CE Trend-Show 2017

"Die Branche trifft und spürt sich"

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An der CE Trend-Show haben sich die Aussteller zufrieden gezeigt. Die Redaktion war vor Ort und hat fast keine kritischen Stimmen gehört. Ein Überblick.

Die CE Trend-Show 2017 ist zu Ende. An der ersten gemeinsamen Branchenmesse von ElectronicPartner Schweiz und EURONICS Schweiz in Luzern haben 43 Aussteller ihre Neuheiten für 2017 vorgestellt.

Guntlin Elektronik

Guntlin Elektronik zeigte den Rota-Lift, ein Mechanik-Metallgestell für den TV. Er lasse sich im Möbel verstecken und bei Bedarf mittels Fernbedienung herausfahren und um 360 Grad drehen. Der Rota-Lift sei auch in die Hausautomation von KNX oder weiteren Systemen integrierbar. Ausserdem zeigte Guntlin eine Outdoorbox als Individuallösung oder als Komplettsystem inklusive Bildschirm. Sie biete eine integrierte Heizung und sei geschützt nach IP65-Standard. Damit liesse sich der Bildschirm selbst auf der Skipiste aufstellen, wie Guntlin-CEO Ali Yasar sagte. Der Inhalt kommt via Viewneo auf den Bildschirm, ein Mini-PC inklusive SIM-Kartenanschluss. Sehr gefragt seien derzeit auch Liftsysteme mit hoher Tragkraft für interaktive Boards wie etwa Microsofts Surface Hub.

Ali Yasar zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Messe. "Für uns war die CE Trend-Show erfolgreich", sagte Yasar, "wir hatten eine hohe Frequenz und führten gute Gespräche, auch mit neuen Kunden."

Monacor

Monacor hob insbesondere seine Power-Over-Ethernet-Geräte (PoE) hervor. So zeigte Monacor etwa Lautsprecher mit Dante-Technologie, die den Strom und das Audiosignal über das Netzwerkkabel beziehen. Auch Überwachungskameras mit PoE-Technologie waren zu sehen. Wie Juan Garcia von Monacor sagte, teilt der Distributor sein Angebot an Überwachungskameras neu je nach Anwendungsszenario in die Sparten Hybrid, Comfort und Project auf. Ebenfalls vorhanden waren durch das schlanke Design sehr unauffällige Multiroom-Lautsprecher, die sich insbesondere für Konferenzräume oder Klassenzimmer eignen sollen. Zudem demonstrierte Monacor neue LED-Panels. Das Spezielle an diesen sei, dass Benutzer sowohl die Helligkeit dimmen, als auch die Farbtemperatur von 2700 bis 6300 Kelvin anpassen könnten. Die Kombination beider Funktionen sei einzigartig in der Schweiz und vergleichbare Geräte aus dem Ausland wesentlich teurer.

Garcia lobte die Messeveranstalter für den Standort Luzern. Die Messe sei interessant gewesen, sagte Garcia. Die Organisation habe mit dem Standkonzept besonders die Sichtbarkeit kleinerer Aussteller gefördert.

Niwotron

Niwotron zeigte unter anderem den Xoro MPA 38. Dabei handelt es sich um eine mobile Satellitenschüssel, die sich selbst auf Satelliten ausrichten kann. Wie Niwotron-Geschäftsführer Claude Bühler zeigte, ist die Schüssel auf vier Satelliten-Positionen vorprogrammiert, was den Empfang von Frankreich bis in die Türkei sichern soll. Die Satellitenschüssel richte sich vor allem an Camper, sei aber auch für Anwender geeignet, die beispielsweise auf dem Balkon unauffällig eine Schüssel platzieren wollen.

Gefragt, wie Bühler die erste CE Trend-Show erlebte, zog er eine positive Bilanz. Besonders der Standortwechsel im Vergleich zur CE Expo von Zürich nach Luzern sei gut gewesen.

Panasonic

Panasonic zeigte den Besuchern etwa seinen neuen Premium-OLED-TV EC1004, der mit einer Soundbar von Technics ausgestattet ist. Ausserdem stellte Panasonic wieder einen 75-Zoll-LCD-TV vor. Letztes Jahr hatte das Unternehmen kein Gerät dieser Grösse im Sortiment. Als erster Hersteller lancierte Panasonic zudem einen UHD-Recorder für den Kabel- und Satellitenempfang. Bei Kameras stand Panasonics neue GH5 im Mittelpunkt. Sie bietet 6k-Serienaufnahmen mit 30 Bildern in der Sekunde. Mit 4k-Auflösung verdoppelt sich die Zahl auf 60 Bilder in der Sekunde. Ausserdem zeigte Panasonic auch Elektrokleingeräte. Dazu gehörte die nach eigenen Angaben erste Mikrowelle, in die der Anwender Metallteile legen kann, ohne dass es Funken gibt. So könne man die Mikrowelle auch als Steamer nutzen.

Urs Fischer, Country Manager, und Bruno Wuest, Manager Marketing & Communication, von Panasonic Schweiz, zeigten sich zufrieden mit der ersten CE Trend-Show. Fischer sagte: "Der Aufbau, die Organisation, die Stimmung, die Lage, das ist alles tiptop. Es ist toll, dass ElectronicPartner Schweiz und EURONICS Schweiz gemeinsam die Messe bewerkstelligt haben." Panasonic habe viel Frequenz an seinem Stand erlebt und sei mit seinem Sortiment von den Besuchern sehr positiv wahrgenommen worden, wie sich im Gespräch gezeigt habe. In einem solchen Rahmen wäre Panasonic laut Fischer auch nächstes Jahr wieder als Aussteller dabei.

Technisat

Bei Technisat stand vor allem das Label "Made in Germany" im Vordergrund. Da heute so viele Kleingeräte "Made in China" seien, gebe es derzeit eine grosse Nachfrage nach in Europa hergestellten Produkten, sagte Markus Berger vom Technisat-Aussendienst. Der deutsche Hersteller zeigte etwa seinen Technimedia-UHD-TV und ein neues DAB+-Digitalradio. Das Digitradio 500 ist Technisats multiroom-fähige "Stereoanlage", wie Berger sagte. Er demonstrierte zudem die hauseigene App Mydigitradio zur Bedienung der Lautsprecher.

Berger empfand die CE Trend-Show als erfolgreichen Anlass. Technisat habe von guten Gesprächen und interessanten Kontakten profitiert. Auch der Standort Luzern sei mit der zentraleren Lage für Kunden ein Pluspunkt der Messe.

Novis

Novis zeigte im Audio-Bereich einige Geräte, die den Standard DTS Play-Fi unterstützen, der Multiroom auch in Hi-Res-Qualität verspricht. Dazu gehört etwa der Stereo-Netzwerk-Receiver TX-8270 von Onkyo, der neu über HDMI-Boards verfügt, damit er zum AV-Receiver wird.

Von Klipsch zeigte Novis neue Geräte im Retro-Design, die ebenfalls DTS Play-Fi unterstützen. Etwa eine Singlebox als Stereolösung namens "The Three" mit USB-Audio, Bluetooth, Analog- und Phono-In. Der Phono-Vorverstärker "The Sixes" ist laut Product Manager Ugo Kratter in der Bauart der Linie Reference Premiere gefertigt, kommt aber ebenfalls im Retro-Design. Er bietet unter anderem einen Bluetooth-Anschluss und einen optischen Eingang für den Fernseher. Dazu bietet Novis den Audio-Wireless-Zuspieler Klipsch Stream für aktive Lautsprecher in einer kleinen und grossen Variante, wobei die grosse einen integrierten Verstärker mit 2 x 100 Watt bietet. Auch von Klipsch bietet Novis das Soundbar-System LS-7200 mit Dolby Atmos, integriertem Wireless Sub und einem Receiver als Steuerzentrale. Das 3.1.2-System lässt sich bis auf 5.1.2 erweitern.

Ebenfalls für Aufmerksamkeit bei Novis sorgte die Playbase von Sonos und der erste OLED-TV von Grundig.

Andreas Tischhauser, Headcoach von Novis, zeigte sich im Gespräch zufrieden mit dem Verlauf der Messe. "Es ist gut, dass es etwas gibt, damit wir uns zeigen können. ElectronicPartner und EURONICS haben dafür ganze Arbeit geleistet. Die Arbeit findet unter dem Jahr statt, die Messe ist das Highlight." So erlebe man die Produkte und Menschen mit allen Sinnen. "Die Branche trifft und spürt sich", sagte Tischhauser. Er sei zufrieden mit dem Standort Luzern, an dem nur schon die Parkgebühren im Vergleich zu Zürich wesentlich besser seien. Kritik fand er nur für die Kommunikation der Messeorganisation. Es habe zuwenig Klarheit geherrscht. Ausserdem sollten die grossen Anbieter mehr Mitarbeiter an die Messe schicken.

Tischhauser sieht als Rezept gegen den Preiskampf mehr Emotionalität. Der Kunde habe genug von der Preisdiskussion, an der die Branche schuld sei. Vielmehr solle der Verkäufer dem Kunden zuhören und Fragen stellen, um die Pyramide der Bedürfnisanalyse umzudrehen, damit sich das Verkaufsgespräch nicht die meiste Zeit um den Preis drehe. "Der Kunde wäre froh, wenn ihn jemand begleitet", sagte Tischhauser.

Reto Ottiger war in mehreren Funktionen an der Messe: als Fachhändler, Aussendienstvertreter von Solid Swiss Branch und als Leiter der VSRT-Sektion Zentralschweiz. Er lobte die Messeorganisation für die Standortwahl. Er habe aber das Thema IT vermisst. Es brauche Consumer Electronics, aber der Trend gehe auch im CE-Bereich immer mehr Richtung IT und Netzwerke, sagte Ottiger. "Es gibt noch zu wenige Detailhändler, die ein Gesamtpaket an Consumer Electronics und IT anbieten."

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