Abschied vom Plasma-TV-Markt

Sparprogramm bei Panasonic

Uhr | Aktualisiert

Panasonic plant offenbar den Ausstieg aus der Plasma-Fernseher-Produktion. Die letzte Plasma-Panel-Fabrik soll geschlossen werden. Das Unternehmen befindet sich seit längerem in einem Umstrukturierungsprozess.

Panasonic möchte sich angeblich, im Rahmen des Umstrukturierungsprozesses, aus der Produktion von Plasma-Fernsehern zurückziehen. Der Austieg sei auf das Ende des aktuellen Fiskaljahres im März 2014 geplant, wie Reuters unter Berufung auf "mit der Situation vertrauten Quellen" berichtet. Somit sollen weitere Verluste und Kosten reduziert werden.

Die TV-Sparte von Panasonic verbuchte in den letzten zwei Geschäftsjahren einen Nettoverlust 15 Milliarden US-Dollar. Der operative Verlust des letzten Geschäftsjahres belaufe sich auf 913 Millionen Dollar.

Früher als gedacht

Der Hersteller aus Japan denke schon länger über ein Produktionsende nach. Doch der genannte Zeitpunkt sei früher als Branchenbeobachter erwartet hätten. Laut Reuters prüfen die Japaner unterschiedliche Optionen für diesen Geschäftsbereich, jedoch sei eine Entscheidung noch nicht getroffen.

Die letzte Fabrik für Plasma-Panels in Westjapan soll geschlossen werden. Die Arbeiter im Plasma-Betrieb sollen in anderen Bereichen des Unternehmens eingesetzt werden, so die Quellen weiter.

Plasma-Fernseher hatten einen Anteil von knapp 6 Prozent an den weltweiten Auslieferungen im Jahr 2012. Zum Vergleich: LCD-Fernseher hatten einen Anteil von 87 Prozent, wie Reuters unter Berufung des Marktforschungsunternehmens Display Search berichtet.

Samsung ist Marktführer

Panasonic, Sony und Sharp haben zusammen einen Anteil von knapp 20 Prozent am weltweiten Flachbildschirm-Markt gemessen nach dem Umsatz. Samsung alleine hat einen Anteil von 27,7 Prozent und LG 15 Prozent.

Der momentan starke Yen habe Panasonic geschadet. Das südkoreanische Unternehmen Samsung musste weniger in Ressourcen für Forschung und Entwicklung investieren als die Japaner.

Sparmassnahmen im Gang

Bereits vergangenen Monat verkaufte Panasonic die Gesundheitssparte, um so Kosten senken zu können. In den vergangenen Jahren fielen ausserdem rund 40'000 Stellen weg.

Konzernchef Kazuhiro Tsuga wolle den Schwerpunkt nicht mehr auf die CE-Branche legen, da diese eine schwache Marge habe. Tsuga wolle stattdessen die Autobranche und andere Geschäftskunden bedienen.

Dass nach der Gesundheitssparte nun auch die Produktion von Plasma-TVs endet, scheint keine Überraschung zu sein. Schliesslich habe Tsuga davor gewarnt, dass er jede Sparte streichen würde, die eine operative Marge von fünf Prozent innerhalb von drei Jahren nicht erfülle.

Panasonic sagt auf Anfrage, die Plasma-Strategie wird überprüft und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Bis jetzt sei noch nichts über ein Ende der Plasma-Produktion entschieden.

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