"Wir wollen ein Vielfaches erreichen"

Uhr | Aktualisiert
von Yves Geng

Im Rahmen des "Akzents Entrepreneurship" am Wirtschaftsgymnasium Hottingen (ZH) hat eine Gruppe von Schülern der 3. Klasse die Quiz-App "Helvetiquiz" entwickelt. Die Applikation landete in den Top 200 der Android-Charts und wurde in der Bilanz vorgestellt.

Das Helvetiquiz-Team (v. l.): Jan Ruserrt (18), Oliver Kast (17), Cyrill Oswald (17), Gian Schaller (17), Fabio Ramsperger (17).
Das Helvetiquiz-Team (v. l.): Jan Ruserrt (18), Oliver Kast (17), Cyrill Oswald (17), Gian Schaller (17), Fabio Ramsperger (17).

Wie alt seid ihr jetzt? Wie alt wart ihr als ihr das Projekt gestartet habt? Wie heisst ihr alle?

Gleiche Reihenfolge wie auf dem Foto, von links nach rechts: Jan Rusert (18), Oliver Kast (17), Cyrill Oswald (17), Gian Schaller (17), Fabio Ramsperger (17). Gian Schaller musste vor drei Monaten unsere Gruppe verlassen, da er wiederholen musste und sein neuer Stundenplan nicht mit unserem übereinstimmte.

Wie seid ihr zu dieser Idee gekommen? Bzw. was war der zündende Funke?

Als Inspirationsquelle für unsere Arbeit diente "Quizduell". Jede Pause haben wir und unsere Mitschüler uns um einen Tisch versammelt und gegeneinander "gequizzt". Was und jedoch jedes Mal gestört hat, waren die vielen deutschlandspezifischen Fragen, von denen wir oft keine Ahnung hatten. Woher sollten wir zum Beispiel den Umweltminister von Nordrhein Westfalen kennen? Plötzlich kam uns dann der Gedanke, dass wir unser eigenes Quiz machen, mit Fragen zur Schweiz, die sowohl wir als auch alle unsere Mitschüler beantworten können.

Warum gerade ein Quiz?

Wie schon erwähnt, waren Quizspiele zu dieser Zeit sehr beliebt. Und weil bei dem Wettbewerb, an dem wir teilnehmen (Company Programme, organisiert von Youngenterprise Switzerland), ein Grossteil der angebotenen Produkte Sachgüter sind, dachten wir uns, dass wir einmal etwas Anderes machen und sahen es als eine Herausforderung, ein funktionierendes Quizspiel mit vielseitigen Fragen zur Schweiz zu erstellen. Ein weiterer Faktor war, dass der Cousin von einem HelvetiQuiz-Mitglied viel Erfahrung in der Programmierung von Apps hat und wir deshalb auf seine Unterstützung zählen konnten.

Was sind eure Pläne für die Zukunft? Sind weitere Apps geplant?

Zuerst einmal wollen wir zu unserer App weitere Modifikation hinzufügen. Im letzten Update haben wir bereits eine Rangliste implementiert, es sollen jedoch noch weitere spannende Erneuerungen folgen, die wir aber noch nicht verraten. :) Leider werden von uns wahrscheinlich zur Zeit keine neuen Apps herauskommen, da dieses Projekt nur noch bis Ende Juli geht und wir uns nach den kommenden Sommerferien auf die Vorbereitung der Matura fokussieren werden.

War das Projekt für euch finanziell erfolgreich? Wie oft hat sich eure App verkauft?

Vor gut zwei Monaten haben wir unsere App auf den Markt gebracht und vor 2 Wochen so richtig mit dem Marketing losgelegt. Mit den in dieser Zeit erreichten 750 Downloads sind wir schon sehr zufrieden, jedoch wollen wir noch ein Vielfaches davon erreichen. Da wir hohe Produktionskosten hatten (Löhne für Programmierer), lohnt sich die App finanziell noch nicht wirklich. Dies wird sich jedoch noch ändern.

Was bedeutet es für Euch, dass Helvetiquiz in den Top 200 der am häufigsten heruntergeladenen Android-Apps war und von der "Bilanz" Nr. 06/2015 vorgestellt wurde?

Wir waren äusserst glücklich und stolz, als unser Wirtschaftslehrer uns die Seite in der 'Bilanz' mit einer Liste der beliebtesten Android-Apps zeigte, in der auch Helvetiquiz vertreten war. Überrascht waren wir natürlich auch, da wir vor diesem Kurzbericht keinen Kontakt mit der Redaktion der 'Bilanz' aufgenommen hatten, was die Bedeutung dieses Berichts für uns nur noch steigerte.

Zum Projekt:

Am Wirtschaftsgymi Hottingen erhalten die Schüler der 3. Klasse, welche den Akzent Entrepreneurship gewählt haben, die Möglichkeit, während eines Jahres ihre eigene Miniunternehmung zu führen und gleichzeitig am Wettbewerb "Company Programme" von YES mitzumachen. Für YES mussten sie einen Businessplan und einen Geschäftsbericht schreiben und den eigenen Messestand aufbauen. Die Unternehmung, welche am besten in den genannten Sachen abschliesst, gewinnt den Wettbewerb.

Erläuterungen zum Entwicklungsprozess:

Die Schüler entwickelten das ganze Spielkonzept selbst, dachten sich das Logo und den Namen aus, designte die Layouts vom Spiel mithilfe von Photoshop und schrieb die 600 enthaltenen Fragen selber. Damit den HelvetiQuiz-Usern nicht langweilig wird, verfassen sie regelmässig neue Fragen. In den kommenden Wochen werden sie ihr Spiel mit 120 neuen Fragen ausstatten. Ebenfalls haben sie zwei externe Informatiker angeheuert: Der Cousin von Oliver (Patrice Kast) programmierte die App, ein ehemaliger Informatiklehrling ihrer Schule (Tibor Schneider) entwickelte die Serverfunktionen.

Webcode
2024