Superprovisorische Verfügung

Quotenkrieg im Schweizer TV

Uhr | Aktualisiert

3 Plus hat eine superprovisorische Verfügung gegen die Veröffentlichung der offiziellen TV-Quoten erwirkt. Mediapulse kann auf unbestimmte Zeit keine Daten publizieren.

Die Öffentlichkeit wird wohl noch etwas länger auf offizielle TV-Zuschauerzahlen warten müssen. Wie Kleinreport.ch schreibt, hat der Privatsender 3 Plus mit einer superprovisorischen Verfügung erwirkt, dass die TV-Quoten nicht veröffentlicht werden dürfen.

3 Plus befürchtet falsche Zahlen durch ein "fehlerhaftes neues System". Was genau falsch sei, wollte der Sender gegenüber Kleinreport.ch nicht sagen. Die Stiftung Mediapulse, welche die TV-Quoten ermittelt, tut dies seit Anfang Jahr mit einem neuen Verfahren. Eine Software der englischen Kantar Media erlaube die Erfassung zeitversetzter Nutzung und sei damit noch genauer, wie die Neue Zürcher Zeitung schreibt.

Da die Ergebnisse aber erhebliche Differenzen von früher zu heute aufweisen würden, bezweifelten einige Veranstalter die Verlässlichkeit der Messung. Mediapulse gab darauf zwei Expertenberichte in Auftrag, die keine gravierenden Mängel konstatierten. Die Stiftung wollte Ende März, Anfang April die neuen Daten veröffentlichen. Daraus dürfte nun auf unbestimmte Zeit nichts werden. Intern sind die Zahlen aber bekannt, die Verantwortlichen der Sender und der Vermarkter haben Zugriff auf die Daten, unterliegen aber einer Schweigepflicht.

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