Portrait High End in my Pocket

"Ich bin nicht der typische Onlineshop-Betreiber, ich glaube an den persönlichen Kundenkontakt"

Uhr | Aktualisiert
von Marion Ronca

Kai Krauss hat vor kurzem einen Onlineshop für High-End-Audio-Geräte eröffnet, in dem er hochwertige Audio-Produkte aus Asien anbietet. In absehbarer Zeit möchte er zusätzlich ein stationäres Fachgeschäft in Thun nach dem Vorbild asiatischer Audio-Stores eröffnen.

Herr Krauss, Sie haben kürzlich Ihren Onlineshop High End In My Pocket eröffnet. Was ist das Konzept Ihres Geschäfts?

Der Slogan meines Geschäfts lautet Simply The Best For Your Ears. Ich war die letzten Jahre sehr oft in Asien unterwegs. In Städten wie Bangkok, Singapur, Kuala Lumpur oder Shanghai sieht man unheimlich viele junge Menschen mit mobilen Musikplayern, Headsets und entsprechenden Audio-Gadgets. Das brachte mich auf die Idee, einen Shop mit ausgesuchten Audio-Produkten zu eröffnen, die in der Schweiz ansonsten nicht zu kaufen sind. Vor Ort knüpfte ich Kontakte zu verschiedenen Herstellern und vertreibe nun in der Schweiz als Distributor die chinesischen Marken Hifi E.T und Aune Audio, die japanische Marke Venturecraft und die Produkte des britischen Herstellers Just Audio. Wenn sich das Geschäft so entwickelt, wie ich es anstrebe, werde ich in absehbarer Zeit auch ein stationäres Fachgeschäft mit Showroom in Thun eröffnen. Ich bin nicht der typische Onlineshop-Betreiber. Ich glaube nämlich, dass der persönliche Kontakt zu den Kunden von grosser Bedeutung ist. Kunden wollen die Produkte in die Hand nehmen und testen.

Welche Art von Produkte bieten Sie an?

Ich biete mobile Audio-Player von HiFi E.T an, mobile Kopfhörerverstärker von Just Audio, ALO Audio und Matrix, mobile DAC von VentureCraft, Cypherlabs und Matrix. Ich führe ausserdem kompakte Lautsprecher von Aune und Genelec und Kopfhörer von Audez’e, Grado, Hifiman, Shure, Monster und Ultimate Ears.

Wer sind Ihre Kunden?

Ich habe Kunden aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich. In der Schweiz ist meine Kundschaft eher jung, so zwischen 24 und 30 Jahren alt. Meine Kunden aus Deutschland und Österreich sind etwas älter, vielleicht bis 50 Jahre alt. Meistens kennen sie die Produkte, die ich anbiete, von Testberichten aus diversen Audio-Magazinen oder haben sie auf Asienreisen entdeckt. In Asien sind die Marken, die ich vertreibe, nämlich unheimlich bekannt und beliebt. In der Schweiz findet man sie aber nicht im Handel.

Wie gross ist das technische Vorwissen Ihrer Kunden?

Meine Kunden sind in der Regel ziemlich gut informiert. Sie brauchen für gewöhnlich weniger eine umfassende Beratung als Antworten auf technische Fragen oder Informationen zum Lieferumfang oder zu möglichen Rabatten. Ich biete auch ein Aftersale-Service an und informiere meine Kunden über Produktneuheiten oder über passendes Zubehör.

Welche Herausforderungen haben Sie mit Ihrem Geschäft zu meistern?

Eine der grössten Herausforderungen besteht darin, Produkte zu finden, die sich vom Preis her für ein jüngeres Publikum eignen, beispielsweise Einsteigermodelle von Kopfhörern zu 200 Franken. Um die Marktentwicklungen zeitnah zu verfolgen, reise ich einmal pro Monat nach Südostasien. Die asiatischen Konsumenten lassen sich aber nicht wirklich mit den westeuropäischen vergleichen. Die jungen Leute dort sind unglaublich technikbegeistert und musikverliebt. Auch geben sie deutlich mehr Geld für technische Gadgets aus und tragen diese als Modeaccessoires.

Wo sehen Sie die Trends in Ihrer Branche?

Ich denke, dass Apple allen Unkenrufen zum Trotz noch lange im CE-Bereich den Ton angeben und Trends setzen wird. Ich beobachte immer häufiger, dass Produkte nur noch mit Apple- oder Samsung-Geräten kompatibel sind. Hersteller fügen sich dem Diktat der zwei Technologieriesen und bieten seltener universell kompatible Geräte an.

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