Damit dies gelingt, versetzten die Forscher die Gehirne der Studienteilnehmer mit kurzen, nichtinvasiven Stromstössen, um leichte Zuckungen in ihrer echten Hand hervorzurufen. Zuckte die virtuelle Hand synchron zur echten, glaubten die Probanden, dass sie zu ihrem Körper gehört.

Die Forschungsleiterin Michela Bassolino sagte gegenüber "Digital Trends", dass der Effekt womöglich auch mit Videoaufnahmen einer Hand zu erreichen seien, sich VR aber aufgrund der gesteigerten Immersion besser eigne. Von insgesamt 32 Probanden funktionierte der untersuchte Effekt der gefühlten Hand bei 80 Prozent davon.

Wie Bassolino weiter angibt, sieht sie Anwendungsmöglichkeiten von Gaming bis zur Behandlung von Patienten, die einen Schlaganfall erlitten und Probleme haben, Teile ihres Körpers zu spüren. Die Studie, in der die Forscher das Experiment beschreiben, ist zur freien Einsicht verfügbar.

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