Marktreport

Zuversicht trotz Rückgang im Hausgerätemarkt

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Der Schweizer Hausgerätemarkt hat im Bereich Kleingeräte im vergangenen Jahr gelitten. Im Marktreport nennt Jürg Zweifel die Gründe für den Rückgang. Ausserdem spricht FEA-Geschäftsführer Diego De Pedrini über die Entwicklung des FEA-Konjunkturbaromters.

(Source: lucadp / Fotolia.com)
(Source: lucadp / Fotolia.com)

Der Schweizer Markt für Elektrokleingeräte hat kein positives Jahr erlebt. 2016 fiel der Umsatz im Markt für Small Domestic Appliances in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent, das heisst um 13 Millionen auf 528 Millionen Franken, wie GfK Switzerland meldet. Zum Small-Domestic-­Appliances-Markt zählen laut GfK die Segmente Other Household, Kitchen Helps und Personal Care. Jedes dieser Segmente verzeichnete 2016 weniger Umsatz, besonders drastisch war mit 9 Millionen Franken der Umsatzrückgang bei Other Household.

Als Grund dafür nennt GfK-Analyst Jürg Zweifel unter anderem den für einige Warengruppen nach wie vor ­gesättigten Markt. Ausserdem herrsche weiterhin ein ­hoher Preisdruck, bedingt durch die weitere Verlagerung zu inländischen und ausländischen Onlineanbietern sowie durch den Preissturz bei Nachahmerprodukten (me-too).

Trotzdem gibt der Marktforscher von GfK Switzerland zuversichtliche Prognosen ab. In diesem Jahr erwartet Zweifel eine Rückkehr zur "gesunden" Inflation. Dafür sorge etwa die jährlich auf hohem Niveau bleibende Zuwanderung von rund 80 000 Menschen in die Schweiz. Ausserdem rechnet Zweifel damit, dass die stationären Einkäufe im Ausland nicht weiter zunehmen. Er registriert eine verbesserte Konsumentenstimmung. Die Konsumenten würden sich beim Einkaufen vermehrt für hochwertige, innovative Produkte entscheiden. Gefragt seien etwa smarte Geräte. Dadurch erhole sich die Schweizer Wirtschaft und könne ein Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt von 1,5 Prozent ausweisen.

5 Millionen Franken Wachstum

Auch der Markt für Small Domestic Appliances soll von der positiven Entwicklung profitieren. Für das laufende Jahr rechnet Zweifel mit 1 Prozent Umsatzwachstum, was plus 5 Millionen Franken entspräche. Demnach würde das Segment Other Household erneut 2 Millionen weniger umsetzen, während das Segment Kitchen Helps diesen Rückgang im Gesamtmarkt mit einem Umsatzplus in derselben Höhe wieder wettmachen würde. Das Segment Personal Care könnte sogar um 5 Millionen Franken zulegen.

Für nächstes Jahr prognostiziert GfK Switzerland gar ein Umsatzplus von 2 Prozent. Dann würde der Markt für Small Domestic Appliances 545 Millionen Franken im Jahr umsetzen. Jedes Segment könnte etwas Umsatzwachstum ausweisen, bei Other Household wären es 2 Millionen Franken und bei Kitchen Helps und Personal Care sogar jeweils 5 Millionen Franken mehr.

Für Elektrogrossgeräte erstellt GfK Switzerland keine Gesamtmarktschätzungen. Der Marktforscher geht aber davon aus, dass der Markt etwa dreimal so gross wie derjenige der Kleingeräte ist.

Situationsbeurteilung unter Vorjahr, aber "auf ansprechendem Niveau"

Der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) erwartet keine Trendwende der Konjunktur in der Haushaltsgerätebranche. Die Situations­beurteilung für das zweite Quartal 2017 liegt deutlich unter der des Vorquartals, wie der Verband mitteilt.

Zwar nahm die Zahl der Firmen nicht zu, welche die Situation als schlecht einstufen. Bei einigen Parametern verlagerte sich die Beurteilung jedoch von "gut" auf "befriedigend". Dabei handelt es sich um die Parameter Beschäftigungslage, Bestellungseingang und Auftragsbestand. Bei Bestellungseingang habe die Anzahl Firmen, die den Parameter als schlecht beurteilten, sogar abgenommen. Im Vorquartal waren es 3 Prozent der Unternehmen, dieses Quartal gab es keine einzige schlechte Einschätzung. Gleichzeitig sank allerdings auch die Anzahl der guten Beurteilungen von 30 auf 17 Prozent. Die meisten Unternehmen, nämlich 83 Prozent, meldeten einen befriedigenden Bestellungseingang. Im Vorquartal waren es 68 Prozent.

Danach gefragt, warum die Stimmung im FEA-Konjunkturbarometer sinke, sagt FEA-Geschäftsführer Diego De Pedrini: "Auch bei sinkender Stimmung ist die Situationsbeurteilung absolut gesehen nach wie vor auf ansprechendem Niveau. Auch wenn der Rückgang gegenüber dem Vorquartal zum Teil relativ markant ausfiel, kann dies nicht als aussergewöhnlich bezeichnet werden. Zu beachten ist, dass das FEA Konjunkturbarometer – nicht zuletzt dank des zeitnahen Erhebungs- und Auswertungsprozederes – oft als Frühindikator für allgemeine Tendenzen im Handel betrachtet werden kann."

Für das dritte Quartal erwartet der FEA, dass die Einschätzungen von Auftragsbestand, Beschäftigungslage und Bestellungseingang sinken werden. Die Ertragslage werde aber konstant bleiben. Das stimmte den Verband zuversichtlich. Firmen hätten die Kostensituation im Griff und seien auf rückläufige Tendenzen eingestellt.

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