Panasonic Convention in Mallorca

Panasonic setzt auf vier Wachstumskategorien

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Die diesjährige Panasonic Convention stand ganz im Zeichen des 100-Jahre-Jubiläums. In Palma de Mallorca zeigten die Japaner aber auch ihre aktuellen Sortimente und präsentierten ihre Wachstumsbereiche. Die Unterhaltungselektronik gehört nicht dazu.

Seit Montag ist in Palma de Mallorca die alljährliche Panasonic Convention im Gang. An dem Anlass, der vom 12. bis zum 16. Februar dauert, präsentiert das Unternehmen jeweils das neue Line-up von Unterhaltungselektronik über Fotografie und Smarthome bis hin zu Elektrokleingeräten. 200 Journalisten aus 40 Ländern reisten für die Konferenz nach Palma. Ausser diesen erwartet Panasonic an der Convention in dieser Woche rund 2000 Gäste, vor allem Händler.

100 Jahre Panasonic

Die diesjährige Veranstaltung stand ganz unter dem Eindruck des 100-jährigen Firmenjubiläums von Panasonic. Eine Sonderausstellung an der Convention zeigte die Meilensteine in der Produktentwicklung, etwa den ersten Panasonic-Fernseher von 1953 oder den ersten Panasonic-VHS-Recorder von 1977.

An der 100-Jahre-Feier referierte der langjährige Panasonic-Europachef Laurent Abadie und beschwor die gute Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden. Das Highlight der Feier war dann aber der Auftritt des bestens gelaunten Panasonic-Europa-Consumer-Marketing-Direktors Yosuke Matsunaga, der auf der Bühne gemeinsam mit den Länderchefs der grossen europäischen Niederlassungen eine Sake-Zeremonie veranstaltete. Diese bestand daraus, mit Holzhämmern auf Sake-Fässer zu klopfen und danach aus ebendiesen Sake in Holzgefässe zu schöpfen und zu trinken. Kanpai!

Rundgang durch die Ausstellung

Ausser dem Jubiläum präsentierte Panasonic auf einem Rundgang durch eine Produktausstellung die aktuellen Sortimente, darunter eine Flut neuer Fernseher. Das stattliche Sortiment mit 22 ausgestellten LCD-Modellen und 5 Highend-OLED-TVs bildet nach wie vor den Kern des Unterhaltungselektronik-Sortiments.

Bei den neuen Top-TVs ist natürlich HDR-10+ dabei, was die Farb-, Kontrast- und Detailwiedergabe im Vergleich zur Vorgängerversion deutlich verbessert. In einer entsprechenden Vorführung konnten sich die Besucher selbst davon überzeugen. Die Unterschiede zwischen der aktuellen und der vorgehenden HDR-Version sind tatsächlich frappant.

Auch aufgrund von Kundenfeedbacks weiter entwickelt hat Panasonic die Startbildschirme seiner TVs. Die Homescreens in der Version 3.0 sind nun so angelegt, dass sie das Fernsehbild nicht mehr komplett verdecken, sondern lediglich drei Buttons für die Wahl zwischen Live-TV, Apps und Devices anzeigen.

Im Weiteren verfügt Panasonic über ein umfassendes Line-up an Ultra-HD-Bluray-Playern und -Rekordern, es dürfte das grösste aller Anbieter sein. In der Schweiz sei das Blu-ray-Geschäft immer noch ein interessanter Markt, sagten Panasonic-Mitarbeiter anlässlich des Rundgangs durch die Ausstellung. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass es kaum andere Hersteller hochwertiger Consumer-UHD-Blu-ray-Rekorder gibt.

Neu auf den Schweizer Markt kommt das Modell DMR-UBS70 bzw. DMR-UBC70 mit 500 GB Festplatte. Einen UVP nennt Panasonic noch nicht.

OK, Google!

Einen eigenen Auftritt an den Keynotes vor dem Ausstellungsrundgang hatten ausser den Top-Modellen der LCD- und OLED-TVs auch ein neues smartes, multiroomfähiges Hi-Fi-Sound-System mit eingebauter Google-Chromecast-Funktion namens SC-HC2040, das auch über den Google-Assistant-tauglichen Smartspeaker SC-GA10 gesteuert werden kann. Aktiviert wird dieser über den Satz "OK, Google!". Der Smartspeaker ist allerdings in der Schweiz noch nicht verfügbar, da Google die entsprechenden Länderspezifikationen noch nicht finalisiert hat. In Deutschland ist der SC-GA-10 seit Dezember im Handel und kostet dort rund 250 Euro. Das Soundsystem SC-HC2040 soll hierzulande im April verfügbar sein; ein UVP steht noch nicht fest. In Deutschland soll das Hifi-System rund 280 Euro kosten.

Auch an der Kamera-Front hat Panasonic ein neues Gerät zu bieten: Die neue Lumix GX9 ist eine schlanke Systemkamera mit dualem Bildstabilisator und 20-Megapixel-Sensor. Sie ist die Nachfolgerin der spiegellosen GX8 aber deutlich kleiner als diese. Die Lumix GX9 kommt laut Panasonic im März 2018 ab einem UVP von rund 1000 Franken (für das Gehäuse) in den Handel. Im Kit mit Objektiven wird es teurer.

Die Lumix GX9 von Panasonic löst die GX8 ab. (Quelle: Panasonic)

Elektrokleingeräte und Personal Care

Auch in der Sparte der Elektrokleingeräte präsentierte Panasonic Neuheiten. Etwa einen neuen Epilierer mit der Bezeichnung ES-DEL8 für die Enthaarung von Damen- und/oder Velofahrerbeinen. Das Gerät verursacht bei der Haarentfernung zwar immer noch Schmerzen, aber durch ein spezielles Design und einen 30 Prozent breiteren und um 90 Grad schwenkbaren Scherkopf erledige er seinen Job besonders schnell und gründlich, verspricht Panasonic.

Stolz sind die Japaner auch auf ihren bereits vor einem Jahr eingeführten Slowjuicer MJ-L600, der im Rahmen einer Demo zur Eismaschine zweckentfremdet wurde und gefrorene Waldbeeren in ein (ziemlich saures) Sorbet verwandelte. Foodbloggern und Instagrammern hätte das Resultat dennoch gefallen, denn dekoriert mit einem Pfefferminzblättchen und einigen Beeren machte das Sorbet insbesondere farblich einiges her.

Der Trend zum Mann mit Hipsterbart spiegelt sich bei Panasonic auch in entsprechenden Produkten. Während der Markt für herkömmliche Rasierapparate für die Glattrasur seit Jahren stagniert, sind Barttrimmer ein Wachstumsmarkt. Mit dem ER-GB96 lässt sich der Bart in 59 Stufen von 0,5 bis 30 Millimeter ordentlich stylen. Das Gerät ist ab April 2018 zu einem UVP von rund 150 Franken erhältlich.

Aber auch für die Glattrasur bringt Panasonic zwei neue Geräte auf den Markt. Die beiden Rasierer ES-LV9Q und den ES-LV6Q zeichnen sich durch ein flexibles 5-D-Scherkopf-System aus. Ab April 2018 kommen die neuen Nass/Trocken-Rasierer zu UVPs von rund 600 Franken (ES-LV9Q) und rund 530 Franken (ES-LV6Q) in den Handel.

Unterhaltungselektronik kein Wachstumsfeld

Die diesjährige Panasonic Convention in Palma zeigte einmal mehr die ganze Breite des Sortiments. Einer der letzten verbliebenen, in Europa präsenten japanischen Vollsortimenter ist auch zu seinem 100-jährigen Firmenjubiläum gut aufgestellt und will auch noch "mindestens weitere 100 Jahre" im Markt mitmischen, wie an der Veranstaltung zu vernehmen war. Das Consumer-Business in Europa trug im letzten Geschäftsjahr Yosuke Matsunaga zufolge 40 Prozent zum Gesamtumsatz von Panasonic bei. 25 Prozent des Umsatzes erzielte das Unternehmen mit den als Wachstumsfeldern identifizierten Bereichen: spiegellose Kameras, Air-Conditioning, Personal Care und Elektrokleingeräte. Diesen Anteil will Panasonic bis 2020 auf 50 Prozent verdoppeln. Nicht zu den Wachstumsfeldern zählt wenig überraschend die Unterhaltungselektronik.

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