High-End für Couch und Büro

Samsung feiert Tablet-Premiere in Zürich

Uhr | Aktualisiert

Samsung hat in Zürich seine jüngsten High-End-Tablets vorgestellt. Diese lassen sich dank umfangreicher Software im Büro genauso nutzen, wie auf der Couch. Mit dem OLED-Display, auch im 10,5-Zoll-Modell, setzt Samsung ein technisches Highlight.

Nach der offiziellen Premiere letzte Nacht in New York, hat Samsung heute in Zürich sein neuestes Tablet vorgestellt. Das Galaxy Tab S kommt in einer 10,5-Zoll- und in einer 8,4-Zoll-Variante auf den Markt.

Ein, wenn nicht gar das technische Highlight, ist das OLED-Display, bei Samsung Amoled (active-matrix organic light-emitting diode) genannt. Die OLED-Technik galt bisher als kostspielig und wurde daher meist in Smartphones eingesetzt. Ausnahme bilden die Premium-Fernseher, diese haben dafür Preise im fünfstelligen Bereich. Die Amoled-Displays in den Tablets überzeugten beim Ausprobieren im Rahmen des Medien-Konferenz.

Kontrast, Farbwiedergabe und Helligkeit unterschieden sich zwar nicht stark von einem aktuellen iPad Air. Ein, zumindest gefühlter Unterschied, schien aber bereits bei den Vorserienmodellen der Präsentation vorhanden zu sein. Diskussionlos ist hingegen die Überlegenheit der OLED-Displays beim Blickwinkel im Vergleich zu hochwertigen TFT-Bildschirmen.

Die Pixeldichte des 10-Zoll-Modells beträgt 287 Bildpunkten pro Quadratzoll, jene des 8-Zoll-Modells liegt mit 360 PPI höher, dafür wird man das Gerät aber auch näher vor den Augen halten. Es mag inzwischen Displays mit höheren Auflösungen geben. Für den Einsatz am Arbeitsplatz oder in der Freizeit reichen die Auflösungen jedenfalls deutlich aus.

Dünn und leistungsfähig

Durch die OLED-Panels werden die Tablets auch dünner. Mit einem Durchmesser von 6,6 Millimeter seien die Tablets die derzeit dünnsten am Markt, sagte Samsungs Product Manager Thorsten Kraus. Die Tablets bietet Samsung als WiFi und als Mobilfunk-fähige Variante mit einem LTE-Chip an.

Die WiFi-Modelle werden vom hauseigenen Exynos 5 Octa angetrieben, bei den LTE-Geräten kommt hingegen Qualcomms Snapdragon 800 zum Einsatz. Als Speicher liefert Samsung 16 Gigabyte bereits mit. Der Speicher lässt sich über SD-Karten erweitern. Deren maximales Fassungsvermögen kann 128 Gigabyte betragen.

Samsungs Tablets wären, abgesehen von den OLED-Displays, nur mässig spannend, wären da nicht die zahlreichen Funktionen, die der Hersteller eingebaut hat. Ein gutes Beispiel ist Sidesync, eine Art Rufumleitung auf das Tablet, vergleichbar dem Feature, das Apple in seine neuen Betriebssysteme für PCs und Mobile Devices implementieren wird. Bei Samsungs Side Sync verbindet sich das Tablet mit dem Telefon, das anschliessend als Softphone auf dem Tablet abgebildet wird. Telefonate können so angenommen und Anrufe getätigt werden.

Hiermit liesse sich die "Geräteschlacht zu Hause" vermeiden, betonte der Hersteller. Dadurch rückt das Smartphone in den Hintergrund. Leider wird hier Samsung proprietär. Die Funktion lässt sich derzeit leider nur mit Samsungs hauseigenen Smartphones realisieren. Das ist schade, wäre es doch ein Weg gewesen, um Kunden von Drittanbietern, wie etwa von Hauptmitbewerber Apple, in Samsungs Galaxie hineinzuziehen.

Galaxy Gifts: Das Mittel gegen "Geiz ist geil"

Weitere Verkaufsargumente sind die teilweise vorinstallierten Anwendungen und Entertainment-Angebote. Die könnten Händlern helfen, den Preis möglichst nahe an den empfohlenen Verkaufspreisen zwischen 479 Franken und 679 Franken zu halten. Samsung legt nämlich noch sogenannte Galaxy Gifts im Wert von rund 1000 Franken obendrauf. Wohlwissend, dass nicht alle Kunden alle Angebote nutzen werden, wie Kraus anmerkte.

Zu den Angeboten zählen etwa das Halbjahres-Abo der NZZ am Sonntag im Wert von über 300 Franken oder Kindle für Samsung. Bei diesem Angebot präsentiert Amazon dem Anwender jeden Monat drei Bücher. Der Kunde darf sich dann eines auf Kosten Samsungs herunterladen. Das Produktiv-App Evernote kann drei Monate gratis vollumfänglich genutzt werden. Film-Fans und Serien-Junkies können 6 Monate Teleboy Plus im Wert von 51 Franken und ein halbes Jahr Holly Star Movie Pass im Wert von 72 Franken nutzen.

Samsung Gifts hilft also drei Seiten: Samsung lässt den Kunden entdecken, was alles mit dem Tablet möglich ist. Die Anbieter von Medien-Inhalten und Apps locken mehr Kunden zu ihren Angeboten. Und zuletzt kann der Fachhandel das Argument "Das ist aber teuer" mit dem Gegenwert an Software- und Entertainment-Angeboten ausstechen.

Das Tablet als Arbeitswerkzeug

Die neuen Tablets eignen sich auch als Arbeitsgeräte. Samsung bietet mit Remote PC die Möglichkeit, auf Dateien, etwa auf einem Büro-PC zuzugreifen, etwa um eine Präsentation auf das Tablet zu laden, während man beim Kunden vor Ort im Meeting sitzt. Mit E-Meeting können Dateien auf baugleiche Tablets verteilt und anschliessend gemeinsam bearbeitet werden.

Die Office-artige Worksuite Hancom Office kann gratis heruntergeladen werden und soll 90 Prozent des Funktionsumfangs von Microsoft Office mitbringen. Die Galaxy-Tab-Geräte haben zwar keine S-Pen-Features, dafür können Dokumente mit handelsüblichen Display-Stiften beschrieben werden.

Auch an die Sicherheit von Arbeitsgeräten hat Samsung gedacht. So warten die neuen Tablets mit dem gleichen Fingerabdruck-Sensor auf, der auch im Smartphone-Flaggschiff S5 darüber entscheidet, wer auf das Gerät zugreifen darf. Mit dem Fingerabdruck-Sensor können auch Multiuser-Umgebungen leichter eingerichtet werden. Wer sich noch mehr Sicherheit wünscht, dem bietet Samsung die Sicherheitsfeatures des Knox-Sicherheitspakets mitsamt dem dazugehörigen Marktplatz für Drittanbieter an.

Preise und Verfügbarkeit

Das Samsung Galaxy Tab S wird Anfang Juli in den Handel kommen. Für das 8,4-Zoll-Modell empfiehlt Samsung einen Endkundenpreis von 479 Franken und für die LTE-Variante 579 Franken. Das 10,5-Zoll-Modell beginnt bei 579 Franken in der WiFi-Variante und endet bei 679 Franken als LTE-Modell.

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