Nach dem Absatzeinbruch von 2012

TV-Markt erholt sich nicht vor 2015

Uhr | Aktualisiert

Der weltweite TV-Markt hat 2012 einen Absatzeinbruch von 6,3 Prozent hinnehmen müssen. Analysten erwarten nun, dass der globale TV-Absatz erst 2015 wieder das Niveau von 2011 erreichen wird. Mit dem Wiedererstarken der westlichen Volkswirtschaften dürfte aber bis 2017 ein weltweiter Rekordabsatz von 270 Millionen Geräten erzielt werden.

Der weltweite Absatz von Fernsehern hat sich 2012 Berechnungen von Isuppli zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent zurückgebildet. Wurden 2011 noch 254,6 Millionen Einheiten abgesetzt, waren es gemäss dem Marktforschungsunternehmen 2012 nur noch 238,5 Millionen Fernseher. Analysten erwarten nun, dass sich der TV-Markt von diesem Absatzeinbruch erst 2015 vollständig erholen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt soll mit einem weltweiten Absatz von rund 253,1 Millionen Geräten das Niveau von 2011 wieder erreicht werden.

Wie Isuppli-TV-System-Analyst Tom Morrod erklärt, fällt der Absatzeinbruch von 2012 mit dem Ende der "Flachbildschirmersatz-Welle" zusammen. Diese sorgte gemäss Morrod in den Nullerjahren für Wachstum im zweistelligen Bereich. Bis 2010 hätten jedoch die meisten Konsumenten in den Industrienationen ihre alten Röhrengeräte durch Flachbildfernseher ersetzt.

Regional unterschiedliche Entwicklungen und Einflussfaktoren

Die TV-Märkte entwickelten sich 2012 rund um den Globus uneinheitlich. Gemäss Isuppli bildeten sich besonders die TV-Märkte in Japan, in Nordamerika und in Westeuropa zurück. In Lateinamerika, im Mittleren Osten, in Afrika und in Asien-Pazifik kam es zwar nicht zu Rückbildungen, aber das Absatzwachstum kam dort weitgehend zum Erliegen. Nur die TV-Märkte in Osteuropa und in China konnten sich der nachteiligen Entwicklung widersetzen und die Menge abgesetzter TV-Geräte steigern.

Am stärksten bildete sich der Absatz in Japan zurück. Die Menge ausgelieferter Geräte ging 2012 um 13,5 Millionen Einheiten zurück. Damit hat der Inselstaat den grössten Anteil am weltweiten Absatzrückgang von insgesamt 16 Millionen Geräten. Gemäss Isuppli ist der massive Absatzeinbruch in Japan auf die Beendigung des japanischen Subventionsprogramms "Eco-Points" zurückzuführen. Zwischen 2009 und 2011 führte das Eco-Points-Programm in Japan zum Absatz von zusätzlichen 25 Millionen Fernsehern. Mit der Widerrufung von diesem künstlichen Anreiz bildete sich die Nachfrage 2012 zurück. Isuppli rechnet damit, dass der japanische TV-Markt die nächsten fünf Jahre unter den veränderten Rahmenbedingungen leiden wird.

Der Umsatzrückgang in Westeuropa ist Isuppli zufolge vor allem auf die schlechte Wirtschaftslage und auf das Ende der analogen Übertragungstechnik zurückzuführen. Die TV-Märkte in Frankreich, Italien und Spanien erlitten beim Abschalten der analogen Sendetechnik 2010 und 2011 starke Absatzeinbussen. In den Niederlanden, in Grossbritannien, Portugal und in Griechenland bildete sich der Absatz vor allem aufgrund der angespannten Wirtschaftslage zurück. Deutschland verzeichnete zusammen mit anderen prosperierenden zentraleuropäischen Staaten weiterhin Wachstum.

Wiederaufschwung 2014 erwartet

Isuppli zufolge wird sich der globale TV-Markt dieses Jahr stabilisieren. Der Absatz soll im Vergleich zu letztem Jahr um knapp 0,3 Prozent wachsen. Das Absatzwachstum werde 2014 wieder einsetzen und eine Wachstumsrate von 2,8 Prozent erreichen. Analysten erwarten, dass die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien sowie das dynamische Wachstum in China den Wiederaufschwung begünstigen werden.

Bis 2017 soll der TV-Absatz 270,5 Millionen Einheiten erreichen. Gemäss Isuppli werden verschiedene Entwicklungen das Absatzwachstum ab 2014 ankurbeln. Zum einen sollen chinesische Hersteller in den kommenden Jahren die Märkte in Asien-Pazifik mit neuen Modellen fluten. Zum anderen erwartet Isuppli, dass sich die Volkswirtschaften Japans, Nord-Amerikas und Westeuropas erholen werden. Schliesslich sollen die Ultra-High-Definition-(UHD) und Organic-Light-Emittin-Diode (OLED)-Geräte die nächsten Jahre erschwinglicher werden.

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