Albert Rösti verabschiedet Erklärung

Schweiz möchte Stromnetz bis 2035 dekarbonisieren

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von Dejan Wäckerlin und ml

Bundesrat Albert Rösti hat am diesjährigen Penta-Forum mit Ministerinnen und Ministern aus sechs europäischen Ländern eine Erklärung zur Dekarbonisierung des Stromnetzes verabschiedet. Die Erklärung fordert eine klimaneutrale Stromerzeugung ab 2035, um das "Netto-Null"-Ziel von 2050 zu erreichen.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Penta-Länder präsentieren hier ihre Erklärung. (Source: UVEK)
Die Vertreterinnen und Vertreter der Penta-Länder präsentieren hier ihre Erklärung. (Source: UVEK)

Die Penta-Länder, zu denen Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Österreich, die Schweiz, Belgien und Luxemburg gehören, wollen die Entwicklung einer nachhaltigen Energiezukunft vorantreiben. Die Ministerinnen und Minister der Penta-Länder trafen sich dafür am 18. Dezember 2023 in Brüssel am Pentalateralen Energieforum. Für die Schweiz nahm Energieminister Bundesrat Albert Rösti daran teil. Gemeinsam verabschiedeten die Teilnehmenden eine Erklärung mit der Vision mit dem Ziel, Strom bis 2035 ohne fossile Energieträger zu produzieren.

Bundesrat Alfred Rösti vertrat die Schweiz am Penta-Forum. (Source: UVEK)

Bundesrat Alfred Rösti vertrat die Schweiz am Penta-Forum. (Source: UVEK)

Für die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied sei die regionale Kooperation im Energiebereich besonders wichtig, denn sie trage zur Versorgungssicherheit bei, schreibt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) in einer Pressemitteilung. Die Penta-Länder teilen demnach die Ansicht, dass das Stromsystem bis 2035 dekarbonisiert werden müsse, um das Ziel zu erreichen, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 auf Netto Null zu senken. Dafür müsse die Stromproduktion ab 2035 ohne Treibhausgasemissionen erfolgen. Dafür möchten die Länder zusammenspannen, wie es weiter heisst. Die Kooperation der Penta-Länder soll unter anderem durch folgende Leitlinien in der Erklärung gestärkt werden:

  • Mit dem Grundsatz "Energieeffizienz zuerst" soll der erwartete Anstieg der Stromnachfrage abgefedert werden.
  • Der Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion soll beschleunigt werden. Die Souveränität jedes Penta-Landes, über seinen eigenen Energiemix zu entscheiden, würde dabei voll respektiert.
  • Es brauche eine koordinierte Planung des Energiesystems in der Penta-Region, um das Risiko von unnützen Investitionen zu minimieren.
  • Im Stromsystem der gesamten Penta-Region würde man sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite eine ausreichende Flexibilität anstreben.
  • Bei der Nutzung der verschiedenen Speicherpotenziale möchten die Penta-Länder zusammenarbeiten.
  • Die Verfügbarkeit von Wasserstoff und anderen Molekülen aus erneuerbaren Quellen soll gefördert werden.
  • Um die Stabilität der Stromnetze sicherzustellen, müsse die Netzinfrastruktur auf allen Ebenen, Verteilung, Übertragung und grenzüberschreitend, weiterentwickelt werden.
  • Eine Umstrukturierung des Marktes soll Anreize für die notwendigen Investitionen in erneuerbare Energien, Flexibilität, Speicherung und Übertragungsinfrastruktur schaffen.

Beim Penta-Forum handelt es sich um eine Plattform für die freiwillige, länderübergreifende Zusammenarbeit, das sich als Vorreiter für die Gestaltung des europäischen Energie- und Stromsystems sieht. In Zukunft will sich die Plattform vertieft mit der Transition des Energiesystems und insbesondere mit der Verbreitung von Wasserstoff im Markt befassen.

Übrigens: Der fünfte Monitoringbericht vom BFE zeigt, was sich alles bezüglich erneuerbaren Energien seit 2000 getan hat - und was bis 2035 getan werden muss. Mehr dazu können Sie hier lesen.

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