Über den Tellerrand

Merkwürdig: Von Belfies, Dauerzockern und Waschmaschinen-Randale

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Wenn Computerspiele Gewalt verherrlichen, treten die Behörden auf den Plan. So geschehen in Australien, als das 2-D-Actionspiel Hotline Miami 2 keine Alterseinstufung und damit auch keine Verkaufsberechtigung erhielt. Darauf erkundigte sich ein besorgter Fan direkt per Mail bei Designer Jonatan Söderström, wo er das Spiel nun kaufen könne. Die Antwort des Machers hinter dem Spiel mit 2-D-Pixelgrafik um einen anonymen Auftragsmörder hatte es in sich. Wie 20 Minuten unter Berufung auf Kotaku berichtet, forderte der Designer den Spieler auf, das Spiel illegal zu besorgen. Söderström meinte: "Du brauchst uns kein Geld zu schicken, geniess einfach das Game."

[2] Nach dem Selfie kommt das Belfie. Stars und Sternchen wie Lady Gaga oder Kim Kardashian haben es schon getan und damit den Trend zum "Füdlifoto" noch verstärkt. Immer mehr Menschen laden Bilder ihrer Kehrseite auf Social-Media-Plattformen hoch, die sie mit ihrem Smartphone geschossen haben. Meist funktioniert das aber nicht wie gewünscht mit dem Po-Selfie, der Hintern will einfach nicht vor der Linse posieren. Abhilfe verspricht der Belfie Stick. An der 80-Dollar-Stange lässt sich wie bei einem Selfie-Stick das Smartphone montieren. Der Clou ist aber dessen Klappmechanismus, wodurch laut Hersteller jeder Anwender den idealen Winkel fürs eigene Popo-Portrait einstellen könne.

[3] Ein Trio, das zusammen in einer WG lebt, spielt seit mehr als 500 Tagen rund um die Uhr Computerspiele. Wie 20 Minuten unter Berufung auf Yahoo.com berichtet, sitzt jeweils mindestens einer der drei Kumpels aus Florida mit dem Controller in der Hand vor dem Bildschirm. Die drei "arbeiten" wie bei einem gewöhnlichen Beruf in 8-Stunden-Schichten und haben so über 12'000 Spielstunden hinter sich. Über das Livestreaming-Videoportal Twitch verfolgten schon über 36 Millionen Menschen die Jungs, die sich Streamerhouse nennen. Ein Ende der ultimativen Session kommt für sie noch nicht in Frage. Vielmehr wollen sie einen vierten Spieler in ihre WG holen, um ihr Projekt auszuweiten. Vielleicht läge dann auch wieder mal ein "Freitag" oder sogar Ferien für einen der Jungs drin.

[4] Nicht jeder ist ein Digital Native, wie ein Youtube-Video beweist, das auf Snapchat in nur wenigen Tagen für Millionen Lacher sorgte. Es zeigt einen älteren Herrn, der vor seinem Computer sitzt und mit dem Fön in der Hand vor dem Bildschirm herumwedelt. Warum er das tut? Weil ihm der PC mitteilt, dass sich das Gerät aufgehängt hat. Auf Englisch heisst das dann, der Computer sei eingefroren ("frozen"), und was eingefroren ist, muss man nun mal wieder auftauen, muss sich der Herr wohl gedacht haben. Cnet schliesst daraus, dass die Tech-Szene allzu häufig Begriffe für neue Dinge verwendet oder gleich neue Wörter erfindet und damit ältere Generationen überfordert.

[5] Bei LG stand zum Jahreswechsel die Polizei vor der Tür. Wie Focus unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Yonhap schreibt, haben Mitarbeiter des Konzerns an einem Messestand der Konkurrenz gewütet. Während einer Produktvorführung in Deutschland hätten mehrere LG-Leute die Türscharniere von Samsung-Waschmaschinen zerstört. Samsung reichte darauf wegen Verleumdung, Sachbeschädigung und Geschäftsbehinderung eine Klage gegen mehrere hochrangige LG-Mitarbeiter ein, darunter auch LGs Haushaltsgeräte-Chef Jo Seong-Jin. LG bestätigte, dass die Polizei bei einer Razzia Dokumente und Computerfestplatten beschlagnahmte, wies die Anschuldigungen aber zurück. LG sei "besorgt, dass die Geschäftsaktivitäten und das Markenimage ernsthaft durch die einseitige und unverschämte Ansicht seines Wettbewerbers leidet."

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