Global Press Conference

IFA 2016: Von Hongkong nach Berlin

Uhr | Aktualisiert

In Hongkong haben die IFA-Veranstalter einen Ausblick auf die Messe im September gegeben. Den grössten Zuwachs versprechen sich die Marktforscher vom Smarthome.

Die IFA Global Press Conference hat erstmals ausserhalb Europas stattgefunden. Grund dafür ist die CE China, die vom 20. bis 22. April in Shenzhen stattfindet. Die Veranstalter Messe Berlin und GfU gaben in Hongkong einen Vorgeschmack darauf, was die Besucher vom 2. bis 7. September an der IFA in Berlin erwartet.

Christian Göke, CEO der Messe Berlin, sprach vor hunderten Journalisten von einer grossen Aussteller-Nachfrage. Die IFA sei ausgebucht und werde grösser. Das sei möglich, weil die IFA über das Messegelände hinaus wachse. Mit der «IFA Global Markets» findet parallel zur IFA ein neuer B2B-Handelsplatz statt. Shuttles werden die Besucher von der Messe Berlin an einen zusätzlichen Ausstellungsort im Herzen Berlins fahren, für den dasselbe Messe­ticket zum Eintritt berechtigt, wie Göke erklärte.

Daimler und BSH an der IFA

Göke verriet auch zwei Keynote-Speaker an der IFA. Karsten Ottenberg, CEO der BSH, und Daimler-Chef Dieter Zetsche werden über Trends sprechen. Göke kündigte zudem neue Themenbereiche für die IFA an, wie etwa Virtual Reality.

Jürgen Boyny, Global Director CE bei der GfK, sieht das Internet der Dinge und das Smarthome als Wachstumstreiber. Davon würden die virtuelle Realität, aber auch der TV und weitere Bereiche wie Haushaltsgrossgeräte und -kleingeräte profitieren. Das Smarthome sei heute schon neun von zehn Menschen weltweit ein Begriff.

Ein weiterer Treiber sei das Smartphone, wovon etwa Kopfhörer oder Dockingstations profitierten. Boyny erwartet dieses Jahr weltweit 1,4 Milliarden verkaufte Smartphones. In Westeuropa soll der Markt um 4 Prozent wachsen. Zudem werde auch zunehmend mobil bezahlt. In Europa hätte das im letzten halben Jahr jeder Vierte getan, aus­serhalb Europas liege die Quote noch höher.

Eine Verdopplung der weltweiten Verkaufszahlen in den nächsten zwei Jahren erwartet Boyny bei Smartwatches. Die Konsumenten würden sich aber mehr Funktionen wünschen, etwa eine Verbindung der Uhr mit dem Smarthome oder mit dem vernetzten Auto.

Kleiner Dämpfer in der Schweiz

Auf solche Funktionen wartet auch Friedemann Stöckle, Global Director MDA und Automotive bei der GfK. Er konnte wachsende Zahlen vorweisen. «Der Markt für Major Domestic Appliances sieht gut aus», sagte Stöckle. Zum Smarthome gehöre auch die Mobilität, ­weshalb immer mehr Autohersteller fürs Smarthome produzierten.

Auch bei Haushaltsgrossgeräten werde die Vernetzung Standard sein. Der Handel müsse aber mehr auf solche Geräte und vor allem Lösungen setzen und die Hersteller müssten besser kommunizieren. Dem Konsumenten müsse sich der Mehrwert auf den ersten Blick erschliessen. Als Beispiel nannte er das automatische Dosierungssystem von Waschmaschinen.

Udo Jansen, Global Director für SDA bei der GfK, konnte ebenfalls Wachstum für den weltweiten Markt ausweisen. In der Schweiz habe es aber einen kleinen Dämpfer bei den Umsätzen von minus 4 Prozent gegeben. Dieses Jahr soll der Markt aber wieder wachsen. Auch Jansen erklärte das Wachstum mit neuen vernetzten Produkten.

Philips präsentiert Smartwatch

Neue, vernetzte Produkte zeigte auch Philips. Bernd ­Laudahn, Managing Director Market DACH, stellte eine Smartwatch vor, die medizinisch zertifiziert sein soll, damit auch Ärzte die aufgezeichneten Daten nutzen könnten. Dazu werde es eine App geben, die laut Laudahn im «Facebook-Stil» auf den Austausch mit Freunden setzt. Ebenfalls neu von Philips kommt die Kaffeemaschine Viva Café Senseo auf den Markt, beworben vom TV-Koch Frank Rosin.

Sabrina Adler, Product Manager Outdoor Retail von Kärcher, zeigte ebenfalls eine Neuheit, für einmal nicht vernetzt. Im März brachte der Hersteller nach sechs Jahren Pause einen neuen Hochdruckreiniger auf den Markt. Dank LED-Display und Oberflächen-Clusters soll die Bedienung noch einfacher sein.

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