Noch mehr Änderungen stehen bevor

Alles neu bei der Expo CE Montreux

Uhr | Aktualisiert

Neue Produkte, neue Aussteller, neuer Partyanlass: An der Expo CE in Montreux haben einige Veränderungen stattgefunden. Nächstes Mal könnte auch der Standort ein neuer sein.

Die Expo CE in Montreux hat erstmals im September und an zwei statt drei Tagen stattgefunden. Das spürte man. Die Ausstellerzahl blieb mit 21 zwar auf Vorjahresniveau, doch die Zahl der Besucher lag nur etwas über 1100. Wohl auch, weil der Montag ein Feiertag im Kanton Waadt war, schienen einige Westschweizer Händler zu fehlen.

Die Messeleitung zeigte sich aber zufrieden und schreibt in der Abschlussmitteilung von erfreulichen Besucherzahlen. Anders sieht es Hama-Geschäftsführer David Sieber. Er sagt: "Die IFA war unsere erfolgreichste Messe überhaupt. Die Expo CE war enttäuschend." Sieber vermisste die Westschweizer Besucher und kündigte an, nächstes Jahr nicht mehr dabei zu sein, sollte das Format nicht geändert werden.

"Veränderung legitim"

Das scheint möglich, wie Daniel Meili von den CE-Messen verriet. Nach 10 Jahren sei eine Veränderung legitim. Im November will er eine grosse Strategiesitzung mit allen Beteiligten abhalten, um die Positionierung zu hinterfragen. Über den Standort will man ebenfalls ergebnisoffen diskutieren - auch wenn Meili vom familiären Flair in Montreux schwärmt. Die Konzeption soll dann für die nächsten 5 Jahre bestehen bleiben. Für Änderungen am Konzept der CE Expo in Zürich kommenden Frühling sei es aber zu kurzfristig.

Meili plädiert für die CE Expo. Man müsse sich die Zeit nehmen, um die neuen Technologien zu sehen. Auch Hausmessen hätten ihre Berechtigung, doch man müsse Rücksicht auf die Händler nehmen, die nicht die Zeit für 15 Veranstaltungen in kurzer Zeit hätten. Roland Silvestri von Rotronic-Secomp fand die Besucherzahl "tragisch". Er forderte eine öffentliche Messe. Dann könnten auch Gewerbeschulklassen die neusten Produkte sehen.

Mit Marc Sway in Funky Claude's Bar

An eine öffentliche Messe glaubt Daniel Meili aber nicht. Dafür fehle wohl die Akzeptanz einiger Aussteller. Das Problem dürften die Kosten sein, die sich bei einer Publikumsmesse nach Meilis Schätzung wohl verdoppeln würden.

Meili dankte allen Besuchern und Ausstellern, die den Anlass zu einem tollen Erlebnis gemacht haben. Auch die Party am ersten Messeabend mit einem Auftritt von Marc Sway in der legendären "Funky Claude's Bar" sei eine gelungene Premiere gewesen. Es fänden Überlegungen statt, ob so ein Anlass zu einem festen Standard werden sollte.

"Wenn es schwierig wird, rückt man zusammen"

Für Andreas Tischhauser, Headcoach von Novis, war es irrelevant, ob mehr oder weniger Besucher an die Veranstaltung gekommen sind. Er sei "traurig für alle Abwesenden, weil sie etwas Tolles verpasst haben." Networking wie auch gute Geschichten seien etwas vom Wichtigsten. Die habe es an der Expo CE in Montreux gegeben. Das dokumentiere den Zusammenhalt in der Branche. "Wenn es schwierig wird, rückt man näher zusammen", sagte er.

Novis veranstaltete im Zuge der Expo CE ein Frühstück mit den Mitgliedern der Grundig-Fachhandelsinitiative GFI. Novis-Headcoach Andreas Tischhauser kündigte eine Weisswaren-Offensive von Grundig für Anfang nächsten Jahres an. Der Vollsortimenter wolle Synergien bei der Bedienung von Geräten nutzen, damit möglichst Vieles ähnlich bedient werden kann. Für eine gelöste Stimmung sorgte das Clownsduo Gilbert & Oleg.

Subwoofer im Hundehinterteil

Novis zeigte an seinem Stand ausser einem neuen Heimkino-Projektor auch den Qumi-Projektor von Vivitek. Der Q6 bietet 800 ANSI-Lumen und unterstützt Wi-Fi. Der EISA-Gewinner Klipsch Reference Premiere war wie auch der neue Upfiring-Speaker RP-140SA von Klipsch für Dolby Atmos ausgestellt. Zum "Alleskönner" erklärte Novis-Produktmanager Ugo Kratter den TX-8150 von Onkyo. Der 32-bit-DA-Wandler bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten. Erwähnenswert fand er auch den Bluetooth-Speaker von Audiopro namens Addon T3 mit 36-Stunden-Akku.

Rotronic-Secomp hatte die neuen Marken Linksys und Osram im Gepäck. Der Blickfang am Stand war aber das Soundsystem Aerobull von Jarre. Das brandneue System in Form eines Hundes (!) verbirgt einen Subwoofer im Hinterteil und Hochtöner in den Augen des "Hundes".

Hama zeigte frisch eingetroffene Sonos-Ständer und -Halter, Handy-Hüllen der neuen Marke Blackrock und Colorline-Kabel fürs Handy. Der Hersteller ist zwar bekannt für Zubehör, zeigte aber auch einige DAB+-Radios. Dieses Angebot will Hama auch weiter ausbauen.

EP im neuen Design

Bei ElectronicPartner waren Aussteller wie Wiko, LG oder Cebrands.ch vertreten. Neuheiten gab es aber auch von EP selbst. Patrick Egli zeigte ein neues elektronisches Bestellsystem, das mit QR-Codes funktioniert. Über die App finden Besteller zusätzliche Infos und können direkt bestellen. Erstmals gab es zudem einen Messebonus. EP zeigte sich mit einem neuen Standkonzept analog zum Ladenbaukonzept. Seit Juli bietet EP seinen Partnern zudem ein Marketingtool für Mobilgeräte an, das sehr gut ankomme. Das mit neue Tool entwickelte EP weiter, so können Partner etwa Einfluss auf die Kalkulation nehmen. Eine weitere Neuheit ist die Beta-Version der neuen Homepage, wo jeder Händler auf der Zentralseite eine Subdomain mit eigenem Shop erhalte. Auf dieser könne der Händler den Shop individuell gestalten und auch eigene Kategorien einführen.

Panasonic zeigte seinen ersten OLED-TV, der im November zum UVP von 12'000 Franken in den Fachhandel kommt. Der Hersteller übernahm dabei die Chassis-Technologien aus der Plasma-Produktion, wie Bruno Wuest erklärt. Er zeigt sich auch zufrieden mit den Technics-Neuheiten, die gut angekommen seien. Ende des Jahres sollen von Technics eine neue Anlage und neue High-End-Kopfhörer auf den Markt kommen, nächsten Sommer dann der an der IFA vorgestellte neue Plattenspieler. Wuest zeigte sich zufrieden mit der CE Expo in Montreux. Er habe gute Gespräche geführt. Die Besucher, die hier gewesen waren, hätten trotz der schwierigen Lage der Branche einen guten "Groove" gezeigt.

TP Vision präsentierte das TV-Flaggschiff der 9600 Series. Thomas Ernst erwähnte das Android-Betriebssystem in der Version 5.0. Android mache den TV multimediafähig dank Google Play Store und Philips' eigener App Gallery mit zahlreichen Anwendungen.

Noise Cancelling als grosses Thema

Woox Innovations zeigte Bluetooth-Speaker und und Kinder-Kopfhörer in zahlreichen Farben. Ein grosses Thema sei auch Noise Cancelling, sagte Alessandro Trotta und zeigte drei On-Ear-Modelle sowie Kinnbügel-Kopfhörer mit automatischer Einschaltfunktion. Auch neu ist das Multiroom-System Izzy, das ein eigenes WLAN-Netzwerk aufbaut. Ein Lautsprecher soll schon für 180 Franken verfügbar sein. Onkyo, das wie Woox zu Gibson gehört, kommt mit neuen Hi-Res-On- und In-Ear-Kopfhörern sowie Hi-Res-BT-Speakern.

Revox zeigte ein neues Multiroom-System, das verschiedene Modi für User bietet. Für schnellen Zugriff sorgt die Wandbedienung. Eine erweiterte Bedienung ist über die App möglich. Das System ist ins Haussteuerungssystem integrierbar. Revox nutzte KNX für die Demonstration um Tür, Licht und weiteres zu steuern. Auch Fremdprodukte wie die Set-top-Box liessen sich ansteuern. Weitere unterstützende Produkte will Revox in nächster Zeit bringen.

Wertgarantie baute sein Trainingsangebot um zwei Technik-Trainings aus. Neu bietet der Versicherungsdienstleister zudem den Komfortschutz nach Wahl auch nur für 3 statt 5 Jahre an. Viele Kunden wollten nach 3 Jahren ein neues Tablet, erklärt Rolf Schmid. Weitere Zusatzleistungen sollen im Zuge von Wertgaranties Herbstoffensive kommen.

Lakeside Audio zeigte den Marantz M-CR 611, der Nachfolger des "Bestsellers" M-CR 610, wie Michael von Flüe von Lakeside sagte. Der Media-Receiver sei ein Alleskönner mit Digital-, Analog-und Internetradio, Bluetooth und zahlreichen Netzwerkfunktionen. Vom Schweizer Hersteller Piega zeigte Lakeside neue Einsteiger-Boxen aus Holz, die ab Ende November erhältlich sind. Im High-End-Bereich ordnet sich der Stereo-Vollverstärker PA 2500 R von T+A ein. Als Nischenprodukt für Nutzer, die keine grosse Anlage wollen, sieht von Flüe das Micro-HiFi-Komplettsystem Caruso von T+A.

"Lego" bei Radio Matériel

Radio Matériel bot einige Neuheiten. Vom TV-Halter für Curved-Screens über TV-Ständer mit bis zu 130 Kilo Tragkraft zu wasserdichten Apart-Lautsprechern bis zum professionellen Apart-Abspielgerät für Schaltschränke in grossen Beschallungssystemen und vielem mehr. Verkaufsleiter Christoph Gabriel zeigte sich zudem von einem modularen Wandhaltersystem begeistert, das dank 4-Schraubenprinzip wie Lego funktioniere.

In der High-End-Sonderschau zeigte Audiovisiontrends ein Profi-Multiroomsystem der neuen Marke im Sortiment: Vivateq. Es ist laut Geschäftsführer Renato Pioggia wohl mit allen Systemen kompatibel. Von Arcam führe Audiovisiontrends neu das Gesamtsortiment. Nächsten Monat soll zudem das All-in-One-Gerät Solo Movie von Arcam kommen.

Sonys Dünnster wächst

Auch in der Sonderschau war Crtech zuhause. Der Schweizer Hersteller fertigt Entkopplungssysteme für Geräte von der Vorstufe bis zum PC, um gegen Schwingungen anzukommen. Die Füsse sind mit drei verschiedenen Härten versehen und werden komplett in der Schweiz produziert. Selbst der Kunststoff sei Swissmade, sagt Roland Roher von Crtech.

Sony zeigte seinen Fernseher in neuen Grössen. Darunter den KD-75X9105C mit 75 Zoll. Er ist nur wenig dicker als das 65-Zoll-Modell, das an der dünnsten Stelle 4,9 Millimeter misst. Fast alle 4k-TVs will Sony zudem mit HDR-Funktion ausstatten. Neu ist auch die spiegellose Systemkamera Alpha 7R Mark II. Sie kann wie auch die neue DSC-RX10 II direkt in 4k aufnehmen. Im Audio-Bereich zeigte Sony eine neue Hi-Fi-Mikro-Anlage für den Desktop mit Hi-Res-Unterstützung. Auch zahlreiche neue In- und On-Ear-Kopfhörer in verschiedensten Farben unterstützen den hochauflösenden Sound.

"Waschmaschine" für Schallplatten

Breit war auch das Spektrum bei Sacom/Soundtrade. Von Clearaudio gab es Plattenspieler zu Preisen von 1600 bis 58'000 Franken zu bestaunen. Auch eine "Waschmaschine" für Schallplatten war dabei. Von der Marke iOn war ein Plattenspieler mit Bluetooth-Unterstützung zu sehen. Ab Januar kommen zudem neue Pioneer-Stereo-Receiver mit DAB+- und Netzwerkfunktion. Ausser Changhongs Ultra-HD-TV zeigte Leo Bergamini auch einen Lautsprecher von Audioart, der sich wie ein Bild an die Wand hängen lässt.

Technisat zeigte einen 4k-Receiver, der ab Spätherbst verfügbar sei soll. Er unterstützt ausser Sat, terrestrisch und Kabel auch Internetsignale. Passend dazu stellte Technisat den Technisat Media UHD-TV aus, den es in Grössen von 43 bis 55 Zoll gibt. Das Gerät verfügt über "Deluxesound 2.1 powered by Elac".

Samsung zeigte seinen ersten flachen SUHD-TV und lockte zum Spielen. Der Hersteller bietet auf seiner TV-Plattform neu Gamefly, den US-Spiel-Streaming-Dienst.

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