Ausbau

Netflix' Europapläne

Uhr | Aktualisiert

Netflix hat angekündigt, stärker in Europa wachsen zu wollen. Der US-Streamingdienst dürfte nach dem amerikanischen auch den europäischen TV-Markt aufwirbeln.

Netflix hat Expansionsschritte in Europa angekündigt. Reed Hastings, CEO des US-Streaming-Dienstes, gab am Mittwoch entsprechende Pläne bekannt. Welche Länder er als nächstes anpeilt, wollte er aber nicht verraten.

Berichte über einen Start in Deutschland dementierte Kommunikationschef Joris Evers gegenüber Onetvmag bereits. Er erklärte, es sei keine Aussage darüber getroffen, wo Netflix in Europa expandieren will. Wie der Spiegel aber schreibt, sucht Netflix in Stellenanzeigen Mitarbeiter für die Europazentrale in Amsterdam, die Deutsch, Französisch, Polnisch oder Ungarisch sprechen.

1997 gestartet, mischte Netflix schnell den amerikanischen TV-Markt auf. Sollte der Dienst in der Schweiz loslegen, dürften sich auch hierzulande Marktanteile verschieben. Denn Netflix bietet für umgerechnet rund acht Franken pro Monat unbegrenzten Zugang zu Filmen und Serien. Bei den Video-on-Demand-Angeboten von Swisscom TV und Co. kostet ein Film in HD ungefähr denselben Betrag.

Auch das Angebot lässt sich sehen: Netflix produziert mit grossem Erfolg eigene Serien wie Lilyhammer, House of Cards oder Arrested Development, die zahlreichen Auszeichnungen erhielten. So vereint der Dienst heute mehr als 44 Millionen Abonnenten. Diese verteilen sich gemäss Handelszeitung auf die USA, Kanada, Lateinamerika und europäische Länder wie Grossbritannien, Irland, Finnland, Dänemark, Schweden sowie Norwegen. Im vergangenen Quartal konnte Netflix den Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal versechsfachen.

Mit einem Trick ist Netflix schon heute für Schweizer zugänglich, wie 20 Minuten verrät. Dafür muss der Nutzer die Ländersperre von Netflix.com umgehen, im Firefox- oder Chrome-Browser etwa mit der kostenlosen Erweiterung Media Hint oder mit der Einrichtung eines (kostenpflichtigen) VP-Netzwerks. Empfehlenswert ist auch eine schnelle Internetverbindung, um Aussetzer zu vermeiden. Anschliessend findet der Nutzer Zugang auf die amerikanische Webseite und muss bei der Registrierung einen amerikanischen Wohnort angeben. Da damit die Nutzungsbedingungen verletzt werden, könnte im schlimmsten Fall das Konto gesperrt werden, erklärt Rechtsanwalt Martin Steiger gegenüber 20 Minuten.

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