Bamix Cordless Pro in der Spinathölle

Sei es für das pürierte Kürbiscremesüppchen, die frisch-gerührte Mayonnaise oder den luftigen Eischnee: Wer als Profi- und Hobbykoch etwas auf sich hält, greift dafür gerne auf die Stabmixer von Bamix aus dem thurgauischen Mett­len zurück. Sie sind in der Küche seit Jahrzehnten das Mass aller Dinge, wenn etwas püriert, gerührt oder aufgeschlagen werden soll. Das kommt nicht von ungefähr. Denn der Schweizer Ingenieur Roger Perrinjaquet war 1950 tatsächlich der Erfinder dieses weltweit ersten Stabmixers. Perrinjaquet nannte ihn nach der französischen Bezeichnung für "Schlagen und Rühren" - "battre et mixer" - Bamix eben.

2022, also vor rund einem Jahr, lancierte Bamix die modernste Version dieses nützlichen Küchengeräts, das als Designklassiker gilt. Es ist nun auch als Cordless-Modell erhältlich. Bamix kam mit diesem Modell vergleichsweise spät auf den Markt; Braun bietet seinen Multiquick oder Kenwood seinen Triblade schon lange in den kabellosen Varianten auf dem Markt an.

Die Leistungsdaten des getesteten Modells Bamix Cordless Pro mit dem 39 Zentimeter langen Schaft können sich allerdings sehen lassen: Auf Stufe 1 dreht sich der ausgewählte Aufsatz mit 8000 U/min, auf Stufe 2 mit 14 000 U/min, mit dem Booster kommt der Cordless Pro auf 15 000 U/min. Der Akku treibt den bürstenlosen 10,8-Volt-Motor während rund 20 Minuten Dauerbetrieb an. Dann muss nachgeladen werden, was im Praxistest aber nie nötig wurde, da man selten 20 Minuten am Stück mixt oder püriert.

Im Hands-on zeigte sich der Bamix Cordless Pro, wie erwartet, grundsätzlich allen Pürier-, Mix- und Rühraufgaben gewachsen und kam diesen auch vergleichsweise leise nach. Auf den Handgriff übertrugen sich ausser bei besonders widerständigem Püriergut kaum Vibrationen im Betrieb.

Bärlauch, ja, Spinat, na ja

Konkret durfte der Bamix Cordless Pro in der Chefredaktoren-Küche eine Bärlauch-Spinatsuppe pürieren. Zuerst kam der Bärlauch dran. Diesen verwandelte der Stabmixer im Mixbecher mit einem Schuss Olivenöl souverän in eine leuchtend dunkelgrüne und ebenmässige, würzige Paste, die als Basis für die Suppe diente. Im Topf fanden die Paste und der Gemüsefond mit dem Spinat zusammen, der nach dem Aufkochen in der Suppe ebenfalls dem Multimesser zum Opfer fallen sollte.
Der Spinat zeigte sich allerdings weniger empfänglich für die Bamix’schen Pürierbemühungen. Pflanzenfasern wickelten sich um das Multimesser, die dieses verstopften und dessen Püriereffizienz deutlich minderten. Die Auswirkung davon war, dass Feinheit und Ebenmässigkeit der Suppe etwas hinter den Erwartungen des anspruchsvollen Hobbykochs zurückblieben. Der kabelgebundene Stabmixer Kenwood Triblade erledigte dann den Feinschliff. 

Das Multimesser ist kein Faserfreund

Den Grund für das nicht zufriedenstellende Pürierverhalten erklärte ein darauf angesprochener Produktmanager von Bamix mit der höheren Faserigkeit des Spinats. Für diese Gemüseart sei das "Fleischmesser" mit den zwei geschliffenen Klingen besser geeignet. Auch Lauch, Spargel und Fenchel lassen sich lieber vom Fleischmesser als vom Multimesser zerkleinern, das nicht über geschliffene Klingen verfügt.

Mit dem richtigen Aufsatz verwendet, macht die Arbeit mit dem Stabmixer Bamix Cordless Pro aber Spass, auch wenn das Gerät wohl nicht zuletzt wegen des Akkus etwas kopflastig ausgelegt ist. Die Bedienung ist aber einfach und intuitiv. Ein Blick in die Bedienungsanleitung schadet allerdings nicht. Und sei es nur, um den richtigen Pürier- beziehungsweise Rühraufsatz auszuwählen, damit das Mixresultat auch dem Ruf von Bamix als das Mass aller Dinge bei Stabmixern gerecht werden kann.

Der empfohlene Verkaufspreis (UVP) des Bamix-Cordless-Pro-Stabmixers beträgt auf bamix.ch aktuell 329 Franken, was einer Reduktion von 70 Franken im Vergleich zum ursprünglichen UVP gleichkommt. Das Gerät ist in Schwarz, Weiss und Rot erhältlich. Der Lieferumfang des Bamix Cordless Pro umfasst den Stabmixer, die Ladestation, das Multimesser, den Quirl und die Schlagscheibe. (Das Fleischmesser ist optional erhältlich und wurde für den Test nachgeliefert.)