Nielsen-Umfrage

Stationäre Geschäfte werden immer digitaler

Uhr

Marktforscher Nielsen hat 30'000 Internetnutzer weltweit nach ihrem On- und Offline-Einkaufsverhalten befragt. In der Schweiz ist der Anreiz zum Onlineshopping noch gering.

Welche Produkte kaufen Schweizer online ein, wofür gehen sie lieber ins stationäre Ladengeschäft? Marktforscher Nielsen hat für seine "Global Connected Commerce Survey" (zum kostenlosen Download nach Eingabe der Kontaktdaten verfügbar) Ende vergangenen Jahres mehr als 30'000 Internetnutzer in 63 Ländern befragt, darunter auch Menschen in der Schweiz.

Nielsen schreibt in einer Mitteilung zur Studie, dass die Grenzen zwischen On- und Offline-Shopping verschwinden, das Produkt bestimme den Kaufort. Judith Kuiper, Geschäftsführerin von Nielsen Schweiz, sagt: "Die strikte Trennung zwischen online und offline hat im Denken der meisten Verbraucher ausgedient und sie kaufen immer häufiger übergreifend ein." Ausserdem würden sich auch stationäre Geschäfte mehr und mehr für Onlineaktivitäten öffnen und würden immer digitaler.

Unterhaltungselektronik als Sonderfall

Haltbare Produkte und Dienstleistungen wie Reisen (72 %), Veranstaltungs-Tickets (58%) und Videospiele (54%) würden überwiegend online eingekauft. Einzig Unterhaltungselektronik und Blumen kaufen Schweizer genauso häufig online wie offline ein.

Bei Waren des täglichen Gebrauchs wie frischen Lebensmitteln habe sich der Onlinekauf hingegen noch nicht im selben Mass durchgesetzt. Als Grund sieht Kuiper die vergleichsweise hohe Geschäftsdichte in der Schweiz. Kuiper sagt: "Der Anreiz online zu kaufen ist für die meisten noch relativ gering, wenn der nächste stationäre Händler direkt nebenan zu finden ist."

Die Geschäftsführerin von Nielsen Schweiz sieht die haltbaren Produkte und Dienstleistungen als eine Art Türöffner für den E-Commerce. „Wir beobachten jedoch, dass auch der Online-Kauf von Lebensmitteln immer beliebter wird und die klassischen Supermärkte sowie Pure Player wie Amazon ihre Aktivitäten verstärken“, sagt Kuiper.

Pick-up-Angebote noch wenig gefragt

Online einkaufen und das Produkt im stationären Laden abholen, taten bisher erst 8 Prozent der Umfrageteilnehmer in der Schweiz. 41 Prozent könne sich aber vorstellen, in Zukunft solche Pick-up-Angebote zu nutzen.

Digitale Hilfsmittel wie Onlineeinkaufszettel nutzen derzeit erst 14 Prozent der Umfrageteilnehmer in der Schweiz. Fast die Hälfte könnte sich diese aber für die Zukunft vorstellen. Mehr als ein Drittel nutzt bereits Self-Service-Checkouts, fast die Hälfte aller Umfrageteilnehmer kann sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun.

Webcode
DPF8_22483