Euronics Deutschland blickt in die Glaskugel

Euronics Deutschland hat seine Partner zur Summer Convention nach Mallorca geladen. Unter der Sonne Spaniens nannte Vorstandssprecher Benedict Kober aktuelle CE-Trends anhand des vierten Euronics-Trendmonitors, darunter insbesondere grossformatige Smart-TVs ab 42 Zoll Bilddiagonale.

"Flat gegen Flat"

Wie die Verbundgruppe mitteilt, werden bald viele TV-Geräte in Deutschland ausgetauscht, da sie nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Bild- und Tonqualität entsprechen. "Die Devise lautet dabei inzwischen nicht mehr nur Röhre gegen Flat, sondern auch zunehmend Flat gegen Flat", erklärte Vorstandssprecher Benedict Kober. Laut Euronics sind derzeit rund 4 Millionen Flachbildfernseher in deutschen Haushalten älter als sieben Jahre – bei einer erwarteten Lebensdauer von sieben Jahren. Weitere 10 Millionen Haushalte würden noch ein Röhrengerät nutzen, davon 3 Millionen als Erstgerät. Hier besteht viel Austauschpotenzial, worin Kober eine grosse Chance für den Fachhandel für die kommenden Jahre sieht. Auch für den Zweit- und Drittgeräte-Markt glaubt die Verbundgruppe an klare Wachstumsperspektiven. Für weiteres Wachstum sorge die Fussball-Weltmeisterschaft. Zum Teil habe es bereits Engpässe bei grossformatigen Fernsehern gegeben.

Über Trends wie Curved TVs weiss die Öffentlichkeit offenbar noch wenig Bescheid. Hier herrsche noch grosser Bedarf, wenn es um die Aufklärung der Konsumenten geht. Dafür setzen die Konsumenten vermehrt auf Online-Inhalte bei ihren Smart-TVs. Heute seien schon 73 Prozent der Umfrage-Teilnehmer mit ihrem TV online, vor einem Jahr lag dieser Wert noch 15 Prozentpunkte tiefer. Meist werden Videoclips geschaut oder auf Mediatheken der Fernsehsender gestöbert (87 Prozent). Die Nutzung von Video-on-Demand-Angeboten wird mit einem Wert von 64 Prozent zudem immer wichtiger (2013: 15 Prozent). Auch das zeitversetzte Fernsehen nehme an Relevanz zu. Weitere Erkenntnis der Studie: Jeder vierte Umfrageteilnehmer ist bereit, für Downloads zu bezahlen.

Trendthemen und Ersatzbedarf

Grosses Potenzial rechnet die Verbundgruppe auch dem Bereich kabellose Home-Audio-Systeme zu. Jeder vierte Befragte plane den Kauf eines kabellosen Systems. Kober sagt: "Wer in das perfekte Fernsehbild investiert, will auch beim Ton keine Abstriche machen." Mittelfristig grosses Potenzial sieht Euronics bei Trendthemen wie der mobilen Gesundheitsüberwachung, etwa mit Geräten für die Blutdruck- und Blutzuckermessung. "Das Kaufinteresse rund um die Gesundheitstechnik ist gross. Allerdings besitzen erst 2 Prozent der Befragten tatsächlich ein Gerät", sagte Kober. Wie bei Curved TVs seien auch Wearables, wie etwa Smart Watches, noch "grosse Unbekannte" bei den Kunden.

Im Bereich der Haushaltsgrossgeräte bestehe enormer Ersatzbedarf. Laut Trendmonitor stehen in den deutschen Haushalten derzeit hochgerechnet 44 Millionen Altgeräte, die es auszutauschen gilt. Rund 15 Prozent der Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspüler seien derzeit älter als zehn Jahre. Bei Gefriertruhen und Kühlschränken soll sogar jedes fünfte Gerät älter als zehn Jahre sein. Angesichts steigender Strompreise und einem wachsenden ökologischen Bewusstsein müsse der Handel weiterhin das Thema Energieeffizienz ins Bewusstsein der Konsumenten rücken.

Kampagnen für 2014

Mit Kampagnen in den Bereichen Smart-TV, Multi-Room und Energie sparen, will Euronics auf Trendthemen aufmerksam machen. Die Verbundgruppe kündigt zudem die erste Ladenbaulösung für digitale Gesundheitsüberwachung an und lanciert zur IFA ein neues Format namens "Euronics Trend-Tour", in das die Messebesucher eingebunden werden sollen.

An der Euronics Summer Convention waren namhafte Keynote-Speaker präsent, darunter Volker Klodwig, Executive Vice President von Bosch-Siemens-Hausgeräte und Christian Sokcevic, Managing Director Panasonic Deutschland.